In den Umfragen auf westliche "Chinabilder" war Deutschland immer eines jener europäischen Länder, das China mit eher wenig Sympathie begegnen. Eine neue Umfrage zeigt jedoch, dass die meisten Deutschen "keine Angst vor China" mehr haben und glauben, dass China eher "Chancen" statt "Bedrohungen" bietet. In der letzten Woche hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit dem Thema "Wir haben keine Angst vor China" berichtet, dass das Forschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung Ende September eine Umfrage über "Asiens Aufstieg" durchgeführt hat, bei der die meisten Befragten eine positive Meinungen gegenüber China hatten.
Im Rahmen der Umfrage wurden 1001 Deutsche aus verschiedenen Sozialschichten befragt. Den Ergebnissen zufolge sind 80 Prozent trotz des immer größeren Wettbewerbdrucks aus Asien, insbesondere aus China der Meinung, dass Deutschland die Herausforderungen meistern kann. 71 Prozent vertrauen darauf, dass Deutschland bei Forschung und Technologie führend bleiben wird.
Die Untersuchung besagt auch, dass die Hälfte der Befragten die zunehmende Bedeutung Asiens als Chance für Deutschland sieht, während 39 Prozent sie für eine Bedrohung halten. In dieser Frage spielt der Bildungsgrad der Befragten eine wichtige Rolle: Eine relative Mehrheit der Grundschüler ohne Lehre betont die Gefahren, während 60 Prozent der Abiturienten oder Universitätsabsolventen den asiatischen Aufstieg positiv gegenüber stehen. Außerdem halten Personen mit einem geringen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1000 Euro im Monat die Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt für besonders negativ.
Die Umfrage zeigt, dass die Deutschen Asien nicht mehr als eine Einheit wahrnehmen. Sie nehmen die Position Chinas mittlerweile deutlicher wahr als die Japans. Im Vergleich zu Japan wird China auch als ein "finanzkräftigerer Investor im Kampf gegen Euro-Krise" gesehen.
Überraschender ist, dass 62 Prozent der Befragten trotz der verschiedenen Regierungssysteme China für einen bedeutenden politischen Partner Deutschlands in Asien halten.
