Auf einer Sitzung im Rahmen der
dritten Jahrestagung des 10. Landeskomitees der Politischen
Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) am Freitag hat
der chinesische Staatspräsident Hu Jintao eine Rede zur
Taiwan-Frage gehalten. Darin sprach er sich für eine friedliche
Wiedervereinigung Chinas und gegen die
"Unabhängigkeitsbestrebungen" auf Taiwan aus.
In seiner Rede bezeichnete Hu Jintao
die Lösung der Taiwan-Frage und die endgültige Wiedervereinigung
Chinas als Herzenswunsch aller In- und Auslandschinesen.
"Seit langem setzen wir uns
konsequent für diesen Herzenswunsch ein. Allerdings hat sich die
Lage an der Taiwan-Straße wegen der zunehmenden separatistischen
Aktivitäten auf Taiwan in den letzten Jahren verschärft. Die
'Unabhängigkeitsbestrebungen' stellen das größte Hindernis für die
Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Seiten der
Taiwan-Straße dar. Sie sind ohne Zweifel die größte reale Bedrohung
für Frieden und Stabilität an der Taiwan-Straße."
Hu Jintao unterbreitete in diesem
Zusammenhang vier Vorschläge zur Förderung der Beziehungen zwischen
beiden Seiten der Taiwan-Straße.
In einem ersten Vorschlag betonte er
die Notwendigkeit, weiter am Ein-China-Prinzip festzuhalten. Dieses
Prinzip sei die Grundlage für die Entwicklung der Beziehungen
zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland sowie für die
Realisierung einer friedlichen Wiedervereinigung Chinas. Trotz der
Trennung beider Seiten im Jahre 1949 sei es stets Realität gewesen,
dass Taiwan und das chinesische Festland zu einem China gehörten.
Dies sei der Status quo der Beziehung zwischen beiden Seiten, so Hu
Jintao.
Das Ein-China-Prinzip werde nicht
nur allein vom Festland vertreten, sondern man könne es auch in den
derzeit geltenden Gesetzen und Dokumenten auf Taiwan finden. Da
sowohl Taiwan als auch das Festland zu einem China gehörten, sei
keine Rede davon, dass irgend eine Seite die andere annektieren
würde. Laut Hu Jintao behinderten vielmehr andere Faktoren die
Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Seiten. So lehne die
Taiwaner Behörde weiterhin die Einhaltung des Ein-China-Prinzips ab
und wolle den Konsens des Jahres 1992 zum Ein-China-Prinzip nicht
mehr anerkennen. Hu Jintao weiter:
"Sobald die Taiwaner Behörde den
Konsens des Jahres 1992 wieder anerkennt, könnten die
Friedensgespräche zwischen beiden Seiten wieder aufgenommen werden.
Dabei dürften alle Fragen in die Verhandlungen eingeschlossen
werden. Wir sind bereit, mit jedem Politiker und jeder Partei auf
Taiwan Gespräche über die Entwicklung der Beziehungen zwischen
beiden Seiten und die Förderung einer friedlichen Wiedervereinigung
zu führen, egal, was dieser Politiker oder diese Partei in der
Vergangenheit gesagt und getan habe."
Darüber hinaus forderte Hu Jintao,
auf keinen Fall die Bemühungen um eine friedliche Wiedervereinigung
aufzugeben. Die friedliche Wiedervereinigung solle durch
gleichberechtigte Verhandlungen und Diskussionen und nicht durch
Annektierung von einer Seite verwirklicht werden.
Drittens muss die Richtlinie
unverändert durchgeführt werden, die Hoffnung auf die Landsleute
auf Taiwan zu setzen. In diesem Zusammenhang betonte der
chinesische Staatspräsident, die chinesische Regierung wolle alles
tun, was den Taiwaner Landsleuten zugute kommt, die Kontakte
zwischen beiden Seiten fördert, zur Erhaltung des Friedens an der
Taiwan-Straße beiträgt und die friedliche Wiedervereinigung des
Landes fördert.
Eine "Unabhängigkeit" Taiwans werde
jedoch weiterhin kategorisch abgelehnt. Deshalb, so Hu Jintao
abschließend, wolle man entschlossen gegen die separatistischen
Aktivitäten ankämpfen.
(CRI, 6. März 2005)
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