In China bisher keine Menschen an Vogelgrippe erkrankt |
Am Donnerstag veranstaltete das Presseamt des Staatsrates eine Pressekonferenz zur Lage der Vogelgrippe in China. Auf der Konferenz berichtete der stellvertretende Gesundheitsminister, Wang Longde, über Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung der Vogelgrippe auf Menschen in China. Zuerst teilte er mit, dass bisher in China keine Menschen an der Vogelgrippe erkrankt sind. Wang erklärte, die Übertragung der Vogelgrippe auf den Menschen nach ihrem Ausbruch unter Geflügel hänge von mehreren Faktoren ab, z.B. gebe es in Japan und in Südkorea Vogelgrippefälle nur bei Geflügel nicht aber bei Menschen. Ob diese Epidemie unter Menschen ausbrechen und ob man darauf richtig reagieren könnte, komme auf das jeweilige Kontrollsystem an. Nach dem SARS-Ausbruch im vergangenen Jahr habe das chinesische Gesundheitswesen das System zur Kontrolle und Meldung von Epidemien verbessert. Wenn es einen SARS-Verdachtsfall gäbe, könnte ein Krankhaus auf Kreisebene dies sofort der nächsthöheren Instanz melden. Nachdem erste Fälle der Vogelgrippe in einigen Orten Chinas gemeldet wurden, sei medizinisches Personal sofort in die von der Epidemie betroffenen Gebiete gegangen und habe die Menschen, die mit der Seuche Kontakt hatten, beobachtet. Zum Beispiel hätten die Sanitäter jeden Tag die mit der Seuche in Kontakt geratenen Personen aufgesucht, um ihre Temperatur zu messen und ihre gesundheitliche Verfassung zu untersuchen. Bis jetzt hätten die Sanitäter in diesen Gebieten 1.418 mit der Epidemie in Kontakt geratenen Menschen untersucht, aber bisher keine Fälle einer Ansteckung entdeckt, so Wang Longde. In den letzten Jahren hätten das Ministerium für Gesundheitswesen und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammengearbeitet, um die Grippekontrolle landesweit zu verstärken. Man habe von Grippekranken 22.000 Proben genommen. Seit April 2002 habe man 1.459 Grippeviren separieren können. Zur Zeit würden mehr als 80% der Viren, die weltweit in der Produktion von Grippeimpfstoffen benutzt werden, auf Empfehlung der WHO in China gewonnen. Daher könne man sagen, dass China zur Vorbeugung von Grippe viel beigetragen habe. Die Meisten der Viren seien vom Typ A3. Man habe bis jetzt noch keinen Virus vom Typ H5N1 separiert, so Wang. Weiter sagte Wang: „Vor dem Frühlingsfest hat das Ministerium für Gesundheitswesen landesweit das Programm zur Verhütung und Bekämpfung der Vogelgrippe bei Menschen eingeführt. Ich stelle einige Teile des Programms kurz vor: vor allem ist die Entdeckung eines Krankheitsfalls so früh wie möglich wichtig. Tritt eine Fall auf, muss der Patient isoliert und behandelt werden. Die mit dem Patienten in Kontakt geratenen Menschen müssen beobachtet werden. Die Personen, die mit dem Patienten engeren Kontakt hatten, müssen isoliert werden. Dies ist der Angelpunkt zur Kontrolle der Epidemie. Zur Zeit können Grippeimpfstoffe gegen die Vogelgrippe vom Typ H5N1 nicht vorbeugen. Meldungen der Repräsentanz der WHO in China zufolge kann man frühestens in 6 Monaten einen Impfstoff gegen die Vogelgrippe des Typs H5N1 produzieren.“ (China.org.cn, 6. Januar 2004) |