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08. 02. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wegen US-Blockade will Kanada Öl nach China exportieren

Schlagwörter: Kanada China Öl

Kanada will sein Öl und andere Güter nun hauptsächlich nach China und in die anderen boomenden asiatischen Volkswirtschaften verkaufen – selbst dann, wenn Washington seinen Beschluss ändert und eine Pipeline nicht mehr blockiert, über die mehr kanadisches Rohöl in die Vereinigten Staaten transportiert werden könnte.

Bei einer Rede vor der mächtigsten kanadischen Handelsmission in Peking seit fast 15 Jahren sagte der kanadische Premierminister Stephen Harper gegenüber Reuters, dass sich Kanada auf Märkte mit starkem Wachstum konzentrieren muss. Dies sei vom Schicksal der Keystone XL-Pipeline unabhängig, die einmal Rohöl aus Alberta in die Raffinerien in Texas transportieren soll. Das US-Außenministerium hatte im letzten Monat Keystone blockiert und gesagt, dass es keine hinreichende Zeit für eine gründliche Umweltprüfung gegeben habe.

"Wir müssen hier klaren Wein ausschenken. So sehr ich mir auch wünsche, dass das Keystone-Projekt vorankommt, denke ich doch, dass dieser Zwischenfall die Tatsache unterstreicht, dass es im nationalen Interesse unseres Lands ist, auch in der Lage zu sein, unsere Produkte an andere Länder als die Vereinigten Staaten zu verkaufen", sagte Harper in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Und ich glaube nicht, dass eine Umkehr der amerikanischen Entscheidung diese fundamentale Wirklichkeit verändern kann. Deswegen halte ich es für unbedingt erforderlich, dass wir Wege finden, unsere Produkte in die größten Wachstumsmärkte der Welt zu verkaufen und diese sind in Asien zu finden."

Kanada - der größte Energielieferant in die Vereinigten Staaten - war von Washingtons Entscheidung, ein Veto gegen das Keystone-Projekt der TransCanada Corp. einzulegen, stark enttäuscht. Die Vereinigten Staaten, die mit Abstand der wichtigste Handelspartner Kanadas sind, werden die Angelegenheit mit großer Wahrscheinlichkeit nicht vor kommendem Jahr wieder auf die Agenda nehmen.

Bei 170 Milliarden Barrels sind die kanadischen Ölsande das drittgrößte Öl-Depot der Welt und die kanadischen Exporte in die größeren Märkte werden ein Schwerpunkt des Chinabesuchs von Harper bilden, zumal er von fünf Ministern und den Leitern der wichtigsten Unternehmen begleitet wird, die Geschäftspartner suchen.

China importiert derzeit kein kanadisches Rohöl. Die Enbridge Inc. will zwar eine Pipeline von Alberta zum Pazifik bauen, aber es könnte noch Jahre dauern, bis das Projekt genehmigt und gebaut ist. Chinas internationale Ölfirmen haben seit 2005 im Hinblick auf eine langfristige Perspektive über 11 Milliarden kanadische Dollar (11,1 Milliarden US-Dollar) in den kanadischen Energiesektor investiert oder versprochen.

Quelle: China Daily

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