Esoterische Angebote im Internet,
wie das Wahrsagen basierend auf Horoskopen verführen chinesische
Jugendliche und lenken diese vom Lernen ab, warnen chinesische
Gesetzeshüter.
"Der traditionelle Aberglaube
bedient sich modernster Technologie und verführt so immer mehr
chinesische Kinder und Jugendliche", sagt Xu Xiuyu, Abgeordneter
des 10. Nationalen Volkskongresses (NVK), der derzeit in Beijing
stattfindet.
Eine aktuelle Umfrage unter
Mittelschülern ergab, dass 88 Prozent der Befragten an keine Form
des traditionellen Aberglaubens glauben. Jedoch gaben rund die
Hälfte der Befragten an, sich vorstellen zu können, an "moderne,
technikbasierte Wahrsagerei" aus dem Internet zu glauben, erklärt
Xu weiter. Laut Xu, greifen immerhin 11 Prozent bei schwierigen
Entscheidungen auf die Online-Wahrsagerei zurück. Gerade in den
letzten Jahren habe das Kartenlegen und Wahrsagen im Internet
überhand genommen. Viele Jugendliche besuchten diese Webseiten aus
reinem Spaß, dabei würden sie abhängig, ohne es selbst zu
merken.
"Viele Eltern klagen schon darüber,
dass ihre Kinder nach dem Surfen auf diesen Seiten die Lust am
Lernen verlieren", sagt Xu. Gesetzeshüter führen die wachsende
Abhängigkeit der Jugendlichen von der Internet-Wahrsagerei auf eine
zunehmende Belastung durch den Alltag und die Schule sowie auf
fehlende Lebensziele zurück.
Viele fielen der sogenannten
"technikbasierten Wahrsagerei" zum Opfer, ohne Aberglauben dahinter
zu vermuten, führt Xu an.
Experten warnen daher Eltern und
Lehrer vor möglichen körperlichen und geistigen Schäden durch diese
Form von Wahrsagerei. In diesem Zusammenhang müsse den Jugendlichen
der Unterschied zwischen Wissenschaft und Aberglaube deutlich
gemacht werden, so dass sie der Versuchung durch pseudotechnischen
Esoterik widerstehen können.
(China.org.cn, Xinhua, 13. März)
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