Strenge Maßnahmen gegen Übergreifen der Geflügelpest auf China |
Seit Donnerstag sind in allen chinesischen Häfen sowie an Grenzübergängen strenge Maßnahmen in Kraft getreten, um ein Übergreifen der Geflügelpest aus den Nachbarländern auf China zu verhindern. Insbesondere Einfuhren von Lebendgeflügel und Geflügelprodukten werden streng kontrolliert. In jüngster Zeit was es in einigen Nachbarländern Chinas, darunter in Südkorea, Vietnam und Japan, gehäuft zu Fällen von Geflügelpest oder Vogelgrippe gekommen, die beträchtliche wirtschaftliche Schäden in diesen Ländern verursachten. Dabei gilt die Geflügelpest als eine akute grippeartige Virus-Epidemie, wobei die Viren auch auf den Menschen überspringen können. Derartige Infektionen verlaufen beim Menschen oft tödlich und sind deshalb in ihrer Gefahr nicht zu unterschätzen. In der Vergangenheit war es bereits mehrfach zu solchen Grippe-Epidemien in verschiedenen Teilen der Welt gekommen. Die chinesische Regierung beobachtet die Entwicklung der Lage in Südkorea, Vietnam und Japan mit großer Aufmerksamkeit. Dazu sagte der Direktor der Viehzuchtverwaltung beim chinesischen Landwirtschaftsministerium, Shen Zhenzhao, die chinesische Regierung habe bereits strenge Maßnahmen ergriffen, um ein Übergreifen der Geflügelpest aus dem Ausland auf China zu verhindern: „Bislang sind in China noch keine Fälle der Geflügelpest gefunden worden. Um die Sicherheit der nationalen Viehzucht zu wahren, hat das Landwirtschaftsministerium zusammen mit dem staatlichen Hauptamt für Qualitätskontrolle und Quarantäne ein Dekret veröffentlicht, wonach der Import von Geflügel und Geflügelprodukten aller Art aus Seuchenländern wie Südkorea, Vietnam und Japan ab sofort streng verboten ist. Entsprechende Transporte, die bereits in chinesischen Häfen oder Grenzkontrollstellen eingetroffen sind, müssen zurücktransportiert oder vernichtet werden. Nur so kann diese Seuche außerhalb des Landes gehalten werden." Darüber hinaus haben die zuständigen chinesischen Behörden alle Häfen sowie alle Grenzübergänge angewiesen, Touristen mit Geflügel und Geflügelprodukten aus Vietnam, Japan und Südkorea die Einreise nach China zu verbieten. Die mitgeführten Geflügel und Geflügelprodukte müssen zurücktransportiert oder vernichtet werden. Nicht nur Lebendgeflügel steht auf der Verbotsliste, sondern auch Frischprodukte aus Geflügelfleisch sowie Eier, Daunen und Federn. Neben den verstärkten Import- und Grenzkontrollen hat das Landwirtschaftsministerium die Agrarbehörden in allen Landesteilen angewiesen, die Hygiene-Überprüfungen und Quarantänevorbereitungen vor Ort zu verstärken. Auf einen eventuellen Seuchenausbruch müsse sofort rechtzeitig reagiert werden. Das Landwirtschaftsministerium hat zudem drei Expertengruppen in die Grenzgebiete zu den Seuchenländern entsandt, so ins autonome Gebiet der Zhuang-Nationalität Guangxi und in die Provinz Liaoning. Ziel dazu ist, unmittelbar vor Ort prophylaktische Maßnahmen zu leiten. Auch das chinesische Gesundheitsministerium hatte vor kurzem bereits alle nachgeordneten regionalen Behörden aufgefordert, die Situation in den benachbarten Ländern und Gebieten aufmerksam zu verfolgen und die Vorsorge und die Kontrollen gegen die Geflügelpest zu intensivieren. Das autonome Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität in Südwestchina grenzt an Vietnam und liegt in der vordersten Linie des Schutzes vor einem Eindringen der Geflügelpest nach China. Wei Wanchun von der Provinz-Quarantäneverwaltung sagte dazu vor der Presse, nach der Feststellung von Geflügelpest in Vietnam hätten die zuständigen Behörden von Guangxi entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen ergriffen: „Unser Quarantäne-Amt hat unverzüglich eine Aktion zur dringlichen Behandlung der Tierpest in Gang gesetzt, nach der die Quarantäne- Stellen an allen Grenzübergängen aufgefordert werden, an Ort und Stelle die Quarantäneprozeduren zu verstärken und im Rahmen der Vorschriften für Pflanzen- und Tierquarantäne im grenzüberschreitenden Verkehr den Import von Tieren und Produkten daraus zu verbieten. Andernfalls ist eine detaillierte Import-Lizenz erforderlich. Es gilt zugleich, illegal importierte Tiere einschließlich Lebendgeflügel und tierische Produkte zu beschlagnahmen und entweder zu vernichten oder sofort zurückzuschicken, um eine Verbreitung der Tier-Epidemie zu verhindern." Alle Quarantäne-Ämter an den Grenzübergängen von Guangxi nach Vietnam sind derzeit bemüht, Fahrzeuge aus und nach Vietnam zu desinfizieren. Überdies haben einige chinesische Landesteile, darunter auch die Hauptstadt Beijing, damit angefangen, Farmen für Geflügelzucht zu desinfizieren und Serumproben zu untersuchen, um der Geflügelpest vorzubeugen und die Gesundheit der Bürger zu schützen. (CRI, 16. Januar 2004) |