Aus den Anstrengungen zum Aufbau einer neuen sozialistischen ländlichen Region müsse mehr werden, als der bloße Versuch das eigen Ansehen und den eigenen Ruf zu fördern, warnt Lin Yifu, Leiter des Zentrums für Wirtschaftsforschung bei der Peking Universität, am Rande des 10. Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV) in Beijing.
"Es gibt Berichte nach denen manche Beamte den Plan (zum Aufbau des neuen Sozialismus auf dem Lande) als den Bau neuer Häuser oder den Aufbau eines ganzen Dorfes interpretiert haben. In Hinsicht auf die schwere Belastung, die dies für die Bauern bedeuten würde, müssen solche Situationen vermieden werden", sagte Lin, der selber Abgeordneter des 10. Nationalkomitees der PKKCV und führender Wirtschaftswissenschaftler im Bereich der ländlichen Wirtschaft ist.
Lin erinnerte die anwesenden Journalisten, dass der Plan für einen neuen Sozialismus auf dem Land während der fünften Plenarsitzung des 16. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) im Jahr 2005 beschlossen wurde. Zur Realisierung dieses Vorhabens waren eine Reihe von Zielen festgelegt worden. Zum Beispiel sollten die Produktivität auf dem Land verbessert und die Regierungsgeschäfte in den ländlichen Regionen transparenter werden. Außerdem sollte durch die Anhebung der Einkommen, bessere Bildung und verbesserten Zugang zu Gesundheitsvorsorge und Sozialverwaltung das Los der verarmten Bauern erleichtert werden.
"Die Hauptfrage bei der Lösung der Probleme der Bauern und der Landwirtschaft ist, wie man die Einkommen der Bauern anheben kann. Ich habe bereits im Jahr 1999 den Aufbau eines neuen Sozialismus auf dem Lande vorgeschlagen. Die Anhebung der Einkommen der Bauern, die Verbesserung ihres Lebens und die Schließung der Kluft zwischen Stadt und Land und endlich die Realisierung einer Modernisierung der Landwirtschaft sind alles grundlegende Ziele", sagt Lin.
"Die Bauern profitieren unmittelbar vom Aufbau einer öffentlichen Infrastruktur, welche aus vernünftigen Investitionen der Regierung hervorgeht. So wurde in dem Arbeitsbericht der Regierung, die Premierminister Wen Jiabao gestern auf der Eröffnungszeremonie der gegenwärtig laufenden Jahressitzung des Nationalen Volkskongresses vorgestellt hat, die Anhebung der Finanzierung der Zentralregierung für den Aufbau der Infrastruktur, den Straßenbau, Bewässerung und Verbesserungen am Stromnetz genannt. Mittlerweile erhalten auch weitere 28,97 Millionen Menschen sauberes Trinkwasser und 4,5 Millionen Familien mehr verfügen über Methangas", sagt Lin.
"Das Projekt für den Aufbau einer neuen ländlichen Region und andere landwirtschaftspolitische Maßnahmen hängen primär von der Anhebung der Einkommen der Bauern ab", fügte Lin hinzu. "Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir die landwirtschaftliche Produktion durch Wissenschaft und Technik verbessern und uns auf ein modernes marktwirtschaftliches System verlassen."
"Durch Modernisierung, Industrialisierung und Verstädterung wird die Fläche des fruchtbaren Landes und die Anzahl der Bauern weiter abnehmen. Um diesen Abbau auszugleichen, müssen wir zur Sicherstellung unserer Versorgung mit Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten die Produktivität in der Landwirtschaft anheben," betont Lin.
Das erste Schriftstück des Jahres der Zentralregierung wurde am 29. Januar 2007 gemeinsam vom Zentralkomitee der KP und dem Staatsrat veröffentlicht. Es beschreibt die wichtigen politischen Maßnahmen für das Jahr und konzentriert sich in erster Linie auf die Entwicklung der ländlichen Regionen, ein Trend der bereits seit vier Jahren anhält. Das Papier betont, dass die Entwicklung einer modernen Landwirtschaft bei dem Aufbau eines neuen Sozialismus auf dem Lande für den Staat von herausragender Bedeutung ist.
(China.org.cn, 11. März 2007)
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