Peinlich: US "Kriegsschiff der Zukunft" bei ersten Tests durchgefallen

Die "USS Freedom" (LCS-1), der Prototyp einer neuen Klasse von Schiffen für die küstennahe Gefechtsführung (Littoral Combat Ships), konnte einen Test unglücklicherweise nicht bestehen.

Ein hochrangiger Beamter im Kontrollkomitee hat nach den Testläufen erklärt, dass sich der Auftragnehmer und die Besatzung der USS Freedom (LCS-1) nicht gut auf die Prüfung vorbereitet hätten. Unter allen 29 technischen Kategorien seien 14 mit "mangelhaft" bewertet worden. In acht weiteren Kategorien sei "mit gelber Karte" verwarnt worden, in sechs Kategorien wurde die Prüfung bestanden. Eine weitere Kategorie war nicht getestet worden. "Zwar haben der Auftragnehmer und die Besatzung gut und aktiv kooperiert und sich gegenseitig konstruktiv kritisiert – aber es hat trotzdem nicht dafür gereicht, die technischen Tests erfolgreich abzuschließen", so der Beamte. Bis Ende Mai solle eine neue Prüfung durchgeführt werden.

Fregattenkapitän Jason Salata, Sprecher der US-Marine in San Diego, gab ebenfalls eine Erklärung zu den Prüfungen für alle Littoral Combat Ships ab. Laut Salata seien sechs von elf Schiffen, darunter auch Die USS Freedom (LCS-1), als "mit hohem Risiko / mangelhaft" bewertet worden, drei als "mit mittlerem Risiko". Nur zwei hätten den Test bestanden. Salata sagte, es sei ein langwieriger Prozess, bis sich die Besatzung an Bord durch ihre harte Arbeit und Bemühungen qualifizieren kann. Derzeit habe man bereits damit begonnen, die Fehler der USS Freedom (LCS-1) zu korrigieren. Das Kontrollkomitee plane eine Nachprüfung vom 22. bis zum 24. Mai.

Trotz der Enttäuschung bei der LCS-1 konnten sich die Beamten zumindest über die Leistung der "USS Fort Worth" (LCS-3) freuen. Das von dem weltweit führenden Waffenlieferanten Lockheed Martin produzierte Schiff hat die Prüfung am 4. Mai im Michigan-See bestanden. Verglichen mit den 50 großen Verbesserungsvorschlägen für die USS Freedom braucht man an Bord der USS Fort Worth nur weniger als zehn kleine Probleme zu lösen.

Über das Programm "Schiffe für Küstennahe Gefechtsführung". Bei den Littoral Combat Ships (kurz: LCS, auf Deutsch: Schiffe für Küstennahe Gefechtsführung) handelt es sich um einen neuartigen Kriegsschiffstyp der Zukunft, der angesichts der veränderten Bedrohungslage für die asymmetrische Kriegsführung in feindlichen Küstengebieten konzipiert wurde. Der Ausgangspunkt des Programms liegt darin, dass die US-Marine zunehmend mit neuen Aufgaben- und Einsatzgebieten konfrontiert ist. Im Kampf gegen den Terrorismus fehlt den großen Kriegsschiffen wie Flugzeugträgern der Platz. Um Aufgaben in Küstennähe erfüllen zu können, musste daher eine neue Schiffsklasse entwickelt werden. Diese Schiffe müssen ein verkleinertes Radarprofil aufweisen und auch mit optischen und thermischen Tarnvorrichtungen ausgestattet sein. Außerdem müssen sie über die entsprechende Feuerkraft und einen geringen Tiefgang verfügen, um in Küstennähe operieren zu können.