Vogelgrippe geht zurück

Das chinesische Agrarministerium hat am Mittwoch die über 4 Epidemiezonen in den Provinzen Guangdong, Hunan, Anhui und im Autonomen Gebiet Xinjiang verhängte Quarantäne aufgehoben. In den betroffenen Gebieten sei der Vogelgrippevirus vom Typ H5N1 vollständig besiegt worden.

Am Mittwoch wurden in China keine neuen Verdachtsfälle auf Vogelgrippe gemeldet oder bestätigt.

Auch wurde der Export von Geflügelprodukten aus der ostchinesischen Provinz Shandong wieder aufgenommen. Shandong ist einer der wichtigsten Produktionsstandorte für Geflügelprodukte in China. Seit dem Ausbruch der Vogelgrippe hatte die Provinz effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie ergriffen und mit Hilfe eines strengen Quarantänesystems einen Ausbruch der Geflügelpest in Shandong verhindert. Südkorea hat nun als erstes Land den Import von Geflügelfleischprodukten aus der Provinz Shandong wiederaufgenommen. Auch andere Länder wie Japan denken über einen ähnlichen Schritt nach.

Geflügelzucht und -verarbeitung sind eine wichtige Säule der Wirtschaft in Shandong. Mehr als die Hälfte der chinesischen Geflügelexporte kommen aus der Provinz Shandong. Bei einer Ausbreitung der Vogelgrippe in Shandong hätte die Wirtschaft der Provinz große Schäden erlitten.

Die Regierung von Shandong hat deshalb frühzeitig nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in Japan, Südkorea sowie in einigen Gebieten Chinas tiefgreifende Schutzmaßnahmen eingeleitet. Dazu der Viehzuchtbeauftragte der Provinz Shandong Liu Bingtan: „Shandong ist von Japan und Südkorea nur durch das Meer getrennt. Zwischen Shandong und den beiden Ländern gibt es sehr enge Kontakte. Angesichts der Geflügelpest-Epidemie in Südkorea und Japan haben wir die Kontrollen von und die Quarantänemaßnahmen für Ex- und Importe verstärkt. Zugleich wurden Maßnahmen zur Überwachung und Hygiene von Transporten zwischen den Provinzen getroffen. In der gesamten Provinz wurden an den Straßen mehr als 500 Kontrollstationen errichtet. Aufgrund der Bedeutung der Kontrolle bei der Vorbeugung gegen die Epidemie will die Provinzverwaltung noch weitere Kontrollstationen einrichten. Dabei soll auch Gewicht auf die Desinfektion der Transportfahrzeuge gelegt werden. Ziel ist es, die Einfuhr von Produkten aus Epidemiegebieten und ein Einschleppen des Virus in die Provinz Shandong zu verhindern."

In den Grenzgebieten zwischen der Provinz Shandong und den benachbarten Provinzen wurden Sperrzonen eingerichtet, in denen mehr als 100 Mio. Geflügeltiere zwangsgeimpft wurden.

Seit Ende Januar wurden in verschiedenen Gebieten Ausschüsse eingerichtet, in denen Fachkräfte rund um die Uhr im Dienst sind. Alle Kreise und Städte müssen täglich bis 12 Uhr den Provinzbehörden für Quarantäne über die Epidemielage Bericht erstatten.

Die Provinz Shandong ist bisher von der Vogelgrippe verschont geblieben. Behördenvertreter der Provinz Shandong führten diesen Erfolg auf die durchgreifenden Maßnahmen zur Vorbeugung der Epidemie zurück. Im Zuge der sich in der Provinz konzentrierenden Geflügelzucht sei ein komplettes Quarantäne-System etabliert worden, erklärt der Vizeoberbürgermeister der Stadt Weifang, Xing Peibin: „Im Zuge der Entwicklung von Tierzucht und -verarbeitung haben wir strikte international anerkannte Qualitätsstandards eingeführt. Inzwischen werden mehr als 80 Prozent des Geflügels entsprechend diesem Standard gezüchtet. Die Geflügelfarmen in unserer Stadt wurden entsprechend den Qualitätsnormen einheitlich geplant, alle Hühnerställe verfügen über Kühlungs- und Lüftungsanlagen sowie Desinfektionseinrichtungen.“

Die Geflügelfleischprodukte der Provinz Shandong werden hauptsächlich nach Japan und Südkorea exportiert, das jährliche Exportvolumen beträgt rund 100 Millionen US-Dollar.

(CRI/China.org.cn, 26. Februar 2004)