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17. 06. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Zwei verstrahlte Wale vor Japans Küste gefunden

Schlagwörter: Zwergwal Fukushima Japan

Japanische Walfänger fingen an der nördlichen Küste zwei Tiere, bei denen Spuren einer radioaktiven Verstrahlung entdeckt wurden, sagten japanische Beamte gestern. Sie stammen vermutlich von einem Leck beim beschädigten Atomkraftwerk von Fukushima.

Zwei von 17 Zwergwalen, die vor der Pazifikküste von Hokkaido gefangen wurden, enthielten Spuren von radioaktivem Cäsium. In beiden Fällen lag die Strahlung bei einem Zwanzigstel des gesetzlichen Grenzwertes, sagten die für die Fischerei zuständigen Beamten. Es handelt sich dabei um die ersten Wale, die von der Strahlung betroffen sind, welche beim beschädigten Atomkraftwerk von Fukushima ausgetreten ist, nach dem dieses am 11. März von einem Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden war.

"Das Strahlenniveau liegt weit unterhalb des Limits und das Fleisch ist deshalb für den Verkehr sicher", sagte Kosei Takekoshi von der Fischerei-Behörde. Einer der beiden Zweigwale hatte eine Strahlung von 31 Becquerel pro Kilogramm, der andere 24,3 Becquerel. Bei Fischen und anderen Meeresprodukten ist eine Strahlung von bis zu 500 Becquerel pro Kilogramm zulässig. Die 17 Wale waren bei einer Expedition, die vom 25 April bis zum 10. Juni dauerte, vor der Küste von Kushiro gefangen worden.

Die Behörden hatten Wale zuvor nicht auf Radioaktivität kontrolliert. Deswegen sei auch ein Vergleich zur Strahlenbelastung vor der Fukushima-Krise nicht möglich. Die Regierung hat das Fischen vor den Küsten in der Nähe des beschädigten Kraftwerks verboten. Lokale Regierungen und Fischereibehörden überprüfen wöchentlich die Strahlenmenge der Meeresfrüchte.

Am 11. März sind auf Grund eines Stromausfalles bei der Fukushima-Anlage die entscheidenden Kühlsysteme unterbrochen worden. Dies hat in drei Reaktoren zu einer Kernschmelze geführt, in deren Folge massiv Radioaktivität in die Umwelt abgegeben wurde. Ein Teil des radioaktiven Wassers des Kraftwerks gelangte in das Meer, wodurch die Sorge aufkam, dass Fische und Meeresfrüchte kontaminiert wurden.

Das Leck konnte repariert werden, nachdem der Anlagenbetreiber die Risse stopfen und einen Ölzaun um das Kraftwerk bauen ließ. Gestern testeten die Arbeiter ein Behandlungssystem für hoch radioaktives Wasser, das derzeit in einem provisorischen Speicher aufgefangen wird, der innerhalb der nächsten Tage zu überlaufen droht. Der Gedanke ist, das Wasser zu dekontaminieren und allenfalls als Kühlmittel für den Kern wiederzuverwenden. Nach einem vorläufigen Test soll das System morgen vollständig in Betrieb gehen.

Japan jagt Wale, indem es eine Lücke des internationalen Verbots des kommerziellen Walfangs ausnützt und angibt, dass es die Tiere für eine wissenschaftliche Forschung tödet.

Quelle: Shanghai Daily

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