Tibetische Sehenswürdigkeiten werden renoviert |
Die bisher gründlichste Renovierung von zwei Palästen der Dalai Lamas und einem alten Lamakloster in der Autonomen Region Tibet ist in vollem Gange. Es wird erwartet, dass die Arbeiten im nächsten Jahr fertig beendet werden können. Das 330 Millionen Yuan (30 Millionen Euro) teure Programm begann bereits im Jahr 2002. Ziel der Renovierungen ist es den 1300 Jahre alten Potala-Palast, den Winterpalast der Dalai Lamas, vor der Erosion durch Wind, Würmer und Ratten zu bewahren. Außerdem sollen der Norbuglinkha-Palast, die Sommerresidenz der Dalai Lamas, und das Sagya Lamakloster repariert werden. Im Sagya Kloster werden viele seltene religiöse Objekte aufbewahrt, sagt Xin Gaosuo, der stellvertretende Leiter des Kulturbüros der autonomen Region. Xin teilte weiter mit, die Zentralregierung und lokale Regierungen hätten gemeinsam mehr als 100 Millionen Yuan (9 Millionen Euro) aufgebracht, um alte Wohnhäuser in Lhasa zu renovieren und so das originale Erscheinungsbild der Stadt wieder herzustellen. Der Potala-Palast wurde im 7. Jahrhundert auf einem Hügel errichtet, der die Skyline Lhasas dominiert. Der weiß-kastanienbraune Palast wurde im 17. Jahrhundert ausgebaut. Die Konstruktion aus Holz und Stein gilt als Modell der klassischen tibetischen Architektur. Das gegenwärtige Renovierungsprojekt an dem 117 Meter hohen Palast befinde sich in der zweiten Phase. Der Palast leidet unter einer Absenkung des Bodens, einer Mottenplage und zunehmenden Verfall der Freskos, sagt Xin. Die erste Phase der Renovierung des Palasts wurde bereits 1989 ausgeführt. Damals wurden 55 Millionen Yuan (5 Millionen Euro) investiert. Die Arbeiten dauerten fünf Jahre. Champa Kalsang, Leiter des Verwaltungsbüros des Potala-Palasts, sagt, viele tibetische Handwerker würden an den Arbeiten teilnehmen. Er glaube, da sämtliche Arbeiten nur mit dem Ziel durchgeführt werden, das originale Erscheinungsbild des Palastes zu erhalten, würde der historische und kulturelle Wert des Palastes durch die Renovierung nicht beeinträchtigt. Der Norbuglinkha-Palast, der Sommerpalast der Dalai Lamas, liegt in den westlichen Vororten Lhasas. Er wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Beide Paläste wurden in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Das sich ebenfalls unter Renovierung befindliche Sagya Lamakloster wird auch als die "zweiten Grotten von Dunhuang" bezeichnet, da es über eine sehr umfangreiche Sammlung buddhistischer Schriften verfügt. Außerdem gibt es in dem Kloster wertvolles Porzellan und lebendige Wandmalereien mit einer Geschichte von fast 1000 Jahren. Viele der Wandmalereien zeigen Risse und haben angefangen abzublättern. "Die Renovierung der Wandmalereien ist eine der technisch anspruchvollsten Aufgaben der Arbeiten", sagt Xin. (China.org.cn, China Daily, 19. April 2005) |