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25. 09. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Panettas Asienreise als strategischer Angelpunkt

Schlagwörter: Panetta China Japan

Experten meinen, dass die regionalen Spannungen den USA einen Vorwand geben, in der Region zu intervenieren. Der einwöchige Besuch des US-Verteidigungsministers Leon Panetta durch Japan, China und Neuseeland habe geholfen, die militärische Schlagkraft der Partner Washingtons zu erhöhen.

Es war seine erste Reise nach China und sein vierter Besuch Asiens seit Antritt des Amts im Juli 2011. Er war zudem der erste Pentagon-Chef, der Neuseeland seit 1982 besuchte. Die jüngste Reihe von Besuchen hochrangiger Beamte in der Region Asien-Pazifik, einschließlich Panetta und US-Außenministerin Hillary Clinton, unterstreicht die wachsende Aufmerksamkeit, die die USA der Region zollt.

Panetta sagte in Beijing, dass die Vereinigten Staaten in der Region Asien-Pazifik eine konstruktive Rolle spielen würden, indem sie die Zusammenarbeit stärken und einigen Ländern beim Aufbau ihrer Verteidigungsfähigkeit helfen, anstatt Militärbasen zu bauen. Auf seiner Reise durch Japan kamen Tokyo und Washington überein, ein zweites Raketenabwehrsystem zu installieren. Das MV-22 Osprey-Militärflugzeug erhielt am Mittwoch grünes Licht, um in Japan Flugoperationen aufzunehmen. Panetta fordert zudem verbesserte militärische Beziehungen. Auch eine stärkere Kooperation mit China und Neuseeland sei willkommen.

Allerdings bleiben die Sorgen wegen der Veränderung des strategischen Fokus bestehen. In Beijing führte Panetta "aufrichtige und ehrliche Diskussionen" mit zahlreichen hochrangigen Offiziellen, darunter auch mit dem chinesischen Vize-Präsidenten Xi Jinping. Die meisten Treffen dauerten länger als geplant, da beide Seiten Themen besprachen, die von Taiwan bis zum Cyberspace reichten. Der Bereich, der jedoch alles überschattete, waren die Beziehungen zwischen China und den USA angesichts der strategischen Änderungen der USA in der Region Asien-Pazifik.

Am Freitag hatte Panetta angekündigt, dass Washington ein 26 Jahre altes Verbot aufhebt, das es der neuseeländischen Marine untersagt, US-amerikanische Militärhäfen anzulaufen. Wellington betonte allerdings seinerseits, dass es kein Interesse daran hätte, den US-Schiffen zu erlauben, die neuseeländischen Basen zu besuchen. Da Neuseeland ein recht kleines Militär hat, ist es unwahrscheinlich, dass der Vorstoß eine Veränderung in der regionalen Machtbalance bewirkt.

Dennoch hat die Obama-Regierung die Gelegenheit gerne angenommen, in Tuchfühlung zu gehen. Diese arbeitet ohnehin bereits fieberhaft daran, beinahe jedem Land an der pazifischen Küste Aufmerksamkeit beizumessen, um so dem wachsenden Einfluss Chinas auf die Region etwas entgegensetzen zu können, schrieb die Washington Post. Derweil zwingt der Kostendruck die Marine dazu, mit regionalen Partnern zusammenzuarbeiten, um im Pazifik eine konstante Präsenz aufzubauen, wie das US-Magazin National Defense schrieb.

Panettas Trip fiel mit den Spannungen zwischen Tokyo und Beijing wegen der Diaoyu-Inseln zusammen. Tokyos "Kauf" der Inseln, welche seit dem Altertum China gehören, hat im ganzen Land Proteste ausgelöst. Laut Li Haidong, Professor am Institut für Internationale Beziehungen unter der Chinesischen Universität für Ausländische Angelegenheiten, zeige Panettas Japan-Besuch in Mitten der Spannungen, dass die USA ihren strategischen Fokus beschleunigt in Richtung einer engeren Zusammenarbeit mit Japan bringen. Tage nachdem Panetta sowohl China wie auch Japan zur Zurückhaltung aufgefordert hatte, begannen Japan und

die USA am Samstag eine gemeinsame Militärübung. Das Szenario war das Einnehmen einer Insel, die von feindlichen Kräften besetzt ist.

Regionale Spannungen geben den USA einen Vorwand, um in der Region zu intervenieren, sagte Ruan Zongze, ein Experte für Internationale Fragen beim Chinesischen Institut für Gegenwärtige Internationale Fragen. Die USA werde weitere Entschuldigungen finden, um ihre Militärpräsenz zu erhöhen. Um dies zu erreichen, würden sie auch Spannungen erzeugen. "Die Philippinnen sind ein gutes Beispiel", sagte er. China und die Philippinnen beanspruchen im Südchinesischen Meer ein sich überschneidendes Gebiet.

Quelle: german.china.org.cn

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