Aufbau der Infrastruktur in Westchina kommt gut voran

Die chinesische Regierung hat seit dem Jahr 2000 mehr als 400 Milliarden Yuan in die wirtschaftliche Erschließung Westchinas investiert. Die Investitionen sind vor allem in den Aufbau der Infrastruktur in den westchinesischen Provinzen und autonomen Gebieten geflossen. Auch das Wachstumstempo der Nutzung auswärtiger Investitionen in Westchina liegt offiziellen Angaben zufolge über dem durchschnittlichen Niveau in ganz China.

Insbesondere in den Aufbau der rückständigen Infrastruktur in Westchina ist umfangreich investiert worden. Insgesamt gibt es zur Zeit rund 50 Schwerpunktprojekte.

Zu den wichtigsten Aufgaben im Rahmen der Erschließung Westchinas gehört der Auf- und Ausbau der Infrastruktur. So wurden in den vergangenen vier Jahren mit Unterstützung der Zentralregierung zahlreiche bedeutende Projekte zur Sicherung der Wasser- und Energieversorgung sowie der Verbesserung der Verkehrsanbindung, der Telekommunikation sowie der städtischen Infrastruktur in Angriff genommen.

Markantes Beispiel dafür ist das Projekt zur Versorgung mit Erdgas aus Westchina. Durch mehrere lange Pipelines wird Erdgas aus dem Tarim-Becken im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang über 8 Provinzen bzw. autonome Gebiete wie Xinjiang, Gansu und Ningxia in die ostchinesische Metropole Shanghai transportiert. Die Hauptleitungen sind mehr als 4.200 Kilometer lang und kreuzen die beiden größten Flüsse Chinas, den Jangtse und den Gelben Fluss.

Das Erdgas-Versorgungsprojekt für Westchina mit Investitionen von rund 43,5 Milliarden Yuan ist bereits im August beendet worden. Das Tarim-Becken ist eine der bedeutendsten Erdgas-Lieferstätten in China. Angaben von Petrochina zufolge sind dort inzwischen bereits 505 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert worden. Die Fördermenge wird bis 2005 auf 720 Milliarden Kubikmeter geschätzt, womit die Abnehmer über mehr als 30 Jahre beliefert werden können.

Im Rahmen des Erdgasförderungsprojektes sollen insbesondere die ostchinesischen Provinzen Zhejiang, Jiangsu und Anhui sowie die regierungsunmittelbare Stadt Shanghai ausreichend mit Erdgas versorgt werden, um den Grundbedarf der privaten Haushalte und der Industrie in diesen Regionen zu decken.

Wirtschaftsexperten zufolge sind die Erdgaslieferungen aus Westchina für alle Beteiligten von großer wirtschaftlicher Bedeutung. So können Menschen in Westchina und in den an die Pipelines angeschlossenen Regionen vom Erdgas aus Westchina profitieren. Für die Region Westchina ergibt sich aufgrund der reichlich vorhandenen Erdgasressourcen die Chance, die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Außerdem werden die Regionen Ostchinas so mit umweltfreundlicher Energie versorgt. Dies wiederum wird zu einer Verringerung der Luftverschmutzung und einer Verbesserung der Lebensqualität der ostchinesischen Bevölkerung führen.

Neben dem Projekt für Erdgastransporte von West nach Ost werden andere Infrastrukturprojekte wie Stromlieferungen aus Westchina und die Eisenbahnlinie zwischen Qinghai und Tibet sowohl für Ost-, als auch für Westchina von großem Nutzen sein. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt mehr als 26 Milliarden Yuan ist der Bau der Eisenbahnlinie zwischen Germu in der westchinesischen Provinz Qinghai und Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet, derzeit voll im Gang. Diese Eisenbahnlinie wird eine Länge von 1.142 Kilometer haben und voraussichtlich im Juli des Jahres 2007 für den Verkehr freigegeben werden.

In den vergangenen vier Jahren wurde der Eisenbahnbau in Westchina verstärkt gefördert. Das dortige Eisenbahnnetz erstreckt sich mittlerweile auf nahezu 27.000 Kilometer, was einem Wachstum von 13,3% gegenüber 2000 entspricht.

An verschiedenen Infrastrukturprojekten im Rahmen der Erschließung Westchinas beteiligen sich laut offiziellen Angaben auch zahlreiche auswärtige Unternehmen. Einem Sprecher des Staatsrats zufolge werden in den westchinesischen Regionen allein in diesem Jahr schätzungsweise rund drei Milliarden US-Dollar auswärtiges Kapital real genutzt. Das sind 70 Prozent mehr als im Vorjahr.

(China.org.cn, 25. November 2004)