Die Geschichte und Entwicklung Xinjiangs

                Presseamt des Staatsrates der Volksrepublik China

                                             Mai 2003 Beijing

Vorwort

Das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang (kurz: Xinjiang) liegt im äußersten Nordwesten Chinas und im Binnenland des eurasischen Festlandmassivs. Mit einer Fläche von 1,6649 Millionen Quadratkilometern macht es ein Sechstel des chinesischen Territoriums aus. Chinas Landesgrenze in Xinjiang hat eine Länge von 5600 Kilometern und acht Nachbarstaaten. Einst war hier eine wichtige Passage der alten Seidenstraße. Statistiken von 2000 zufolge hat Xinjiang eine Bevölkerung von 19,25 Millionen Menschen, 10,9696 Millionen davon gehören anderen Nationalitäten außer der Han-Nationalität an. Heute leben in Xinjiang 47 Nationalitäten, die wichtigsten sind die Uiguren, die Han, die Kasachen, die Hui, die Mongolen, die Kirgisen, die Xibo, die Tadschiken, die Usbeken, die Mandschuren, die Daworen (Dahuren), die Tataren und die Russen. Xinjiang ist eines von Chinas fünf autonomen Gebieten von nationalen Minderheiten.

Von alters her ist Xinjiang ein Gebiet, wo verschiedene Nationalitäten gemeinsam gelebt und mehrere Religionen koexistiert haben. Seit der Westlichen Han-Dynastie (206 v. Chr.–24 n. Chr.) ist es ein unabtrennbarer Bestandteil Chinas, eines einheitlichen Nationalitätenstaates. In den über 50 Jahren seit der Gründung der Volksrepublik China arbeiteten die verschiedenen Nationalitäten Xinjiangs vereint zusammen, leisteten fleißig Pionierarbeit und schrieben gemeinsam bei der Erschließung, dem Aufbau und der Verteidigung des nordwestchinesischen Grenzgebiets ein glänzendes Kapitel. Das soziale Antlitz Xinjiangs hat sich gewaltig verändert.

I. Xinjiang ist seit alters ein von mehreren Nationalitäten bevölkertes Gebiet

Im Altertum lebten viele Stämme und Nationalitäten in Xinjiang. Erst in der Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) gab es klare Aufzeichnungen über die nationalen Zugehörigkeiten der Bewohner Xinjiangs. Damals lebten in Xinjiang hauptsächlich Sai (Sak), Rouzhi (Tohri), Usun, Qiang, Xiongnu (Hunnen) und Han.

Die Sai führten ursprünglich zwischen den Einzugsgebieten des Ili- und des Chuhe-Flusses im Osten und dem Sir-Fluss im Westen ein Nomadenleben. Verdrängt von den Rouzhi, zogen sie weiter nach Westen. Ein Teil von ihnen zog sich bis zum Nordufer des Sir-Flusses zurück, während die übrigen südwärts bis nach Pamir wanderten und zerstreut an verschiedenen Orten lebten. In der Periode der Streitenden Reiche (475–221 v. Chr.) lebten die Rouzhi in einem weiten Gebiet zwischen dem Hexi-Korridor und dem Tarim-Becken. In der Qin- (221–206 v. Chr.) und der Han-Dynastie waren sie die dominierende Nationalität. Um das Jahr 176 v. Chr. wurden sie von den Hunnen angegriffen und gezwungen, ins Einzugsgebiet des Ili-Flusses auszuweichen, wo sie die dortigen Sai vertrieben und sich niederließen. Die Usun lebten ursprünglich im Hexi-Korridor. In der späten Qin-Dynastie und der frühen Han-Dynastie wurden sie von den Rouzhi angegriffen und schlossen sich dann den Hunnen an. Später griffen sie mit Unterstützung der Hunnen die Rouzhi an und verjagten diese aus dem Einzugsgebiet des Ili-Flusses. Die Qiang lebten ursprünglich in einem Gebiet am Mittel- und Oberlauf des Gelben Flusses. In der Frühlings- und Herbstperiode (770–476 v. Chr.) und während der Zeit der Strei tenden Reiche wanderte ein Teil von ihnen durch den Hexi-Korridor entlang der Qilian- und der Kunlun-Bergzüge nach Westen und hinterließen so in Xinjiang ihre Spuren. Die Hunnen traten hauptsächlich um das Jahr 176 v. Chr. in Xinjiang in Erscheinung. Die Han waren eine der Natio nalitäten, die ziemlich früh ins Gebiet Xinjiang kamen. Im Jahr 101 v. Chr. begann die Han-Dynastie, Truppen in Bügür (Luntai), Lopnur (Quli) und anderen Orten zur Bodenerschließung und -bestellung zu stationieren. Später wurden überall in Xinjiang Truppen stationiert, und zwar dort, wo die Han sich nach ihrer Ankunft in Xinjiang niedergelassen und angesiedelt hatten. Nach der Einrichtung der Kommandantur für die Westlichen Regionen* im Jahr 60 v. Chr. waren die Han-Chinesen vor Ort entweder Beamte, Armeeangehörige oder Kaufleute, und der Strom der Han, die nach Xinjiang kamen, riss nicht ab.

