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China 2006
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Kultur
Literatur

Als erstes bedeutendes Werk in der Literatur Chinas gilt die im 6. Jahrhundert v. u. Z. zusammengestellte Gedichtsammlung Buch der Lieder (Shijing). Danach repräsentieren die schlichte Prosa bis zur Qin-Dynastie, die prächtige Reimprosa aus der Han-Zeit und die Musikamtsballaden (Yuefu) gegen Ende der Han-Zeit jeweils die damalige Literatur. In der Tang-Dynastie erlebte die Lyrik eine Blütezeit. Mehr als tausend damals bekannte Dichter traten auf, von denen Li Bai und Du Fu zu den herausragendsten zählten. Über 50 000 Gedichte aus der Tang-Dynastie sind erhalten. In der Song-Dynastie kam die hohe Zeit der Ci-Dichtkunst. Die lyrischen Opern (Zaju) stellten die größte literarische Leistung der Yuan-Dynastie dar. Die in der Ming- und der Qing-Dynastie verfassten Romane Die Drei Reiche, Die Räuber vom Liangshan-Moor, Die Pilgerfahrt nach dem Westen und Der Traum der Roten Kammer gelten als Meisterwerke der klassischen chinesischen Literatur.

Die chinesische Literatur des 20. Jahrhunderts hat in den 20er und 30er Jahren sowie in den 80er und 90er Jahren zwei Höhepunkte erreicht. Der erste ging von der Bewegung für eine neue Kultur aus, die von Anfang an stark durch antiimperialistische und antifeudalistische Ideen geprägt war. Zusammen mit Lu Xun als Hauptvertreter begründeten Schriftsteller wie Shen Congwen, Ba Jin, Mao Dun, Lao She und Zhang Ailing die moderne chinesische Literatur.

In den letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts traten neue Schriftsteller auf, die international Beachtung fanden. Diese Schriftsteller haben ein Niveau, das weit über das ihrer Vorgänger hinausragt. Auch die Werke vieler Schriftstellerinnen, die in den 30er bis 80er Jahren geboren wurden, nehmen neuerdings hinsichtlich Quantität und Qualität einen wichtigen Platz in der chinesischen Literatur ein.

Die Entstehung und die stürmische Entwicklung der Internetliteratur ist gegenwärtig ein viel beachtetes Phänomen. Seit der Gründung der ersten Literaturwebseite Olivenbaum (Ganlanshu) im Jahr 1995 gibt es heute über 20 chinesische Literaturwebseiten. Sie stellen den ersten Entwicklungsschritt der chinesischen Internetliteratur dar. Die Internetliteratur ist eine neue Form der Medienliteratur, die sehr rasch entstanden ist und die gesamte Entwicklung der chinesischen Literatur mehr oder weniger beeinflusst.

China vergibt Dutzende Literaturpreise, darunter den Mao-Dun-Preis und den Lu-Xun-Preis. Die jährliche Bewertung und Wahl von Persönlichkeiten der chinesischen Literatur ist ein bedeutendes Ereignis der Kulturszene. Ein spezieller Literaturpreis für chinesische Schriftstellerinnen wird alle fünf Jahre vergeben. Bewertet werden Werke in den fünf Kategorien Roman (darunter auch Novelle und Erzählung), Essay, Poesie, Reportage, theoretische Abhandlungen über die Frauenliteratur und Übersetzungen.


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