Besuch in der "Windstadt" von Xinjiang

Der Kreis Toksun befindet sich im Turpan-Becken am südlichen Fuß des Tianshan-Gebirges im mittleren Gebiet von Xinjiang. Toksun heißt auf Mongolisch "Aufhalten". Der Kreis verbindet den südlichen mit dem nördlichen Teil von Xinjiang, man legt hier normalerweise eine Rast ein.

Der Kreis Toksun ist als "Windstadt" in China bekannt. Das ganze Jahr über weht hier heftiger Wind. In einem Jahr gibt es mehr als 100 Tage, in denen Wind mit einer Stärke von über 8 bläst.

Diese Naturbedingungen können die Einheimischen nicht erschrecken. Seit Generationen kämpfen sie mit dem Sand.

Seit ungefähr 20 Jahren hat die Bevölkerung im Kreis Toksun der Sanierung ihres Lebensumfeldes Priorität eingeräumt. So wurden Spezialisten zur Ausarbeitung der Sanierungspläne gegen Sandsturm eingeladen. Unter Leitung des Kreisbürgermeisters hat man mit der wissenschaftlichen Sanierung und Eindämmung von Sand begonnen.

Nach mehr als 10-jährigen Bemühungen wurden im Kreis Toksun 6000 Hektar künstliche Wälder angepflanzt, und in der Gobiwüste wurde auf mehr als 3000 Hektar die Flora wieder hergestellt. Dadurch wurde nicht nur die Temperatur im Kreis Toksun gesenkt, sondern auch Sandverwehungen gemildert.

"Der trockene und heiße Wind soll durch die Schutzwälder abgekühlt werden, bevor er die Agrargebiete erreicht. Früher lagen die durchschnittlichen Temperaturen im August bei 45 oder 46 Grad Celsius. In den vergangenen Jahren ist es normalerweise 43 Grad warm. Der Wind mit einer Stärke von 8 in der Gobiwüste wurde auf 5 bis 6 abgeschwächt", sagte der Leiter des Forstwirtschaftsamtes des Kreises Toksun, Xu Chunfu.

Im Kampf gegen die Naturbedingungen wurden sich die Einheimischen im Kreis Toksun des Naturschutzes bewusst.

Der 66-jährige Uigure Kadel Gajit zeigte auf einen Sandgraben und erzählte, dass es früher hier einen sauberen Fluss gab, der von dichten Bäumen und Schilfröhren umgeben war. Dann wurden die Bäume gefällt und das ökologische Umfeld wurde zerstört. So sei der Fluss zum Sandgraben geworden, bedauerte der alte Mann.

Nachdem sich die Kreisbewohner über den Grund der Verschlechterung des ökologischen Umfeldes im Klaren waren, wurden keine Bäume mehr abgeholzt. Pro Kopf werden nun jährlich im Kreis mehr als 100 Bäume neu angepflanzt. Auch wurden strenge Vorschriften zum Schutz der Vegetation in der Gobiwüste und in den Sandhügeln ausgearbeitet.

(China.org.cn, 16. September 2005)