Hong Konger brauchen besseres Nationalbewusstsein

Hong Kongs politische Rückkehr zum Vaterland geschah in einer Nacht. Aber die Rückkehr der Kultur sei ein langer Weg, der viel Mühe erfordert, so der Hong Konger Universitätsrektor Chang Hsin-Kang.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua erklärte Chang Hsin-Kang, Rektor der City University of Hong Kong, dass die letzten sieben Jahre lediglich eine kleine Welle im Fluss der Geschichte bildeten und die Hong Konger noch auf dem Weg zur kulturellen Rückkehr befänden.

Laut Chang, ist die Bildung eines klar definierten Nationalbewusstseins die Hauptaufgabe der kulturellen Aufbauarbeit in Hong Kong. Dabei komme den lokalen Schulen eine wesentliche Rolle zu.

Gerade für junge Hong Konger sei es dringend notwendig, mehr über die Geschichte des eigenen Landes zu wissen, insbesondere über die letzten 150 Jahre. Nur so könne erkannt werden, dass sich das Land in einer entscheidenden Phase auf dem Weg zu Stärke und Wohlstand befinde.

In den letzten Jahren setzte sich Chang unermüdlich für die Förderung der Kommunikation und den Austausch auf dem Gebiet der Bildung zwischen Hong Kong und dem Festland ein. Viel sei getan worden, aber die Aufgabe noch nicht vollständig erfüllt, erklärt Chang.

Chang hält es für den besten Weg, junge Hong Konger für eine gewisse Zeit aufs Festland zu entsenden, dort leben und studieren zu lassen, um diesen letztendlich so mehr Wissen über das Festland vermitteln zu können.

Während der letzten sieben Jahren entsandten Universitäten vom Festland rund 2.000 Studenten mit Stipendien an acht Hong Konger Universitäten. Die Studenten schlossen dort ein vierjähriges Studium ab. Ab diesem Jahr dürfen Studenten vom Festland auch selbstfinanziert an Hong Konger Universitäten studieren.

Laut Chang, ist dies ein großer Fortschritt für den Bildungsaustausch zwischen Hong Kong und dem Festland. Chang hofft, dass immer mehr Studenten aus Hong Kong die Attraktivität eines Studiums auf dem Festland erkennen. Er ist außerdem der Überzeugung, dass diese Studenten dort Wissen erwerben können, das sie so nicht in Hong Kong erwerben könnten und gleichzeitig mehr über das Land erfahren.

Auf seiner Rede anlässlich der Feier zur 18. Versammlung der City University of Hong Kong im Jahr 2003 sagte Chang, dass China in den vergangenen Jahren eine Politik der Reform und Öffnung betrieben habe und in der Weltpolitik eine zunehmend wichtigere Rolle übernehme. Heutzutage Chinese zu sein, könne jeden Bürger mit Stolz erfüllen, so Chang vor den Absolventen.

In einer seiner Vorlesungen zitierte er den verstorbenen US-Präsidenten John F. Kennedy mit den Worten: "Frag nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land tun kannst."

Laut Chang, brauchen die jungen Hong Konger im Vergleich zu ihren Altersgenossen auf dem Festland ein ausgeprägteres Nationalbewusstsein.

Die Bürger von Hong Kong, die die Erfahrung einer rund 150 Jahre langen Kolonialzeit gemacht haben, benötigen Zeit, um die Leidenschaft für das eigene Vaterland neu zu entdecken und zu erkennen, dass sie alle Teil der chinesischen Nation sind, führt Chang zum Schluss an.

(Xinhuanet/Übersetzt von China.org.cn, 16. April 2004)