Entsprechend der Richtlinie, freundschaftliche Beziehungen mit den Nachbarländern zu pflegen und sie als Partner zu betrachten sowie gemäß dem außenpolitischen Prinzip Chinas, den umliegenden Ländern ein guter Nachbar zu sein, zu ihrer Sicherheit und zu ihrem Wohlstand beizutragen, strebt China gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit sowie eine langfristige stabile gutnachbarliche und freundschaftliche Beziehung mit den umliegenden Ländern an. Im Bereich der bilateralen, multilateralen und regionalen Kooperation wurden neue Fortschritte gemacht. Im Jahr 2005 hat China mit den Philippinen und Vietnam bei der gemeinsamen Erschließung des Südchinesischen Meeres einen Durchbruch erzielt. Die Beziehungen mit den Ländern Südasiens wurden verstärkt. China wurde von der South Asian Association for Regional Cooperation als Beobachter aufgenommen, unterzeichnete ein Abkommen mit Indien über politische Leitprinzipien zur Lösung der Grenzfragen und errichtete eine friedens- und prosperitätsorientierte strategische Partnerschaft. China nahm aktiv an regionalen Kooperationsaktivitäten teil. Die Gründung der China-ASEAN-Freihandelszone hat ein substanzielles Niveau erreicht und ein Prozess der umfassenden Zollsenkungen wurde in Gang gesetzt.

Führende chinesische Politiker haben 2005 die meisten Nachbarländer Chinas besucht. Im April stattete der chinesische Staatspräsident Hu Jintao Brunei, Indonesien und den Philippinen Staatsbesuche ab und nahm am Asien-Afrika-Gipfeltreffen in Jakarta sowie an den Feierlichkeiten zum fünfzigjährigen Jubiläum der Bandung-Konferenz teil. Ministerpräsident Wen Jiabao besuchte Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka und Indien. Im Oktober und November besuchte Staatspräsident Hu Jintao die Demokratische Volksrepublik Korea, Vietnam und die Republik Korea. Im Dezember stattete Ministerpräsident Wen Jiabao Malaysia einen Staatsbesuch ab und nahm am Gipfel zwischen China und der ASEAN, am Gipfel zwischen der ASEAN, China, Japan und der Republik Korea und am ersten Ostasien-Gipfel teil. Wen Jiabao erläuterte die friedliche Entwicklung Chinas und wies darauf hin, dass die Entwicklung Chinas niemanden behindern und kein anderes Land bedrohen werde.

China treibt auch aktiv die Sechsparteiengespräche über die Nuklearfrage auf der koreanischen Halbinsel voran. Im September 2005 gab die vierte Runde der Sechsparteiengespräche eine gemeinsame Erklärung ab, was einen wichtigen Fortschritt der Nuklearfrage auf der koreanischen Halbinsel bedeutete.