China hält daran fest, auf der Grundlage der Fünf Prinzipien der Friedlichen Koexistenz die gemeinsamen Interessen mit den großen Staaten zu erweitern und die Differenzen vernünftig beizulegen.
Die chinesisch-US-amerikanischen Beziehungen
Durch Treffen, Briefwechsel und Telefonate verstärkten Staatspräsident Hu Jintao und der US-amerikanische Präsident George W. Bush im Jahr 2005 den Austausch und das gegenseitige Vertrauen, erweiterten das gemeinsame Verständnis und die Zusammenarbeit und förderten die konstruktive Partnerschaft zwischen China und den USA. Im September nahm Staatspräsident Hu Jintao an der UNO-Gipfelkonferenz teil und traf mit dem US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush in New York zusammen. Im November besuchte Georg W. Bush zum ersten Mal während seiner zweiten Amtszeit China und führte in Beijing mit dem Staatspräsidenten Hu Jintao ein Gespräch. Außerdem besuchte der Staatskommissar Tang Jiaxuan im Juli die USA. Im Oktober besuchte der US-amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt vor fünf Jahren China. Die US-amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice, der Handelsminister Carlos M. Gutiérrez , der Finanzminister John W. Snow, der Vorsitzende der Fed (Federal Reserve Board) Alan Greenspan und der SEC (U.S. Securities and Exchange Commission) Christopher Cox besuchten ebenfalls China. Das zeigt eine Verstärkung des Dialogs und des Austausches zwischen den beiden Ländern auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Bereichen. China verstärkte die Zusammenarbeit mit den USA in Bereichen wie der Nuklearfrage auf der koreanischen Halbinsel, der Bekämpfung des Terrorismus, des Wechselkurses des Renminbi und des Textilexports. Das hat einen Grundstein für eine konstruktive Partnerschaft gelegt und eine gute Atmosphäre geschaffen. Im August fand in Beijing der erste strategische Dialog zwischen China und den USA statt und im Dezember in Washington der zweite. Die USA sind zum zweitgrößten Handelspartner und zum größten Exportmarkt Chinas geworden und China ist der drittgrößte Handelspartner der USA sowie ihr Exportmarkt mit dem größten Wachstum.
Die chinesisch-russischen Beziehungen
Die Zusammenarbeit zwischen China und Russland hat im Jahr 2005 in den Bereichen Energieressourcen, Finanzen und Elektroenergie wichtige Fortschritte erzielt. Ein System strategischer Sicherheitskonsultationen wurde eingesetzt und die strategische Partnerschaft wurde weiter vertieft. Die Außenminister der beiden Länder haben im Juni Ratifikationsurkunden des „Zusatzabkommens über den östlichen Abschnitt der chinesisch-russischen Grenzen“ ausgetauscht. Seitdem ist die Grenzfrage gelöst. Nach seiner Teilnahme an den Feiern zum 60. Jubiläum des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg im Mai stattete Staatspräsident Hu Jintao Russland Ende Juni bis Anfang Juli einen Staatsbesuch ab und unterzeichnete gemeinsam mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die „Erklärung Chinas und Russlands über die Weltordnung im 21. Jahrhundert“, in der die Haltung zur internationalen Lage sowie Standpunkte und Ansichten der beiden Regierungen über internationale und regionale Probleme umfassend dargestellt sind. Im August führten China und Russland in Wladiwostok, auf der Shandong-Halbinsel und auf See das gemeinsame Militärmanöver „Friedensmission 2005“ durch. Beim 10. planmäßigen Treffen der beiden Ministerpräsidenten im November wurde festgelegt, die Zusammenarbeit im Energiebereich zu verstärken und die langfristige Zusammenarbeit im Bereich der Raumfahrt zu vertiefen. Am 1. Januar 2006 begann das „Russland-Jahr“ in China.
Die chinesisch-europäischen Beziehungen
Mit den Feiern zum 30. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der EU wurde die umfassende strategische Partnerschaft konsolidiert und vervollkommnet. Mit den vielen gegenseitigen Staatsbesuchen entwickelte sich der Austausch und die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Handel, Wissenschaft und Technik, Kultur und Bildung sowie Justiz stabil. „2005 ist das China-Jahr der EU“, hörte man häufig im EU-Hauptquartier.
Im Juli besuchte der neue Präsident der EU-Kommission José Manuel Durão Barroso China. Am 5. September erschienen der britische Premierminister und damalige EU-Vorsitzende Tony Blair, der Präsident der EU-Kommission José Manuel Durão Barroso, der Generalsekretär des Rates der Europäischen Union und Hoher Vertreter für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Javier Solana, zum 8. China-EU-Gipel in Beijing. Dabei wurden die „Gemeinsame Erklärung des 8. China-EU-Gipels“ und die „Gemeinsame Erklärung von China und der EU über die Klimaveränderung“ veröffentlicht und Dokumente über die Zusammenarbeit in den Bereichen Verkehr und Transport, Umweltschutz, Erschließung des Weltalls, Bau des Flughafens von Beijing usw. unterzeichnet. Das war ein neuer Höhepunkt in den chinesisch-europäischen Beziehungen. Die beiden Seiten haben 2006 zum „Jahr der Wissenschaft und Technik von China und der EU“ erklärt und kamen überein, so bald wie möglich Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zwischen China und der EU zu beginnen. Im Dezember führte der stellvertretende chinesische Außenminister Zhang Yesui in London mit dem britischen Staatsminister für Handel Ian Pearson und anderen EU-Spitzenbeamten Gespräche im Rahmen der ersten Runde eines strategischen Dialogs, womit ein zweiter Dialogmechanismus zwischen Spitzenpolitikern Chinas und Europas eingerichtet wurde.
Im November stattete Staatspräsident Hu Jintao Großbritannien, Deutschland und Spanien Staatsbesuche ab, was der umfassenden Entwicklung der bilateralen Beziehungen neue Vitalität verlieh. China und Spanien haben ein erstes gemeinsames Kommunikee abgegeben und entschieden, eine umfassende strategische Partnerschaft zu entwickeln. Im Dezember besuchte Ministerpräsident Wen Jiabao Frankreich, die Slowakei, Tschechien und Portugal, was die Beziehungen zwischen China und Europa insgesamt auf eine neue Stufe brachte.
Die chinesisch-japanischen Beziehungen
Im Jahr 2005 haben sich die chinesisch-japanischen Beziehungen in den Bereichen Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit, strategischer Dialog und Kontakte zwischen den Völkern der beiden Länder entwickelt. Staatspräsident Hu Jintao traf auf dem Asien-Afrika-Gipfel im April den japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi und brachte fünf Vorschläge für die Entwicklung der chinesisch-japanischen Beziehungen vor. Der stellvertretende chinesische Außenminister Dai Bingguo führte 2005 drei strategische Dialoge mit dem stellvertretenden japanischen Außenminister Shotaro Yachi und tauschte Meinungen über bilaterale Beziehungen, regionale und internationale Fragen aus. Beide Seiten wollen den Dialogprozess fortführen.
Die chinesische Regierung kämpft prinzipienfest und entschlossen gegen die ultrakonservative Starrköpfigkeit rechtsgerichteter Kräfte in Japan in Bezug auf wichtige historische und andere Fragen der chinesisch-japanischen Beziehungen. Bezüglich der Probleme zwischen den beiden Ländern wie der Frage des Öls im Ostchinesischen Meer, der Souveränität über die Diaoyu-Inseln und historische Fragen tritt China dafür ein, die Differenzen durch Dialog und Konsultation angemessen auszuräumen und die Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen in allen Bereichen zu erweitern.
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