Ende 2004 gab es in China 661 Städte. Gemäß den Gesamtzahlen der Einwohner in den Stadtvierteln sind darunter elf Städte mit je einer Bevölkerung von mehr als vier Millionen Einwohnern, 22 Städte mit jeweils einer Bevölkerung zwischen zwei und vier Millionen Einwohnern, 141 Städte mit ein bis zwei Millionen Einwohnern, 274 Städte, deren Bevölkerungszahl zwischen 500 000 und einer Million liegt, 173 Städte, die 200 000 bis 500 000 Einwohner zählen, und 40 Städte, die von weniger als 200 000 Menschen bewohnt werden.
Bei der Stadtplanung praktiziert China die Richtlinie, den Umfang der Großstädte streng zu kontrollieren, die mittelgroßen Städte rationell zu entwickeln und den Aufbau der Kleinstädte aktiv voranzutreiben. Dadurch erfahren die mittelgroßen Städte mit weniger als 500 000 Einwohnern und die Kleinstädte mit weniger als 200 000 Einwohnern seit den 80er Jahren eine schnelle Entwicklung. Für Großstädte mit mehr als einer Million Einwohnern hat man planmäßig und schwerpunktmäßig Satellitenstädte in ihrer Umgebung entwickelt.
Beijing
Beijing ist eine der regierungsunmittelbaren Städte. Als Hauptstadt der Volksrepublik China ist Beijing nicht nur das politische Zentrum, sondern auch das Zentrum der Kultur, der Wissenschaft und der Erziehung sowie ein Verkehrsknotenpunkt des Landes. Beijing befindet sich am nördlichen Rand der Nordchinesischen Ebene. Westlich, nördlich und östlich ist Beijing von Gebirgsketten umgeben, während sich südöstlich der Stadt ein flaches Tiefland ausdehnt. Beijing weist ein kontinentales Klima der gemäßigten Zone auf, die vier Jahreszeiten unterscheiden sich klar: Der Frühling ist kurz, im Sommer ist es feucht und regenreich, während der Winter lang und kalt ist. Der Herbst ist die angenehmste Jahreszeit.
Bereits in der Westlichen Zhou-Dynastie (1046–771 v. u. Z.) entstand hier eine Stadt, die Ji genannt wurde und die später während der Zeit der Streitenden Reiche (475–221 v. u. Z.) Hauptstadt des Staates Yan war. In den darauf folgenden mehr als 1000 Jahren entwickelte sich die Stadt zu einem strategisch wichtigen Ort und zum Handelszentrum in Nordchina. Anfang des 10. Jahrhunderts war hier die zweite Hauptstadt der Liao-Dynastie (916–1125), sie wurde Yanjing genannt. Von 1115 bis 1911 war Beijing nacheinander Hauptstadt der Dynastien Jin, Yuan, Ming und Qing, so dass hier die Essenz der chinesischen Kultur angesammelt und wertvolle historische Zeugnisse hinterlassen wurden, die zu den besten der Welt gehören. Davon wurden der Kaiserpalast, die Große Mauer, die Fundstätte des Peking-Menschen in Zhoukoudian, der Sommerpalast, der Himmelstempel und die 13 Ming-Gräber von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen.
Seit der Gründung der Volksrepublik China 1949 und insbesondere seit den 80er Jahren entwickelt sich Beijing als Hauptstadt in einer erstaunlichen Geschwindigkeit, das Antlitz der Stadt verändert sich von Tag zu Tag. Die Stadt behält trotz dichtem Straßennetz und zahlreichen Gebäuden nicht nur ihre Attraktivität als eine antike Hauptstadt bei, sondern zeigt auch ein modernes Gesicht als eine internationale Metropole.
Shanghai
Shanghai, ebenfalls eine regierungsunmittelbare Stadt, ist die größte Stadt Chinas. Sie befindet sich im mittleren Abschnitt der Küstenlinie Chinas an der Mündung des Yangtse in einer vorzüglichen geographischen Lage. Als umfassend entwickelte Industriebasis und Hafenstadt nimmt Shanghai eine Schlüsselposition in der chinesischen Volkswirtschaft ein. Wichtigste Industriezweige sind die Metall-, Maschinenbau-, Schiffbau-, Chemie-, Elektronik-, Messgeräte- und Instrumentenbau-, Leicht- und Textilindustrie. Handel, Finanzwesen und Hochseeschifffahrt sind ebenfalls von großer Bedeutung. Seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Neue Zone Pudong, die durch den Huangpu-Fluss getrennt gegenüber dem alten Stadtviertel von Shanghai liegt, energisch erschlossen und aufgebaut. Das allgemeine Ziel der Erschließung und Öffnung der Neuen Zone Pudong ist es, Pudong innerhalb einiger Jahrzehnte zu einem weltweit bekannten und anerkannten Gebiet aufzubauen, das nach außen orientiert, multifunktional und modern ist und den Grundstein dafür zu legen, dass Shanghai zu einem Zentrum der internationalen Wirtschaft und des internationalen Finanzwesens und Handels wird.
Tianjin
Tianjin gehört zu den wichtigsten Industrie- und Handelsstädten Nordchinas. Diese regierungsunmittelbare Stadt liegt etwa 120 Kilometer von Beijing entfernt und ist ein wichtiger Hafen Chinas für die Hochsee- und Küstenschifffahrt sowie für den Außenhandel. Zu den traditionellen Industriebranchen von Tianjin zählen die Eisen- und Stahlindustrie, die Maschinenbau-, Chemie-, Strom-, Textil-, Baustoff-, Papier- und Lebensmittelindustrie, während Schiffbau, Automobilbau, Erdölförderung und -verarbeitung, Traktorenherstellung, Produktion von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie die Uhren-, Fernsehapparate- und Fotoapparateherstellung neu entwickelte Branchen sind.
Chongqing
Chongqing ist das größte Industrie- und Handelszentrum in Südwestchina und der wichtigste Wasser- und Landverkehrsknotenpunkt am Oberlauf des Yangtse. Diese regierungsunmittelbare Stadt ist eine vielseitige Industriestadt, in der u. a. die Eisen- und Stahlindustrie, die Chemie-, Strom-, Automobil-, Maschinenbau-, Schiffbau-, Baustoff-, Textil-, Lebensmittel- und die pharmazeutische Industrie gut entwickelt sind.
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