Mehr Hilfe für ethnische Minderheiten

Mehr als eine halbe Million Mitglieder ethnischer Minderheiten in China sollen mit Geldern und Ausbildungsprogrammen der Regierung gefördert werden. Das sagte ein Regierungssprecher gestern in Beijing.

Vertreter des Büros für Angelegenheiten ethnischer Minderheiten gaben an, rund 630.000 Mitglieder in 22 ethnischen Minderheiten würden von den Hilfsprogrammen profitieren.

Nach Regierungsangaben verfügt eine von vier Personen in den 22 Gruppen nicht über ausreichend Kleidung und Nahrung. Mit dem Förderprogramm soll dieser Zustand geändert werden, sagte ein Regierungsvertreter.

Die Ankündigungen kamen nachdem der Staatsrat letzte Woche ein sechsjähriges Entwicklungsprogramm für Minderheiten mit weniger als 100.000 Mitgliedern verabschiedet hatte.

Das Programm sei nötig, weil die Empfänger in "abgelegenen Gebieten leben, wo die Lebensbedingungen hart sind und die soziale Entwicklung niedrig ist", sagte Li Wenliang, Sprecher der Kommission.

Die Betroffenen leben in 640 Dörfern in zehn Provinzen, darunter die Innere Mongolei, Tibet, Heilongjiang, Yunnan und Xinjiang, sagte Li. 16 Minderheiten leben in Grenzgebieten.

China hat 56 offiziell anerkannte Ethnien, von denen die Han, mit rund 93,3 Prozent der 1,3 Milliarden Chinesen, die größte Gruppe bilden.

Von 2002 bis 2004 habe die Zentralregierung rund 117 Millionen Yuan (11,2 Millionen Euro) in die Entwicklung der lokalen Infrastruktur investiert und Ausbildungs- und Gesundheitsbedingungen in den betroffenen Gebieten verbessert, sagte er.

(China.org.cn, China Daily, 25. Mai 2005)