Um die wirtschaftliche Verteilung zu
verbessern und die Ressourcen im ganzen Land effektiv einzusetzen,
hat die chinesische Regierung die drei strategischen Projekte
"Strom vom Westen nach Osten", "Erdgas vom Westen nach Osten" und
"Wasser vom Süden nach Norden" vorgesehen. Mit einer
Gesamtinvestition von 116 Milliarden Yuan wird das Projekt "Strom
vom Westen nach Osten", nach dem der mit Wasserkraft und
Kohlenressourcen in den westlichen Gebieten erzeugte Strom durch
den Aufbau einer Überlandleitung in die Städte im Osten geleitet
wird, zur Zeit durchgeführt. Zur Leitung von Erdgas nach Nordchina
und in die Städte im Osten wird das Projekt "Erdgas vom Westen nach
Osten" mit einer Gesamtinvestition von 300 Milliarden Yuan
umgesetzt, nach dem eine vom Westen ausgehende 4200 Kilometer lange
Pipeline durch neun Provinzen, regierungsunmittelbare Städte und
autonome Gebiete verlegt wird. Ende 2003 war bereits mehr als die
Hälfte dieses Projekts realisiert, wovon die Bevölkerung in
Zhengzhou, Hefei, Nanjing, Hangzhou, Shanghai u.a. schon
profitiert. Das Projekt "Wasser vom Süden nach Norden" wurde im
Dezember 2002 in Angriff genommen. Planmäßig soll die erste
Bauphase, für die insgesamt 156 Milliarden Yuan vorgesehen sind, im
Jahr 2010 fertig sein. Damit wird vor allem das Problem des
gravierenden Mangels an Wasser im Norden gelöst, und gleichzeitig
werden die Wasserressourcen in den Einzugsgebieten des Yangtse, des
Gelben Flusses, des Huai- und des Hai-Flusses vernünftig
eingesetzt.
Durch zehnjährige Anstrengungen hat
man beim Aufbau des Drei-Schluchten-Projekts des Yangtse, eines der
nationalen Schlüsselprojekte, im Jahr 2003 sichtbare Fortschritte
gemacht: Der Stausee begann Wasser aufzustauen, die Schifffahrt
durch die Schleuse wurde möglich, und die ersten Aggregate von
Generatoren begannen Strom ins Netz zu speisen. Planmäßig wird das
Drei-Schluchten-Wasserkraftwerk mit 26 Generatorenaggregaten mit
einer Kapazität von 700 000 Kilowatt versehen. Mit ihrem
Volleinsatz sollen pro Jahr 84,7 Milliarden Kilowattstunden Strom
erzeugt werden. Dies bedeutet, dass jedes Generatorenaggregat eine
Strommenge erzeugt, die für die Versorgung einer Stadt mit einer
Million Einwohnern erforderlich ist.
Zu den nationalen Schlüsselprojekten
gehört noch die Qinghai-Tibet-Bahn, die am höchsten gelegene
Eisenbahnstrecke der Welt. Mit einer Gesamtlänge von 1142
Kilometern wird sie im Jahr 2006 fertig gestellt. Anfang 2003
begann man mit dem Bau des mehr als 420 Kilometer langen
Streckenabschnitts auf den Dauerfrostböden zwischen dem Kunlun- und
dem Tanggula-Gebirge. Die künftige Bahnstrecke verläuft dabei teils
auf einer Höhe von über 5000 Metern.