Potala-Palast erstrahlt in neuem Glanz |
Reisenden, die in den nächsten Tagen nach Lhasa reisen, wird sich ein besonderes Schauspiel bieten, denn die Residenz der Dalai Lamas seit dem 7. Jahrhundert, der Potala-Palast in Lhasa, der Hauptstadt der autonomen Region Tibet, wird für den "Tag der Gottesniederkunft" am 20. November neu geweißt. Laut Wangduo, stellvertretender Abteilungsleiter der für den Potala-Palast zuständigen Verwaltungsbehörde, war das Weißen des Palastes aufgrund der korrodierenden Außenwände während der Regensaison in diesem Jahr notwendig geworden. Die Arbeiten wurden am 29. Oktober begonnen, dem vierten Tag des neunten Monats nach dem traditionellen tibetischen Kalender. Das Tünchen des Potala sei ein jährlich wiederkehrendes Ereignis, dessen Beginn sorgfältig nach dem traditionellen tibetischen Kalender ausgewählt werde, so Wangduo. Laut Aussage von Wangduo, erhielt der berühmte Rote Palast mit seinen Grabstupas von Generationen verstorbener Dalai Lamas und verschiedenen Gebetshallen seinen Anstrich aus roter Erde und anderen Mineralstoffen. Die Tünche der weißen Wände setzt sich dagegen aus lokalen Mineralen vermischt mit Milch, Kandis- und weißem Zucker zusammen. Wangduo erklärte weiter, dass Milch, Kandis und weißer Zucker die Haftung der Farbe noch verstärken und den unangenehmen Duft vertreiben. Der neue Anstrich wird von mehr als 100 streng Gläubigen aufgetragen und soll in rund 20 Tagen fertig sein. Der tibetischen Tradition zufolge, dürfen andere Lamaklöster und zivile Häuser in Lhasa erst nach dem neuen Farbanstrich des Potala gestrichen werden. Diese Tradition wird noch heute strikt befolgt. Der Potala-Palast war zur Zeit der Herrschaft des tibetischen Königs Songtsa Gambo im 7. Jahrhundert während der Tang-Dynastie (618-907) erbaut worden. (China.org.cn, 18. November 2003) |