Die Periode der Wei- und der Jin-Dynastie sowie der Südlichen und Nördlichen Dynastien (220–589) war eine Periode der großen Vermischung der Nationalitäten Chinas, die durch Völkerwanderungen und regen Austausch gekennzeichnet war. In dieser Periode kamen noch viele weitere Nationalitäten wie die Jorjan (Rouran), Gaoche, Yeda und Tuyuhun nach Xinjiang. Die Jorjan waren Nachkömmlinge der Donghu, einer alten Nationalität der nördlichen Steppen. Anfang des 5. Jahrhunderts war ihre Präsenz in der Mongolischen Steppe nicht mehr zu übersehen. Im Jahr 402 errichteten sie ein starkes Regime und rangen mit der Nördlichen Wei-Dynastie (386–534) um die West lichen Regionen. Die Gaoche, auch Chile oder Teli genannt, führten ursprünglich am Baikalsee und in den Einzugsgebie ten des Orchon- und des Tuul-Flusses ein Nomadendasein. Im Jahr 487 führten Avochilo, Häuptling des Stammes Puwurgur von Gaoche, und sein Bruder Qunqi über 100 000 Familien, die ihnen unterstanden, nach Westen und gründeten im Nordwesten der alten Stadt Jiaohe von heute bei Turpan den Staat Gaoche. Die Yeda stammten aus Saibei (im Altertum: die Gebiete nördlich der Großen Mauer). Ende des 5. Jahrhunderts wanderten sie ostwärts ins Tarim-Becken, griffen die Rouzhi im Süden an, errichteten ein Regime und überquerten das Pamir-Plateau, wodurch sie eine Zeit lang einige Gebiete in Süd-Xinjiang unter ihre Kontrolle brachten. Die Tuyuhun stammten von den Xianbei, einer alten Nationalität Chinas, ab. Anfang des 4. Jahrhunderts wanderten sie von Liaodong (die Gebiete östlich des Liaohe-Flusses) nach Westen, brachten allmählich die Di, eine alte Nationalität Chinas, die Qiang und andere Nationalitäten in Süd-Gansu, Sichuan und Qinghai unter ihre Herrschaft und errichteten ein Regime.

In der Periode der Sui- (581–618) und der Tang- Dynastie (618–907) übten die Tujue (Türken), die Tubo und andere alte Nationalitäten einen wichtigen Einfluss auf den Entwicklungsprozess der Geschichte Xinjiangs. Die Tujue waren ein Nomadenvolk im Altertum, das vom 6. bis zum 8. Jahrhundert in den Steppen Nordwest- und Nordchinas lebte. Im Jahr 552 besiegte der Häuptling der Tujue, Tümen, die Jorjan und errichtete ein Regime mit Mobei (Gebiete nördlich der großen Wüste auf dem Mongolischen Plateau) als Zentrum. Später spaltete sich die Tujue-Nationalität in den östlichen und den westlichen Stamm, die ununterbrochen um die Vormacht im Khanat kämpften. Mitte des 8. Jahrhunderts gingen das Östliche und das Westliche Tujue-Khanat zugrunde, ihre Nachkömmlinge vermischten sich mit anderen Nationalitäten. Die Tubo waren die Ahnen der tibetischen Nationalität. Ende des 6. Jahrhunderts gewannen sie auf dem Qinghai-Tibet-Plateau an Einfluss. Nach der Eroberung Qinghais begannen sie, mit der Tang-Dynastie um die Westlichen Regionen zu kämpfen. Im Jahr 755, als der "Aufruhr von An und Shi" (eine von An Lushan und Shi Siming in der Tang-Dynastie entfesselte Rebellion) in den zentralen Gebieten Chinas ausbrach, wurde eine große Anzahl von Truppen der Tang-Armee, die in den Westlichen Regionen stationiert waren, ins Landesinnere abkommandiert. Die Tubo nutzten diese Gelegenheit, Süd- Xinjiang und einige Gebiete in Nord-Xinjiang zu erobern.

