Verkehrsampeln für tibetische Gemsen? |
Eine unvorstellbare Idee: Mitte Juni sollen auf der im Durchschnitt 4000m über dem Meeresspiegel gelegenen Kekexili-Autostraße provisorische Verkehrsampeln aufgestellt werden, damit tausende tibetische Gemsen wie Menschen die Qinghai-Tibet-Straße heil überqueren können. Die Umweltschutzorganisation "Greenriver" möchte diese "unvorstellbare" Idee in die Tat umsetzen, nachdem sie ein entsprechendes Sitzungsprotokoll des Staatlichen Hauptamts für Umweltschutz erhalten hat. Deswegen rekrutiert "Greenriver" nun in ganz China 8 weitere Freiwillige, um den Plan durchzuführen. Laut dem Leiter von "Greenriver", Yang Xin, liegt die Wanderroute der Gemsen auf dem Straßenstück 10 km südlich des Chuma'erhe-Flusses: "Auf der Straße verkehren zu viele Fahrzeuge, sodass die Gemsen sich davor scheuen, die Straße zu überqueren. Sehr häufig werden Gemsen angefahren." Außerdem stellten die Freiwilligen fest, dass es zwar Wechsel für wilde Tiere entlang der Qinghai-Tibet-Eisenbahn gibt, die Gemsen sich aber noch nicht angepasst haben und somit diesen Weg selten benutzen. Ende März 2004 reichte "Greenriver' dem Staatlichen Hauptamt für Umweltschutz einen von den Freiwilligen erstellten Untersuchungsbericht ein und schlug vor, provisorische Verkehrsampeln auf dem Straßenstück, das die tibetischen Gemsen überqueren, aufzustellen. Die betreffenden Behörden maßen dem Bericht große Aufmerksamkeit bei. Am 13. April des Jahres fand daraufhin die "Besprechung über Verbesserungsmaßnahmen für den Wildwechsel auf der Qinghai-Tibet-Autostraße und -Eisenbahn" in Beijing statt. 15 Experten der Behörden nahmen daran teil. Ihrem Vorschlag zufolge soll "Greenriver" mit der Verwaltung der Qinghai-Tibet-Autostraße zusammenarbeiten, zum Wechsel der Gemsen vorläufige Verkehrskontrollmaßnahmen ergreifen und den Gemsen helfen, die Straße erfolgreich zu überqueren. Voraussetzung ist, dass die Verkehrssicherheit auf der Straße garantiert wird. Im Rahmen der Besprechung entstand das Protokoll, das an Yang Xin geschickt wurde. "Jetzt brauchen wir dringend Freiwillige!", sagt Yang Xin. Mitte Juni in jedem Jahr beginnen die tibetischen Gemsen ihre Wanderung und tausende Gemsen werden über die Kekexili-Autostraße strömen. Diesmal wird "Greenriver" provisorische Verkehrsampeln aufstellen. "Wenn das nicht funktioniert, werden wir die Vorbeifahrenden überreden, vorläufig anzuhalten", so Yang. Außerdem werden sich die Freiwilligen in dem Gebiet auch an Umweltschutzaufklärung und entsprechenden Untersuchungen beteiligen. (China.org.cn, 1. Juni 2004) |