Ein vielversprechendes Land für Architekten Exklusiv

Von Wang Qian

"Vogelnest" (Nationalstadion), "Wasserwürfel" (Nationales Schwimmstadion), "Eierschale" (Nationaloper) und der atemberaubende neue CCTV-Tower: Mehr und mehr Avantgarde-Gebäude sind in den letzten Jahren in Beijing entstanden. Manche finden sie beeindruckend, andere zweifeln an ihrer Benutzbarkeit. Aber egal, wie man darüber denkt: Die chinesische Hauptstadt erhält mehr und mehr Aufmerksamkeit von Architekten weltweit.

Andreas Luka, ein deutscher Architekt Anfang 40, arbeitet seit 20 Jahren als Landschaftsarchitekt. Vor drei Jahren hat ihn sein Arbeitgeber Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten aus dem nordhessischen Kassel nach Beijing entsandt, um eine Außenstelle des Büros zu eröffnen. Die Firma nahm an zahlreichen Landschaftsarchitektur-Wettbewerben im Rahmen der Olympischen Spiele teil und arbeitete mit anderen deutschen Firmen am strategischen Plan für das Olympische Grün. China.org.cn interviewte ihn vor kurzem in Beijing.

Luka erzählt, wie er von seinen chinesischen Freunden als Berater am Urban Design Institute der Tsinghua-Universität eingeführt wurde, das zu der Zeit den Olympic Forest Park plante. "Es ist wirklich eine Herausforderung . Ich bin stolz, Teil eines der größten Parkprojekte in Beijing zu sein – einer der interessantesten Parks der Welt. Gleich darauf wurden wir an anderen Projekten im Land beteiligt", erinnert sich Luka.

Er ist beim Olympic Forest Park hauptsächlich für die Wasserbehandlung verantwortlich. Dabei kommen umweltfreundliche Prozesse zum Einsatz, um das Wasser im Park sauber und in bestmöglicher Qualität zu halten. Luka betrachtet dies als größten Beitrag seiner deutschen Kollegen zu diesem Projekt. "Mein Job besteht darin, das technische Wasserreinigungssystem, das andere deutsche Firmen entwickelt haben, in ein attraktives Stück Landschaft zu verwandeln", sagt Luka, der auch bei der Konzeption des Kinderspielplatzes im Park mitgeholfen hat.

"Die Integration von Umweltkonzepten in Bauprojekte einschließlich der Landschaftsarchitektur, erfährt in Europa, und dort vor allem in Deutschland, seit vielen Jahren eine wachsende Aufmerksamkeit. Das ist eine wesentliche Expertise, die wir mit China teilen wollen", erläutert der Deutsche.

Der größte Teil der Bauarbeiten im Olympic Forest Park war Ende April abgeschlossen. "Der Olympic Forest Park ist nicht nur für die Olympischen Spiele gemacht", ergänzt Luka, "er wurde zwar aus Anlass der Spiele geschaffen, aber er wird einer der größten Beijinger Volksparks sein. Es ist sehr wichtig, dass die Einwohner der Stadt, und speziell die Anwohner in der Nachbarschaft, genügend öffentlichen Raum zur Verfügung haben – grünen Raum."