Im Zuge der weiteren Entwicklung der
sozialistischen Marktwirtschaft soll das Firmengesetz in China
revidiert werden.
Ein entsprechender Entwurf wurde am
Freitag dem Ständigen Ausschuss des chinesischen Nationalen
Volkskongresses (NVK) zur Überprüfung vorgelegt. In dem
Revidierungsentwurf wurden Meinungen und Vorschläge vieler
verschiedener Seiten eingearbeitet. Chinesische Bürger
unterschiedlicher sozialer Schichten hatten zum Teil erhebliche
Änderungen angeregt, um die betriebswirtschaftlichen Systeme in
China zu modernisieren und die Anforderungen an eine
Weiterentwicklung des Kapitalmarktes zu berücksichtigen. Das neue
Firmengesetz soll dazu beitragen, die Entwicklung der
sozialistischen Marktwirtschaft zu fördern.
Das derzeit gültige Firmengesetz in
China trat im Juli 1994 in Kraft. Doch kristallisierten sich im
Zuge der weiteren Vertiefung der Reformen in chinesischen
Wirtschaftssektoren in den vergangenen Jahren zahlreiche Probleme
heraus. Das Gesetz war bald nicht mehr praxisgerecht, bestätigte
der Leiter des Justizbüros beim chinesischen Staatsrat, Cao
Kangtai:
"Während der Tagung des NVK im März
vergangenen Jahres reichten 601 Abgeordnete Vorschläge und Anträge
zur Änderung des Firmengesetzes ein. Bei der Tagung der Politischen
Konsultativkonferenz zur gleichen Zeit waren es 13
Konferenzmitglieder mit entsprechenden Anträgen. Aber auch
staatliche Behörden, lokale Regierungen, Unternehmer und
Fachexperten brachten Vorschläge und Anregungen zur Revidierung des
Firmengesetzes ein."
Der nun vorliegende Entwurf sieht
erhebliche Änderungen im Firmengesetz vor. So wurden 44 Paragraphen
ergänzt, 13 gestrichen und 91 geändert.
Wie Cao Kangtai ferner mitteilte,
haben sich alle chinesischen Gesellschaftskreise an der Revidierung
des Firmengesetzes beteiligt. Seit Beginn der Arbeiten am
Revidierungsentwurf im vergangenen Jahr haben sowohl Regierung und
Institutionen als auch die Bürger mit großer Leidenschaft
mitgewirkt. Zudem sind auch Erfahrungen in diesem Bereich aus dem
Ausland eingeflossen, berichtete der Leiter des Justizbüros
weiter.
"Der chinesische Staatsrat hat
Firmengesetze im Ausland studiert und Vergleiche gezogen. Dazu
wurden Inspektionsreisen ins Ausland unternommen. Ziel war es, von
den nützlichen Erfahrungen anderer Länder in diesem Bereich zu
lernen. Außerdem wurde in Shanghai ein internationales Symposium zu
dem Thema veranstaltet."
Vier Tage lang wird der Ständige
Ausschuss des chinesischen NVK in Beijing tagen. Dabei soll der
Revidierungsentwurf zum Firmengesetz detailliert überprüft werden.
Laut chinesischen Justizexperten wurde bereits das
Gesetzgebungsverfahren für eine Konkursordnung eingeleitet, die
Revidierung des Firmengesetzes ist in vollem Gange. Derzeit werde
auch über ein chinesisches Anti-Monopol-Gesetz nachgedacht. Laut
den Justizexperten werden mit dem Erlass und der Vervollkommnung
solcher Gesetze die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine gesunde
Entwicklung der sozialistischen Marktwirtschaft in China
geschaffen.
(CRI, 28. Februar 2005)
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