Im Jahr 840 siedelte sich eine große Anzahl von Huihu in Xinjiang an. Die Huihu, ursprünglich Huihe genannt, waren einer der Stämme der Teli, einer alten Nationalität Chinas. Sie lebten ursprünglich in den Einzugsgebieten des Selenge- und des Orchon-Flusses, später siedelten sie ins Gebiet nördlich des Tuul-Flusses um. Im Jahr 744 errichteten die Huihu, die sich entwickelt hatten und erstarkt waren, in Mobei ein Regime und entsandten zweimal Truppen, um der Zentralregierung der Tang-Dynastie bei der Niederhaltung des "Aufruhrs von An und Shi" zu helfen. Im Jahr 840 brach das Huihu-Khanat aufgrund von Naturkatastrophen, inneren Machtkämpfen in den herrschenden Kreisen und des Angriffs von Seiten der Xiajiasi (Kirgisen), einer alten Nationalität Chinas, sowie aus anderen Gründen zusammen. Die Mehrheit der Huihu zog nach Westen. Ein Teil von ihnen siedelte sich in den heutigen Gebieten Jimsar und Turpan an und gründete später das Huihu-Reich Gaochang; ein anderer Teil zog in die zentralasiatische Steppe, verbreitete sich in Zentralasien bis Kashgar und gründete dort mit den Karluk, den Yagma und anderen Nationalitäten die Karahan-Dynastie. Von da an stan den die Gebiete um das Tarim-Becken unter der Herrschaft des Huihu-Reiches Gaochang und der Karahan-Dynastie, und im Laufe der Zeit vermischten sich die lokalen Einwohner mit den Huihu, was für die Herausbildung der uigurischen Nationalität eine Grundlage schuf.

Im Jahr 1124 führte Yollig Taxin, ein Mitglied der kaiserlichen Familie der Liao-Dynastie (916–1125), Truppen nach Westen, eroberte Xinjiang und errichtete das Westliche Liao- Regime. Damit kam eine große Anzahl von Kitan, einer alten Nationalität Chinas, nach Xinjiang. Anfang des 13. Jahrhunderts drang Dschingis Khan mit seiner Armee in Xinjiang ein und gab seinen Söhnen und Enkeln die von ihm eroberten Orte als Lehen. Die Huihu assimilierten weiter einen Teil der Kitan und der Mongolen und vermischten sich mit ihnen.

Oyrat war während der Ming-Dynastie (1368–1644) eine allgemeine Bezeichnung für die mongolische Nationalität in den Gebieten westlich der großen Wüste auf dem Mongolischen Plateau. Sie verteilte sich ursprünglich in den Gebieten am Oberlauf des Flusses Jenissei, später dehnte sie sich in Richtung des Mittellaufs des Flusses Irtysch und des Einzugsgebiets des Ili aus. Anfang des 17. Jahrhunderts bildeten sich allmählich die vier Stämme — Junggar, Dorbüt, Huxut und Turgut — heraus. In den 70er Jahren des 17. Jahrhunderts besetzten die Junggar das Einzugsgebiet des Ili, womit sie der wichtigste der vier Stämme wurden, und beherrschten Süd-Xinjiang.

Nach den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts versetzte die Regierung der Qing-Dynastie (1644–1911) Offiziere und Soldaten aus der mandschurischen, der Xibo- und der Suolun(Dawor)-Nationalität von Nordostchina nach Xinjiang, um die Verteidigung des Grenzgebiets Xinjiang weiter zu verstärken. Sie wurden neue Mitglieder der Gemeinschaft der nationalen Minderheiten in Xinjiang. Später siedelten noch weitere Nationalitäten wie Russen und Tataren nach Xinjiang um. Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Xinjiang bereits 13 Nationalitäten — Uiguren, Han, Kasachen, Mongolen, Hui, Kirgisen, Mandschuren, Xibo, Tadschiken, Daworen (Dahuren), Usbeken, Tataren und Russen. Ein neues Gefüge des Zusammenlebens und der Verteilung von verschiedenen Nationalitäten mit der uigurischen Nationalität als Hauptteil war entstanden.

