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26. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Europa intensiviert Kampf gegen Piraten

Schlagwörter: Golf von Aden EU Pirat

Die Europäische Union entsendet mehr Streitkräfte in den Golf von Aden, um der dort grassierenden Piraterie Herr zu werden. China wird als wichtigen Handelspartner auch vermehrt in den dortigen Gewässern aktiv werden.

Da die Bedrohung durch die Piraten den internationalen Hochseehandel stört, intensiviert Europa seinen Einsatz im Golf von Aden vor den Küsten Somalias und in Teilen des indischen Ozeans. Somalische Piraten entführen in letzter Zeit vermehrt Schiffe und verdienen durch Lösegeldforderungen monatlich Millionen von Euro, trotz der Präsenz mehrerer Kriegsschiffe der NATO, der Europäischen Union, Russlands, Chinas, Südkoreas und Indiens, die dort Frachtschiffe und Kreuzer beschützen.

"Die Piraterie konnte wegen ihres geringen Risikos und ihrer hohen Profite zu einem internationalen, nicht nur einem lokalen Geschäft heranwachsen. Sie ist ein globales Problem und muss daher durch die internationale Staatengemeinschaft bekämpft werden. Europa hofft, dass China seine Zusammenarbeit mit den drei internationalen Antipirateriestreitkräfte – der Nato, der Europäischen Union und der Coalition Maritime Force – vertieft", erklärte Generalleutnant David Leakey, ehemaliger Generaldirektor der Europäischen Militärbehörde, am Dienstag am achten Asien-Europa-Treffen in Beijing. China sollte seiner Meinung nach auch seinen Einfluss nutzen, um sämtliche asiatische Handelsschiffe zu überzeugen, das MSC (HOA) Informationssystem zum Schutz ihrer eigenen Interessen zu verwenden.

Chinesische Unterstützung. Jonathan Holslag, ein Forscher des Brüsseler Institutes für zeitgenössische Chinastudien (BICCS), hofft, dass China und Europa einen Koordinationsmechanismus aufbauen und erklärte, dass die Militärvertreter der EU-Mitgliedsstaaten in Beijing dabei helfen könnten, den Prozess voranzutreiben. Dem chinesischen Außenministerium zufolge unterstützt China die Bekämpfung der Piraterie vor den Küsten Somalias in Abstimmung mit internationalem Recht und der entsprechenden Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Die Volksrepublik arbeitet mit der internationalen Staatengemeinschaft zusammen, um die Sicherheit der Schiffe in somalischen Gewässern zu gewährleisten. Die Daten des BICCS zeigen, dass 36 Prozent des chinesischen Seehandels durch den indischen Ozean gehen und 47 Prozent der Ölversorgung des Landes von dieser Route abhängt.

Yang Yinchu, führender Berater des chinesischen Institutes für internationale Strategiestudien, gibt aber zu bedenken, dass viele Faktoren eine umfassende internationale Zusammenarbeit zur Pirateriebekämpfung verhindern. "Es gibt noch große Differenzen zwischen den Ländern über die Art der Kooperation und den Umfang, wie sie in den Kampf gegen die Piraten involviert sein wollen", so Yang. Es gäbe auch noch viele Schlupflöcher im internationalen Seerecht für internationale Antipiraterieoperationen, die die Effektivität der Streitkräfte einschränken. China habe Yang zufolge vorgeschlagen, dass jedes Land eine bestimmte Zone überwacht, um effizient Informationen und Zuständigkeiten zuteilen zu können und dennoch unabhängig zu bleiben.

Quelle: China Daily

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