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24. 04. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Yasukuni-Besuch stößt auch in Japan auf heftige Kritik

Schlagwörter: Yasukuni, Japan

Der Chef des Koalitionspartners von der in Japan regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) hat am Dienstag den Besuch des umstrittenen Yasukuni-Schreins durch Kabinettsminister und Scharen von Gesetzgeber verurteilt. Diese Art der Huldigung sei "unerwünscht".

Natsuo Yamaguchi, der Führer des Junior-Koalitionspartners New Komeito, sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz, dass die Schreinbesuche von Kabinettsmitgliedern "unerwünscht" seien, da diese immer Repressalien aus den Nachbarländern nach sich ziehen würden.

Damit kommentierte Yamaguchi den Besuch von 150 Gesetzgebern und dem LDP-Minister für Innere Angelegenheiten und Kommunikation, Yoshitaka Shindo, im umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio, in dem 2,5 Millionen Kriegsopfer gewürdigt wurden – darunter auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher. Shindo ist Mitglied des Repräsentantenhauses.

Für Japans Nachbarn ist der Schrein eine schmerzhafte Erinnerung an das brutale Militärregime während des Zweiten Weltkriegs. Deswegen reagieren Nachbarländer wie China und Korea sehr harsch, wenn hochrangige Delegationen den Schrein besuchen.

Die japanische Tageszeitung Mainichi Shimbun schrieb am Dienstag in einem Kommentar: "Premierminister Shinzo Abe behauptet, dass es nur natürlich sei, derer zu gedenken, die im Krieg gefallen sind. Dieses Konzept ist in der Tat richtig. Aber die Frage ist nicht, ob man um diese Menschen trauern soll, sondern wo." Da sich im Yasukuni-Schrein verurteilte Kriegsverbrecher befänden, ließe ein Besuch von Offiziellen die Frage aufkommen, ob die Regierung damit das Urteil des Militärtribunals bestreiten und die Aggressionen Japans während des Kriegs weißwaschen will.

Die japanische Kommunistische Partei schrieb am gleichen Tag in ihrem Publikationsorgan Shimbun Akahata: „Abe insistierte darauf, dem Schrein vor dem US-Japanischen Gipfel zu huldigen. Dies lässt die Leute an seiner Haltung bei geschichtlichen Fragen zweifeln.“ Der Besuch des Schreins werde Japans Isolation in der internationalen Gemeinschaft nur weiter vertiefen.

Nachdem sich bereits der Koalitionspartner der LDP von den unsäglichen Yasukuni-Besuchen der Minister und Gesetzgeber distanziert hatte, wurde nun am Montag in dieser Sache beim Bezirksgericht von Tokyo eine Klage gegen die Regierung eingereicht. Mehr als 270 Kläger sind der Meinung, dass der Abe-Besuch gegen die in der Verfassung vorgeschriebene Teilung von Staat und Religion verstoße. "Der Ministerpräsident, der eine Nation aufbaut, die mit dem Verweis auf die kollektive Selbstverteidigung Krieg führen können soll, missbraucht den Yasukuni-Schrein, um die Selbstopferung für das Land als etwas Großartiges darzustellen", schrieben die Kläger in einer Mitteilung.

Angesichts der Tatsache, dass die Yasukuni-Frage die Beziehung Japans mit den Nachbarn wiederholt belastet hat, sind Beobachter erstaunt, dass Japan seiner Kriegsopfer nicht im national und international anerkannten Chidorigafuchi-Friedhof gedenkt. Die Regierung hatte diesen 1959 gegründet, um die sterblichen Reste von japanischen Soldaten aufzunehmen, die während des Zweiten Weltkriegs fielen. Der Friedhof befindet sich im Zentrum Tokyos, nur gerade wenige Minuten vom Yasukuni-Schrein entfernt.

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Quelle: german.china.org.cn

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