Vorzugspolitik für das Bildungswesen

Die Hochschulbildung kostet einen Studenten jährlich über 4000 Yuan, eine Summe, die für manche Familien eine große Last werden kann. Um zu garantieren, dass jeder, der von der Hochschule aufgenommen worden ist, nicht wegen wirtschaftlicher Schwierigkeit mit seinem Studium aufhören muss, hat die chinesische Regierung seit 1994 insgesamt 1,045 Milliarden Yuan, die sich aus Reservefonds des Ministerpräsidenten und einer Sofortfinanzhilfe zusammensetzten, für die Unterstützung von Studenten in wirtschaftlichen Schwierigkeiten bereitgestellt. Parallel dazu haben das Bildungsministerium und das Finanzministerium seit 1987 zusammen mit Regionalregierungen Anstrengungen unternommen, für die Unterstützung von Studenten, die aus Familien mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten stammen oder aus anderen Gründen in Not sind, ein politisches System, das den chinesischen Gegebenheiten gerecht wird, zu etablieren. Dies umfasst Stipendien, Studienkredite, Werkstudien, finanzielle Unterstützung und ermäßigte oder erlassene Gebühren. Das Bildungsministerium fordert außerdem die Hochschulen auf, eine „Grüne Passage“ einzurichten, das heißt, man soll für neue Studenten in wirtschaftlichen Schwierigkeiten ohne Ausnahme die Formalitäten für den Hochschuleintritt erledigen und erst dann gemäß den Gegebenheiten eine finanzielle Unterstützung gewähren.

Staatliche Studienkredite sind derzeit eine der wichtigsten Formen der Unterstützung von Studenten in finanziellen Schwierigkeiten. Dieses Studienkreditssystem, gegründet im Jahr 1999, hat sich zu einem relativ vollständigen Unterstützungssystem entwickelt. Dadurch können arme Studenten Studienkredite ohne Garantiehaftung erhalten, die den Kosten für das Studium und den Lebenshaltungskosten entsprechen. Auf den Kredit gewährt der Staat eine Zinsfinanzierung von 50%. In der Regel beträgt die Jahressumme des Studienkredits rund 8000 Yuan. Die Laufzeit ist weniger als acht Jahre, kann aber verlängert werden, wenn ein Student für die Postgraduation oder ein weiteres Fach studieren will. Der Zinssatz für die Studienkredite richtet sich nach dem der Chinesischen Volksbank im gleichen Zeitraum und darf nicht angehoben werden. Bis zum 30. Juli 2002 hat die Industrie- und Handelsbank Chinas Studienkredite in Höhe von 1,405 Milliarden Yuan vergeben, von denen 208 900 Studenten in 461 Hochschulen profitieren.

Auch Grund- und Mittelschüler in Armutsgebieten profitieren von neuen Regelungen. Seit 2001 gilt ein Gebührenlimit für Lehrbücher und andere Unkosten, das die Regierung für Grund- und Mittelschüler in Armutsgebieten festgelegt hat. Außer den vorgeschriebenen Abgaben dürfen von den Schülern keine anderen Kosten erhoben werden. Das Gebührenlimit von 2002 war 160 Yuan für Grundschüler und 260 Yuan für Mittelschüler auf dem Land. Diese Politik erleichtert den Familien der Grund- und Mittelschüler wirtschaftliche Lasten.

Zu den vorzugspolitischen Maßnahmen in Bezug auf das Bildungswesen, bei denen Menschen in Not Priorität eingeräumt wird, zählt auch, dass 1995 und 2001 jeweils insgesamt 8,9 Milliarden Yuan für die Unterstützung der neunjährigen Schulpflicht in Armutsgebieten bereitgestellt wurden. Von 1997 bis 2000 wurden außerdem 130 Millionen Yuan investiert, um schulpflichtigen Kindern vor allem der nationalen Minderheiten aus Familien mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten einen Schulbesuch zu ermöglichen. Seit 2000 wurden in Mittelschulen von Beijing, Shanghai und anderen Städten Oberschulklassen eingerichtet, die Abgänger der Unterstufe der Mittelschule aus den autonomen Gebieten Tibet und Xinjiang aufnehmen. Im Mai 2001 wurde ferner ein Gesetz verabschiedet, das darauf abzielt, den Kindern der ca. 150 Millionen Menschen zählenden Wanderbevölkerung es zu ermöglichen, der neunjährigen Schulpflicht nachzukommen.

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