Matthias Steiner: Die Goldmedaille beim Gewichtheben ist für seine verstorbene Frau

Am Dienstagabend gewann der deutsche Gewichtheber Matthias Steiner beim Gewichtheben über 105 Kilogramm Gold. Nach dem Bewerb küsste er das Foto seiner kürzlich verunglückten Frau. Er sagte weinend: "Diese Goldmedaille ist für meine verstorbene Frau."

Olympia 2008 als Ziel

Steiner wurde 1982 in Wien geboren. Er war nur Siebter bei den Olympischen Spielen 2004, wo er für Österreich startete. Nachdem er zurück in seine Heimat ging, überwarf er sich mit dem österreichischen Verband. Als Steiner sich dann in Susanne verliebte, beschloss er, mit Susanne nach Zweig, eine kleine Gemeinde in Ostdeutschland, zu ziehen. Anfang 2005 heiratete er Susanne. Danach stellte er in Deutschland einen Einbürgerungsantrag.

Seit dieser Zeit hatte Susanne Geld gespart, um mit ihrem Mann nach Beijing 2008 zu fahren. "Susanne hat gesagt, sie würde nach Beijing 2008 fahren und mich anfeuern. Sie konnte mir große Kraft geben", sagte Steiner.

Die Wille der verstorbenen Frau

Im Juli 2007 verunglückte Susanne schwer bei einem Verkehrsunfall in Heidelberg, an dem sie starb. Susanne sagte vor kurz ihrem Tod: "Ich wolle mit dir nach Beijing fahren. Aber ich kann nicht. Gib jetzt nicht auf wegen meines Todes. Du musst nach Beijing fahren und die Goldmedaille bekommen."

Nach dem Tod seiner Frau war Steiner sehr trotzig. Susannes Wille hat ihn immer unterstützt. Er trainierte sehr fleißig. Wenn er Zeit hatte, ging er zu Susannes Grab. Im Januar bekam Steiner endlich den deutschen Pass, sodass er für Deutschland an den Beijinger Olympischen Spielen teilnehmen konnte.

Bevor Steiner nach Beijing fuhr, ging er wieder zum Grab seiner Frau und verabschliedete sich: "Ich weiß, sie würde mit mir nach Beijing kommen. Obwohl ich kein Idealist bin, habe ich das Gefühl, dass sie mich nie verlassen hat. Sie ist immer bei mir."

Ein rührender Sieg

Am Dienstagabend hob Steiner insgesamt 460 kg und besiegte den russischen Gewichtheber Evgeny Chigishev mit einem 1 kg in der Gesamtwertung. Nach seinem Sieg kniete er und küsste Susannes Foto. "Ich will Deutschland für alles, was das Land mir für mich getan, danken. Aber zuerst will ich meiner Frau danken. Ohne sie hätte ich diese Leistung nie erreicht. Ich weiß, sie ist immer bei mir und hat an meiner Freude teil."