Ein Richter eines US-amerikanischen Bezirksgerichtes hat am Mittwoch einem Antrag zugestimmt, nach dem Aussagen zu Googles Android OS von Apple-Mitgründer Steve Jobs nicht zum Patentprozess von Apple gegen Samsung zugelassen werden.

Reuters berichtet, dass Apple die Anti-Android Aussagen, die der Mitgründer kurz vor seinem Tod machte, aus dem Prozess heraushalten wollte; man argumentierte damit, dass diese Gefühle nicht für den vorliegenden Prozess relevant seien.

Die Aussagen, die Apple ausschließen wollten, wurden Jobs von Walter Isaacson zugeschrieben und können in seiner Biografie gefunden werden. Die Kommentare entstanden während des Interviews, bei dem Jobs zu seinem Biographen sagte:

"Ich würde letzten Atemzug darauf verwenden, wenn es notwendig ist und ich würde jeden Cent von Apples 40 Milliarden US-Dollar großen Bankkonto ausgeben, um dieses Unrecht zu bekämpfen. Ich werde Android zerstören, weil Android ein gestohlenes Produkt ist. Ich würde sogar einen Atomkrieg dagegen führen."

Die Telefone und Tablets von Samsung laufen mit Googles Android Betriebssystem.

Samsung hatte vorgebracht, dass aus diesem Zitat "die ganze Voreingenommenheit von Apple spricht, die unaufrichtigen Beweggründe des Unternehmens und der geringe Glaube in die eigenen Forderungen, die nur ein Mittel zum Zweck sind, nämlich zur Zerstörung von Android." Apple argumentierte jedoch, dass die Zitate nur ein Ablenkungsmanöver seien und für den Fall nicht relevant.

Die amerikanische Bezirksrichterin Lucy Koh stimmte dem zu und urteilte, dass die Gefühlsäußerungen von Jobs nicht für die Anhörung am Mittwoch in San Jose, Kalifornien, zugelassen werden.

"Ich denke wirklich nicht, dass es in diesem Prozess um Steve Jobs geht." sagte Koh.

Apple und Samsung tragen ihr Geplänkel in mehreren Ländern aus und beide Elektrokonzerne beschuldigen sich gegenseitig aufgrund von Patentverletzungen. Apple behauptet, das südkoreanische Unternehmen habe seine Designs für das iPhone und das iPad kopiert, während Samsung diese Behauptungen abstreitet und eine Gegenklage eingereicht hat.

Der Prozess soll am 30. Juli beginnen.