Washington möchte die wichtigste bilaterale Beziehung der Welt stärken, sagte der US-Verteidigungsminister Leon Panetta am Dienstag. Eine starke militärische Zusammenarbeit betrachtet er als ein Schlüsselelement der amerikanischen Politik.

Der US-Verteidigungsminister Leon Panetta (links) und der chinesische Verteidigungsminister Liang Guanglie auf der Pressekonferenz am Dienstag.

China und die USA, die beiden wichtigsten Mächte in der Region Asien-Pazifik, teilen die gleichen Sorgen. Beide Seiten wollen der Welt eine positive Nachricht übermitteln und zeigen, dass sie "gesunde, stabile und anhaltende" Beziehungen wollen, sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta während eines Treffens mit seinem chinesischen Amtskollegen Liang Guanglie. Der Pentagon-Chef kam am Montagabend nach einem Japan-Besuch in Beijing an, während die Spannungen zwischen China und Japan wegen der Diaoyu-Inseln zunahmen und die Frage weiterhin offen blieb, ob die USA den Verbündeten Japan bei dessen territorialen Ansprüchen unterstützt.

Der viertägige Trip ist Panettas erste Chinareise seit Amtsantritt vor einem Jahr und eine Antwort auf Liangs USA-Reise im Mai. Eine Reihe von Vereinbarungen sollen Beijings Bemühungen um engere Militärbeziehungen und um eine größere Transparenz bei den beiden Ländern erhöhen. Um Chinas Respekt vor dem früheren CIA-Direktor zu zeigen, ließ Liang Panetta beim Treffen zuerst sprechen – obwohl dies normalerweise der Gastgeber tut.

Laut Liang soll Panetta am Dienstag den Staatsrat Dai Bingguo treffen. Am folgenden Tag stehen ein Treffen mit dem Vize-Präsidenten Xi Jinping und eine Rede in der Militärakademie von Beijing auf dem Programm. Panetta wird auch der erste US-Verteidigungsminister sein, der die Nordseeflotte der chinesischen Marine in Qingdao besucht. Dort besichtigt er Kriegsschiffe und trifft sich mit Kadetten und Kommandeuren der Flotte. "Wir hoffen, dass diese Aktivitäten in China Panettas Verständnis des chinesischen Militärs und Chinas verbessern wird. Auch hoffen wir, dass dies die gesunde Entwicklung der bilateralen Militärbeziehungen vorantreibt", so Liang. Dem stimmte auch Panetta zu: Ein hochrangiger Austausch verringere die Gefahr von Fehlkalkulationen und erhöhe das gegenseitige Vertrauen zwischen den beiden Ländern.

Die dritte Asienreise Panettas innerhalb von elf Monaten unterstreicht die strategische Ausrichtung der USA in der Region Asien-Pazifik, wie die Nachrichtenagentur Associated Press schrieb, zumal China die wachsende Militärpräsenz der USA in der Region und das neue Radarsystem in Japan, das am Montag vorgestellt worden war, mit Sorge betrachtet.