Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao hat sich am Freitag im Anschluss an die 5. Tagung des 10. Nationalen Volkskongresses in der Großen Halle des Volkes Fragen in- und ausländischer Journalisten gestellt.
Auf die Frage einer Journalistin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, warum die chinesische Regierung den Dalai Lama weiter als Separatisten bezeichnet, auch wenn dieser erklärt habe, keine "Unabhängigkeit" Tibets anzustreben, und ob die chinesische Regierung erlauben würde, dass der Dalai Lama während der Olympischen Spiele 2008 eine Pilgerfahrt nach China unternimmt,sagte Wen Jiabao, Chinas Haltung gegenüber dem Dalai Lama sei deutlich und konsequent.
Nur wenn dieser anerkenne, dass Tibet und Taiwan ein unabtrennbarer Bestandteil Chinas sind, werde die chinesische Regierung mit ihm Gespräche über seine persönliche Zukunft aufnehmen. Diese Tür stehe ständig offen.
Während der Vorbereitungen zur Gründung des Autonomen Gebietes Tibet im Jahr 1956 war der 14. Dalai Lama der Vorsitzende der Vorbereitungskommission. Aber nun habe er eine sogenannte Exilregierung im Ausland gegründet und den Anspruch auf eine ausgedehnte Autonomie Tibets bekräftigt. Er fordere sogar, dass sich die chinesische Armee und die in Tibet lebenden Angehörigen der Han-Nationalität beziehungsweise anderer Minderheiten aus Tibet zurückziehen. So gesehen sei nicht schwer zu beurteilen, ob er für oder gegen die nationale Einheit Chinas eintritt, führte Wen weiter aus.
"Wir sollten nicht nur betrachten, was der Dalai Lama sagt, sondern auch was er tut. Wir würden hoffen, dass er mehr zur nationalen Einheit und zur Entwicklung in Tibet beiträgt", sagte der Ministerpräsident abschließend.
(China.org.cn, 16. März 2007)
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