Auf der Jahrestagung des Nationalen
Volkskongresses (NVK) ist die chinesische Regierung aufgefordert
worden, verstärkt Maßnahmen hinsichtlich der Arbeitssicherheit zu
ergreifen.
Im vergangenen Jahr ist die
chinesische Wirtschaft um 9,9 Prozent gewachsen, parallel dazu
kamen jedoch nahezu 130.000 Chinesen bei Arbeitsunfällen ums
Leben.
Zu der gehäuften Anzahl an
Arbeitsunfällen vor allem im Bergbau sagte Chinas Ministerpräsident
Wen Jiabao in seinem Tätigkeitsbericht der
Regierung vor der Jahrestagung des NVK: "In vielen Betrieben sind
die Maßnahmen zur Arbeitplatzsicherheit nicht gewissenhaft
umgesetzt worden. Dazu kommen die veralteten und rückständigen
Anlagen sowie die nachlässige Verwaltung. In einigen Betrieben wird
sogar gesetzwidrig gearbeitet. Nicht zuletzt gibt es in manchen
Gebieten Funktionäre, die ihre Pflichten vernachlässigen und sich
sogar illegal Vorteile verschaffen."
Wen stellte einen Sieben-Punkte-Plan
vor und forderte die Regierungen aller Ebenen und die Unternehmer
auf, die Richtlinien zur Arbeitssicherheit gewissenhaft in die Tat
umzusetzen. Die Zentralregierung werde in diesem Jahr 3 Milliarden
Yuan (313,3 Millionen Euro) ausgeben, um technische Innovationen
zur Gewährleistung der Produktionssicherheit zu unterstützen.
Gleichzeitig soll gegen Fahrlässigkeit und Korruption im Bereich
der Arbeitssicherheit hart vorgegangen werden.
Li Yizhong, der Minister für
Arbeitssicherheit, sagte zur größeren Verantwortung für die
Regierungen aller Ebenen: "Wichtig dabei ist es, ein
funktionierendes System zur Kontrolle des Arbeitsschutzes zu
errichten. Ziel ist, in den kommenden fünf Jahren die Zahl der
Todesopfer bei Arbeitsunfällen im Verhältnis zum
Bruttoinlandsprodukt um 35 Prozent zu senken und die tödlichen
Arbeitsunfälle pro 100.000 Arbeitenden in Industrie, Bergbau und
Handel um 25 Prozent zu reduzieren. Diese beiden Planziffern sind
bereits im Fünfjahresplan für die volkswirtschaftliche und
gesellschaftliche Entwicklung des Landes festgehalten."
Nach Li verbesserte sich die Lage
der Arbeitssicherheit in China im vergangenen Jahr zwar in gewissem
Ausmaß, aber zu den entwickelten Ländern gebe es immer noch einen
großen Abstand.
Die Koks-Gesellschaft der
nordchinesischen Provinz Shanxi ist ein großes Kohlenbergwerk Chinas mit
einer Jahresproduktion von mehr als 60 Millionen Tonnen. Der
Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft Du Fuxin der zugleich
Abgeordneter des NVK ist, sagte vor der Presse, dass seine Firma
Arbeitssicherheit stets an erste Stelle stelle. Er sagte: "Für das
laufende Jahr haben wir 1,2 Milliarden Yuan (125,3 Millionen Euro)
unmittelbar für Arbeitssicherheit bereitgestellt. Die Geldmittel
sollen in die Verbesserung der Sicherheitssysteme, in die
Beschaffung, Erneuerung und Wartung der Überwachungseinrichtungen
und die Kontrolle des Arbeitsschutzes sowie in weitere
Sicherheitsmaßnahmen fließen."
Ebenfalls mit Blick auf die
Sicherheit am Arbeitsplatz schlug Yang Gengyu, ebenfalls
Abgeordneter des NVK, vor, die Ausbildung der Fachkräfte in
Branchen mit hohem Sicherheitsrisiko zu verstärken, um
Arbeitsunfälle so gut wie möglich zu reduzieren.
(China.org.cn, 13. März 2006)
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