Vogelgrippe in China endgültig besiegt

Die Quarantäne über die letzten zwei Epidemiezonen in China ist aufgehoben worden. Der Pressesprecher der Arbeitsgruppe zur Vorbeugung der Vogelgrippe beim Landwirtschaftsministerium, Jia Youling, begründete die Entscheidung damit, dass innerhalb der vergangenen 29 Tage in China keine neuen Fälle der hochansteckenden Vogelgrippe gemeldet worden seien. Zudem habe es keine Fälle einer Übertragung auf den Menschen gegeben.

Rund 50 Tage hatte sich die Epidemie in mehr als der Hälfte der Provinzen des Landes ausgebreitet. Der erste Fall von Vogelgrippe war am 27. Januar im südchinesischen Autonomen Gebiet der Zhuang-Nationalität, Guangxi, aufgetreten. Danach war die Epidemie in 15 Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten Chinas aufgetreten.

In einigen an China angrenzenden Ländern und Gebieten sei die Vogelgrippe bis heute nicht vollständig ausgerottet worden, meinte Jia Youling. Dabei verwies er darauf, dass China die Epidemie trotz der Ausbrüche an mehreren Orten gleichzeitig früher als andere Länder unter Kontrolle gebracht habe. Dieser Erfolg sei auf die schnellen und effektiven Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie zurückzuführen, so der Pressesprecher weiter: „Die Vogelgrippe hat unser Land relativ spät erreicht, konnte dann aber sehr schnell ausgerottet werden. Meiner Meinung nach liegt der Grund dafür in den strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie. Die von der Epidemie betroffenen Länder haben in der Regel nur mit der Schlachtung des infizierten Geflügels reagiert. China jedoch führte gleich zwei Maßnahmen durch, zum einen die Schlachtung des infizierten Geflügels und zum anderen eine Zwangsimpfung. Dadurch konnte die Epidemie auf die Ausbruchsorte beschränkt werden, so das außerhalb der 49 Epidemiegebiete keine weiteren Epidemiefälle auftraten."

Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe hatte das Landwirtschaftsministerium mehrere hundert Experten in alle Landesteile Chinas entsandt. Die Experten sollten die Epidemielage untersuchen und Maßnahmen zur Epidemiebekämpfung einleiten. Darüber hinaus wurden spezielle Telefon-Hotlines eingerichtet, über die Menschen Informationen und Ratschläge zur Epidemie erhalten konnten.

Trotz der großen Erfolge bei der Bekämpfung der Vogelgrippe zeigte sich Jia Youling dennoch besorgt über einen eventuellen Wiederausbruch der Epidemie. Die chinesische Regierung habe alle Landesteile aufgefordert, die vorbeugenden Maßnahmen gegen die Vogelgrippe weiter zu intensivieren: „Das Landwirtschaftsministerium hat die Veterinärbehörden aller Ebenen aufgefordert, Lehren aus der vergangenen Arbeit zu ziehen, Erfahrungen auszutauschen und die künftige Arbeit koordinierter zu gestalten.“

Jia Youling dementierte ferner Äußerungen, wonach die chinesische Regierung die Epidemie verheimlicht habe. Dabei betonte er, dass Behörden oder Einzelpersonen, die das Auftreten von Epidemiefällen nicht meldeten, gemäß den chinesischen Gesetzen streng bestraft würden.

Wie Jia weiter erläuterte, soll im Bereich der Epidemievorbeugung auch in Zukunft die Zusammenarbeit mit den ASEAN-Ländern gepflegt werden. Dazu gehört, von der Epidemie betroffenen Ländern technische und finanzielle Hilfe anzubieten. Gleichzeitig werde China ein System zur Abwehr von Tierepidemien einrichten.

Der Sprecher teilte ferner mit, dass im Verlauf der Epidemie in China insgesamt 9 Millionen Hühner geschlachtet worden seien. Die betroffenen Geflügelzüchter hätten vom Staat am Marktpreis orientierte Kompensationsleistungen erhalten. Zudem habe die chinesische Regierung den Geflügel züchtenden und verarbeitenden Betrieben Vergünstigungen bei Krediten und Steuern gewährt.

Nach Angaben Jias werde die Aufhebung der Quarantäne die Nachfrage nach Geflügelprodukten neu beleben. Die Preise von Geflügelprodukten hätten sich bereits dem Niveau vor dem Ausbruch der Vogelgrippeepidemie genähert. Zudem sei die Geflügelzucht auf dem Lande schrittweise wiederaufgenommen worden, so die Behörde weiter.

(CRI/China.org.cn, 17. März 2004)