In China gibt es gegen 400 000 ober- und unterirdische
Baudenkmäler. Die 90er Jahre waren eine Zeit, in der die
chinesische Regierung für die Rettung und den Schutz von Denkmälern
mehr Geld und Arbeitskräfte als je zuvor eingesetzt hat. Während
dieses Zeitraums wurden dafür allein aus dem Staatshaushalt rund
700 Millionen Yuan an Sondermitteln zugewiesen und mehr als 1000
Projekte zur Rettung und zum Schutz von Denkmälern in Angriff
genommen mit dem Ergebnis, dass viele von Zerstörung bedrohte
Denkmäler geschützt werden konnten. Das Autonome Gebiet Tibet will
allein im Jahr 2004 ca. 70 Millionen Yuan für den Schutz und die
Renovierung des Potala-Palastes, des Palastes Norbulinkha und des
Klosters Sagya zur Verfügung stellen. Ebenfalls in diesem Jahr
begann eine umfangreiche Renovierung des über 1500 Jahre alten
Shaolin-Klosters in der Provinz Henan.
Chinas Denkmalschutz wurde in den
letzten Jahren Schritt für Schritt auf den gesetzlichen Weg
gebracht. China ist bereits allen vier internationalen Konventionen
für den Denkmalschutz beigetreten. Das im Oktober 2002 revidierte
Gesetz über den Denkmalschutz regelt erstmals die Überlassung und
den Austausch von Kulturgegenständen. Im Jahr 2003 wurden neue
Gesetze und gesetzliche Verordnungen erlassen, z.B. Vorschriften
über die Durchführung des Denkmalschutzgesetzes, Vorläufige
Verwaltungsbestimmungen über Auktionen von Kulturgegenständen und
Anordnungen über den Schutz der Abschnitte der Großen Mauer im
Großraum Beijing.
Von den zuständigen Abteilungen
wurden bis heute über 180 Städte als historisch und kulturell
berühmte Städte eingestuft. Zum Schutz dieser Städte sollen nicht
nur Baudenkmäler und ihre historische Umgebung gepflegt, sondern
auch die Struktur dieser Städte, ihr Stil und ihr Gepräge sowie
ihre traditionelle Kultur erhalten werden.
Als ein traditionelles Agrarland
verfügt China über viele sehr alte Dörfer, die in weiten Gebieten
verstreut liegen. Die natürliche Umwelt dieser Dörfer blieb
unversehrt erhalten, und hier ist eine große Menge von
volkstümlichen Kulturgegenständen und von Unterlagen der Volkskunst
zu finden. Gegenwärtig wird eine groß angelegte Aktion zum Schutz
der alten Dörfer von den Abteilungen für Denkmalschutz geplant. Das
Aufbauministerium und das Staatliche Büro für Denkmalschutz haben
gemeinsam eine erste Liste von kulturell und historisch berühmten
Gemeinden und Dörfern veröffentlich.