Im Verlauf der gegenwärtig in Beijing stattfindenden 5. Sitzung des 10. Nationalen Volkskongresses (NVK) und des 10. Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV) wurde der Schwerpunkt erneut auf soziale Fragen und die Bedürfnisse des chinesischen Volkes gelegt. China.org.cn hat mit Bürgern über ihre Gedanken zu den vorgelegten Anträgen und über allgemeine Fragen von Bedeutung gesprochen.
Hu Liangjie (70) hat die Fernsehübertragung von Premierminister Wen Jiabaos Vorstellung des Arbeitsberichts der Regierung am 5. März gesehen und sagt, "Ich bin froh zu sehen, dass unsere Regierung starke Maßnahmen für die Einsparung von Energie und zum Umweltschutz ergreifen will."
"Bei der Verfolgung der Sitzungen im Fernsehen habe ich außerdem bemerkt, dass Bildung ein wichtiges Thema für die NVK und PKKCV Abgeordneten ist. Ich war vor meinem Ruhestand selber Mittelschullehrer, daher ist Bildung ein für mich sehr wichtiges Thema."
Der Taxifahrer Li Tie hatte vor kurzem einen besonderen Fahrgast. "Es war ein PKKCV Abgeordneter der zu Dongdan fuhr. Ich habe ihm gesagt, dass ich jeden Monat 1000 Yuan (100 Euro) für die medizinische Versorgung meiner Mutter ausgeben muss. Er hat mir versichert, dass während der Sitzungen zahllose Anträge zur Reform der Gesundheitsversorgung eingereicht worden seien. Ich bin erleichtert zu wissen, dass unsere Vertreter ihre Pflicht tun."
Einer der Gesetzesentwürfe, der immer wieder in den Schlagzeilen auftauchte, waren die Änderungen zum Eigentumsrecht. Xiao Wu arbeitet in einem ausländischen Unternehmen und würde sich wünschen, dass die Regierung mehr unternimmt um die Wohnraumpreise unter Kontrolle zu halten.
"Eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern im Stadtteil Chaoyang (in Beijing) würde mich über 1 Million Yuan (100.000 Euro) kosten. Das kann ich mir nicht leisten. Selbst Immobilien aus zweiter Hand sind für mich noch etwas zu teuer. In einigen Gegenden Beijings liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei über 10.000 Yuan (1000 Euro) und die Preise steigen immer weiter."
Die öffentliche Verwaltung ist ein anderes Thema für das sich viele Chinesen interessieren. Li Nan, ein Student der in den letzten fünf Jahren in Deutschland studiert hat, erzählt, "Xinhua hat berichtet, dass die Disziplinaraufsicht der (Kommunistischen) Partei auf den verschiedenen Ebenen im vergangenen Jahr 97.260 Parteimitglieder bestraft hat, 0,14 Prozent aller Parteimitglieder. Als ich den Artikel las, war ich überrascht und habe mich geschämt, dass es in China soviel Korruption gibt. Der Regierungsbericht von Premierminister Wen hat auch das Problem der Korruption angesprochen. Ich glaube, dass die Regierung im Kampf gegen die Korruption einen harten Standpunkt einnimmt."
(China.org.cn, 15. März 2007)
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