China verschärft Maßnahmen gegen Vogelgrippe

Der Pressesprecher des chinesischen Agrarministeriums, Jia Youling, hat am Donnerstag in Beijing weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe angekündigt. Zugleich sicherte Jia den Zuchtfarmern in den von der Vogelgrippe betroffenen Gebieten Entschädigung zu. Zudem sollen den Züchtern Steuernachlässe und zinsfreie Kredite zur Wiederbelebung ihres Geschäfts gewährt werden.

In der zweiten Januarhälfte wurde aus dem südwestchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität an der Grenze zu Vietnam der erste Fall der hochansteckenden Vogelgrippe gemeldet. Die lokalen Behörden reagierten sofort ließen alles Geflügel in einem Umkreis von 3 Kilometern schlachten. Dennoch konnte eine weitere Ausbreitung der Epidemie nicht verhindert werden. In den folgenden Wochen wurden weitere Fälle der Vogelgrippe in verschiedenen Landesteilen Chinas entdeckt. Bis zum vergangenen Mittwoch wurden aus 45 Orten in 14 Provinzen Fälle von Vogelgrippe gemeldet.

Die chinesische Regierung hat strikte Notmaßnahmen zur Eindämmung der Krankheit eingeleitet. Jia Youling erklärt dazu: "Wir haben eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um die Pest möglichst auf einen Ort zu beschränken. Zwar hat sich in manchen Gebieten die Vogelgrippe auf einer größeren Fläche ausgebreitet. Doch ist es uns generell gelungen, die Ausbreitung der Epidemie auf die betroffenen Gebiete einzugrenzen. So wird sich zeigen, ob wir die Vogelgrippe wirklich fest im Griff haben oder nicht."

Wird in einem Ort ein Fall von Vogelgrippe gemeldet, wird sofort alles Geflügel in einem Umkreis von 3 Kilometern geschlachtet und im Umkreis von 5 Kilometern zwangsweise geimpft. Das Epidemiegebiet wird vollständig desinfiziert, um die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Ausbreitung der Grippe möglichst gering zu halten.

Wie Jia weiter erklärte, hat der chinesische Staatsrat den Transport allen Geflügels im Umkreis von 10 Kilometern um die Epidemiegebiete stark eingeschränkt und den Handel mit Geflügel auf den Märkten innerhalb dieses Umkreises untersagt. Doch die Überlegungen gehen noch weiter: Weil Zugvögel durch ihre Wanderungsbewegungen die Epidemie weitertragen können, werden auch bekannte Rast- und Nistplätze der Zugvögel streng überwacht, so Jia Youling. Vor allem Wasservögel, wie z.B. Enten können von ihren wilden Verwandten angesteckt werden.

Unterdessen hat die Weltgesundheitsorganisation auf ihrer Webseite Forschungsergebnisse veröffentlicht, nach denen bisher noch keine Übertragung der Vogelgrippe von Mensch zu Mensch stattgefunden hat.

(CRI/China.org.cn, 13. Februar 2004)