Ende 2002 gab es in China 660
Städte. Gemäß den Gesamtzahlen der Einwohner in den Stadtvierteln
sind darunter zehn Städte mit je einer Bevölkerung von mehr als 4
Millionen Einwohnern, 23 Städte mit jeweils einer Bevölkerung
zwischen 2 und 4 Millionen Einwohnern, 138 Städte mit 1 bis 2
Millionen Einwohnern, 279 Städte, deren Bevölkerungszahl zwischen
500 000 und einer Million liegt, 171 Städte, die 200 000 bis 500
000 Einwohner zählen, und 39 Städte, die von weniger als 200 000
Menschen bewohnt werden.
Bei der Stadtplanung praktiziert
China die Richtlinie, den Umfang der Großstädte streng zu
kontrollieren, die Mittelgroßstädte rationell zu entwickeln und den
Aufbau der kleinen Städte aktiv voranzutreiben. Dadurch erfahren
die mittelgroßen Städte mit weniger als 500 000 Einwohnern und die
kleinen Städte mit weniger als 200 000 Einwohnern seit den 80er
Jahren eine schnelle Entwicklung. Für Großstädte mit mehr als einer
Million Einwohnern hat man planmäßig und schwerpunktmäßig
Satellitenstädte in ihrer Umgebung entwickelt.
Beijing
Beijing ist eine der
regierungsunmittelbaren Städte. Als Hauptstadt der Volksrepublik
China ist Beijing nicht nur das politische Zentrum, sondern auch
das Zentrum der Kultur, der Wissenschaft und der Erziehung sowie
ein Verkehrsknotenpunkt des Landes. Beijing befindet sich am
nördlichen Rand der Nordchinesischen Ebene. Westlich, nördlich und
östlich ist Beijing von Gebirgsketten umgeben, während sich in
seinem südöstlichen Teil ein flaches Tiefland ausdehnt. Beijing
weist ein kontinentales Klima der gemäßigten Zone auf, die vier
Jahreszeiten unterscheiden sich klar: Der Frühling ist kurz, und im
Sommer ist es feucht und regenreich, während der Winter lang und
kalt ist. Der Herbst ist die angenehmste Saison.
Bereits in der Westlichen
Zhou-Dynastie (1046-771 v. Chr.) entstand hier eine Stadt, die "Ji"
genannt wurde und die später während der Zeit der Streitenden
Reiche (475-221 v. Chr.) Hauptstadt des Reichs Yan war. In den
darauf folgenden über 1000 Jahren entwickelte sich die Stadt zu
einem strategisch wichtigen Ort und zum Handelszentrum in
Nordchina. Anfang des 10. Jahrhunderts war hier die zweite
Hauptstadt der Liao-Dynastie (916-1125), sie wurde Yanjing genannt.
Von 1115 bis 1911 war Beijing nacheinander Hauptstadt der Dynastien
Jin, Yuan, Ming und Qing, so dass hier die Essenz der chinesischen
Kultur angesammelt und wertvolle historische Zeugnisse hinterlassen
wurden, die zu den besten der Welt gehören. Davon wurden der
Kaiserpalast, die Große Mauer, die Fundstätte des Peking-Menschen
in Zhoukoudian, der Sommerpalast, der Himmelstempel und die
Ming-Gräber von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes
eingetragen.
Seit der Gründung der Volksrepublik
China 1949 und insbesondere seit den 80er Jahren entwickelt sich
Beijing als Hauptstadt in einer erstaunlichen Geschwindigkeit, das
Antlitz der Stadt verändert sich von Tag zu Tag. Die Stadt behält
trotz dichtem Straßennetz und zahlreichen Gebäuden nicht nur ihre
Attraktivität als eine antike Hauptstadt bei, sondern zeigt auch
ein modernes Aussehen als eine internationale Metropole.
Shanghai
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Shanghai, ebenfalls eine
regierungsunmittelbare Stadt, ist die größte Stadt Chinas. Sie
befindet sich im mittleren Abschnitt der Küstenlinie Chinas an der
Mündung des Yangtse in einer geographisch vorzüglichen Lage. Als
umfassend entwickelte Industriebasis und Hafenstadt nimmt Shanghai
eine entscheidende Position in der chinesischen Volkswirtschaft
ein. Wichtigste Industriezweige sind die Metall-, die
Maschinenbau-, die Schiffbau-, die Chemie-, die Elektronik-, die
Messgeräte- und Instrumentenbau-, die Leicht- und die
Textilindustrie. Der Handel, das Finanzwesen und der
Hochseetransport sind ebenfalls von großer Bedeutung. Gegenwärtig
wird die Neue Zone Pudong, die durch den Fluss Huangpujiang
getrennt gegenüber dem alten Stadtviertel von Shanghai liegt,
energisch erschlossen und aufgebaut. Die Erschließung und Öffnung
der Neuen Zone Pudong haben zum allgemeinen Ziel, Pudong innerhalb
einiger Jahrzehnte zu einer weltweit erstklassigen Zone aufzubauen,
die nach außen orientiert, multifunktional und modern ist, und den
Grundstein dafür zu legen, dass Shanghai zu einem Zentrum der
internationalen Wirtschaft und des internationalen Finanzwesens und
Handels wird.
Tianjin
Tianjin gehört zu den wichtigsten
Industrie- und Handelsstädten Nordchinas. Diese
regierungsunmittelbare Stadt liegt etwa 120 Kilometer von Beijing
entfernt und ist ein wichtiger Hafen Chinas für den
Hochseetransport, die Küstenschifffahrt und den Außenhandel. Zu den
traditionellen Industriebranchen von Tianjin zählen die Eisen- und
Stahl-, die Maschinenbau-, die Chemie-, die Strom-, die Textil-,
die Baustoff-, die Papier- und die Lebensmittelindustrie, während
Schiffbau, Automobilbau, Erdölförderung und -verarbeitung,
Traktorenherstellung, Produktion von chemischen Dünge- und
Pflanzenschutzmitteln sowie die Uhren-, Fernsehapparate- und
Fotoapparateherstellung neu entwickelte Branchen sind.
Chongqing
Chongqing ist das größte Industrie-
und Handelszentrum in Südwestchina und der Wasser- und
Landverkehrsknotenpunkt am Oberlauf des Yangtse. Diese
regierungsunmittelbare Stadt ist eine vielseitige Industriestadt,
in der u.a. die Eisen- und Stahl-, die Chemie-, die Strom-, die
Automobil-, die Maschinenbau-, die Schiffbau-, die Baustoff-, die
Textil-, die Lebensmittel- und die pharmazeutische Industrie gut
entwickelt sind.