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13. 03. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Gaddafi-Truppen gewinnen wegen Zögern der EU an Boden

Schlagwörter: Libyen Gaddafi

Da sich internationale Gremien derzeit noch nicht zum Errichten einer Flugverbotszone über Libyen durchringen konnten, bombardieren Gaddafis Kampfflugzeuge die Rebellen im blutigen Kampf um seine Macht.

Truppen des lybischen Führers Muammar al-Gaddafi konnten gestern die Ölhäfen von Ras Lanouf zurückerobern und ihre Offensive gegen die waffentechnisch unterlegenen Rebellen erfolgreich verstärken. Kräfte der Regierung gewinnen in dem seit drei Wochen anhaltenden Konflikt durch Lufthoheit und Vorteilen bei der Panzerausrüstung derzeit die Überhand, was auch durch die nur langsam voranschreitenden internationalen Maßnahmenbestimmungen gegen Gaddafi begünstigt wird.

Gestern vernahm man in Ras Lanouf neben aufsteigenden Rauchschwaden Explosions- und Handwaffengeräusche. Laut Angaben der aufständischen Truppen befinden sich diese noch immer innerhalb der Wohngegend des Ölhafens und bekämpfen sowohl Panzer als auch die per Boot neu eintreffenden Soldaten der Regierungsarmee.

"Es sind vier Boote mit 40 bis 50 Männern eingetroffen. Diese bekämpfen wir gerade", sagte der Sprecher der Aufständischen, Mohammed al-Mughrabi. Rebellenkämpfer Ibrahim al-Alwani sagte, dass er und seine Kameraden sich immer noch in Ras Lanouf befinden und im dortigen Stadtzentrum "ungefähr 150 Männer und drei Panzer" gesichtet hätten.

Die Rebellen gaben gestern ihren letzten großen Stützpunkt in Ras Lanouf auf und bewegten sich 15 bis 20 Kilometer in Richtung Osten. "Das ist unser letzter Kontrollpunkt, wo es jedoch vorneweg in den Wohngebieten von Ras Lanouf zu Zusammenstößen kommt", sagte Rebellenkämpfer Youssef Mohannad an dem Stützpunkt.

Westen zögert. Da internationale Organe sich im Unklaren darüber sind, ob oder wie eine Flugverbotszone festgelegt werden soll, konnten Gaddafis Militärflieger laut Zeugenberichten einen Luftangriff hinter den feindlichen Linien nahe Uqalyah starten. Aufständische berichteten von einem weiteren Bombardement weiter östlich, in der Nähe der Stadt Brega.

Im Westen von Tripolis erschien die Revolte von Zawiyah nahezu zerdrückt, da sich einige Rebellen nur noch in einigen Teilen der zerrütteten Stadt aufhalten. Anwohner berichteten von Blutbädern, wonach sich auch Frauen und Kinder unter den Toten befinden sollen.

Während die führenden Regierungsmitglieder der Europäischen Union gestern in Brüssel zusammentrafen, wiederholte Lybiens Rebellenführer seine Forderung nach der Einrichtung einer Flugverbotszone und warnte im Falle eines Zögerns zugleich vor einer Rückgewinnung der Region durch Gaddafi.

"Wir bitten die internationale Gemeinschaft darum, dass sie ihre Verantwortungen wahrnehmen", sagte Mustafa Abdel-Jalil, Kopf des Nation Lybian Council. "Die Lybier werden von Gaddafis Luftarmee bedroht. Wir baten um eine Flugverbotszone und erwarten darüber hinaus auch ein See-Embargo. Wir brauchen dringend Waffen sowie humanitäre und sanitäre Hilfe für die von Gaddafis Truppen belagerten Städt."

Der Britische Premierminister David Cameron sagte, dass die EU ihre Isolationsmaßnahmen gegen Gaddafi verschärfen müssten. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat bereits Lybiens National Council als legitime Autorität anerkannt und sieht wie Cameron ebenfalls einen dringenden Handlungsbedarf der EU.

Quelle: Shanghai Daily

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