Symposium der Tibetologie in Beijing |
Das 4-tägige "Beijinger Symposium der Tibetologie" ist vor kurzem im chinesischen tibetologischen Forschungszentrum in Beijing eröffnet worden. Daran nehmen über 170 Tibetologen aus allen Landesteilen Chinas sowie 13 Ländern weltweit teil. Sie werden auf dem Symposium die gesellschaftliche Entwicklung, den wirtschaftlichen Aufbau, Geschichte, Religionen, Literatur, Sprachen und tibetische Medizin erörtern. Dieses Symposium wird gemeinsam vom chinesischen tibetologischen Forschungszentrum und der Tibetischen Akademie der Sozialwissenschaften veranstaltet. Es ist nach 1991 und 1997 das dritte Symposium dieser Art in Beijing. Der Direktor der Tibetischen Akademie der Sozialwissenschaften, Tzewang Qynenme, sprach auf der Eröffnungszeremonie von der Entwicklung der Tibetologie in den letzten 50 Jahren: "Vor den 50er Jahren letzten Jahrhunderts, nämlich vor der friedlichen Befreiung Tibets, geriet die traditionelle tibetologische Forschung in Tibet in eine Stagnation. Die Tibetologie im modernen Sinne, als eine unabhängige Sozialwissenschaft, wurde noch nicht ins Leben gerufen." Nach der Gründung der Volksrepublik China hat die chinesische Regierung neben der tatkräftigen Förderung der dortigen wirtschaftlichen Entwicklung auch großen Wert auf das Wissenschafts- und Kulturwesen in Tibet gelegt. Experten und Gelehrte wurden angespornt, die Probleme des wirtschaftlichen Aufbaus sowie die ausgezeichnete traditionelle Kultur in Tibet zu erforschen. Dabei sind auch beträchtliche Erfolge erzielt worden. Der Generalsekretär des chinesischen tibetologischen Forschungszentrums, Lhaba Pingtzuo, erwähnte in seiner Rede besonders die Entwicklung der Tibetologie in den letzten 20 Jahren. Er sagte: „In den letzten 20 Jahren nach der Durchführung der Reform- und Öffnungspolitik sind über 1000 wissenschaftliche Werke veröffentlicht worden. Mehr als 100 repräsentative Monagraphien wurden im In- und Ausland übersetzt. Das Gebiet der tibetologischen Forschung ist immer größer worden. In diesem Zusammenhang gibt es immer mehr Forschungsinstitutionen und Fachleute." Statistiken zufolge gibt es zur Zeit in China mehr als 50 tibetologische Forschungsinstitutionen auf alle Ebenen mit über 2000 Fachleuten. In einigen bedeutenden Hochschulen werden Doktoranten in diesem Forschungsbereich herangebildet. Einige Forschungserfolge der chinesischen Tibetologen haben schon Weltniveau erreicht. Von 1950 bis 1998 sind über 24 000 Artikel veröffentlicht worden. Zudem sind rund 1000 Werke in tibetischer Sprache herausgegeben worden. Dies hat einen großen Beitrag zur Verbreitung der tibetischen Kultur geleistet. Gleichzeitig haben chinesische Tibetologen mit ihren Kollegen weltweit einen umfassenden fachlichen Austausch gepflegt. Professor Tom Grundfeld von der amerikanischen New-York-Universität beschäftigt sich mit der Geschichte der tibetischen Politik. Er sagte: „In den letzten Jahren hat sich die Tibetologie in China und weltweit schnell entwickelt. Zahlreiche Experten diskutieren über gemeinsam interessierende Fragen. Ich halte dieses Symposium für sehr gut." (CRI, 31. Juli 2001) |