II. Koexistenz und Verbreitung mehrerer Religionen in Xinjiang

Xinjiang, eine wichtige Passage und ein bedeutender Knotenpunkt für den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen dem Osten und dem Westen im Altertum, ist seit alters ein Gebiet, wo mehrere Religionen koexistieren. Noch vor der Einführung des Islams gelangten der Zoroastrismus, der Buddhismus, der Taoismus, der Monichäismus und der Nestorianismus nacheinander via der Seidenstraße nach Xinjiang und verbreiteten sich zusammen mit den lokalen primitiven Religionen an den verschiedenen Orten. Nach der Einführung des Islams wurde in Xinjiang nicht nur die Situation, in der mehrere Religionen koexistierten, weiter aufrechterhalten, sondern weitere Religionen wie das Christentum fanden ihren Weg auch nach Xinjiang.

Vor der Einführung fremder Religionen waren in Xinjiang einheimische primitive Religionen und der sich daraus entwickelnde Schamanismus verbreitet. Bis heute sind unter einigen nationalen Minderheiten in Xinjiang immer noch in unterschiedlichem Grad die Vorstellungen und Bräuche primitiver Religionen und des Schamanismus präsent.

Um das 4. Jahrhundert v. Chr. gelangte der Zoroastrismus, nämlich das Feueranbetertum, das im alten Persien entstand und in China auch als Xian-Religion bezeichnet wird, via Zentralasien nach Xinjiang. In der Periode von den Südlichen und Nördlichen Dynastien bis zur Sui- und der Tang-Dynastie verbreitete sich die Xian-Religion in ganz Xinjiang, besonders im Gebiet Turpan. Damals richtete das Regime von Gaochang extra Organe und Beamtenposten ein, um die Verwaltung der Xian-Religion zu verstärken. Einige Nationalitäten in Xinjiang, die sich zum Islam bekennen, waren in der Vergangenheit Anhänger der Xian-Religion.

Um das 1. Jahrhundert v. Chr. gelangte der Buddhismus, der in Indien entstand, via Kaschmir nach Xinjiang. Kurz darauf entwickelte sich der Buddhismus dank der tat kräftigen Förderung seitens der Herrscher verschiedener Orte zur wichtigsten Religion in Xinjiang. In der Blütezeit des Buddhismus gab es in den Oasen am Rand des Tarim-Beckens zahlreiche Tempel und Klöster mit unzähligen Mönchen und Nonnen, und berühmte buddhistische Zentren wie Udun (Yutian), Shule, Qiuci und Gaochang bildeten sich heraus. Der Buddhismus in Xinjiang erreichte in Bereichen wie der Bildhauerei, der Malerei, der Musik, der Tanzkunst und der Baukunst von Tempeln und Grotten ein sehr hohes Niveau und hat ein umfangreiches wertvolles Kulturerbe hinterlassen und die Schatzkammer der Kultur und Kunst Chinas sowie der Welt bereichert.

Um das 5. Jahrhundert gelangte der Taoismus, der im Landesinnern Chinas sehr populär war, mit dem unablässigen Zustrom von Han-Chinesen nach Xinjiang. Er verbreitete sich allerdings nur in einem begrenzten Gebiet und war hauptsächlich in Turpan, Hami und anderen Regionen, wo sich die Han in verhältnismäßig großer Anzahl konzentrierten, populär. Erst in der Qing-Dynastie verbreitete er sich in ganz Xinjiang.

Um das 6. Jahrhundert gelangte der Monichäismus von Persien via Zentralasien nach Xinjiang. Mitte des 9. Jahrhunderts siedelten die Huihu, die den Monichäismus zur Staatsreligion machten, sich in Xinjiang an, was die Entwicklung des Monichäismus in Xinjiang förderte. Die Huihu, die sich zum Monichäismus bekannten, bauten im Gebiet Turpan Klöster, schufen Grotten, übersetzten klassische Werke und fertigten Wandmalereien an, um die Doktrin und die Kultur des Monichäismus zu pflegen. Um die Zeit der Einführung des Monichäismus gelangte auch der Nestorianismus, eine frühe Sekte des Christentums, nach Xinjiang. Allerdings verbreitete er sich in der Frühzeit nicht so weit. Erst in der Yuan-Dynastie (1206–1368), als er von vielen Huihu akzeptiert wurde, nahm er einen Aufschwung.

Ende des 9. und Anfang des 10. Jahrhunderts gelangte der Islam via Zentralasien nach Süd-Xinjiang. Mitte des 10. Jahrhunderts brach die Karahan-Dynastie, die sich zum Islam bekannte, einen Religionskrieg gegen das buddhistische Reich Udun vom Zaune, der über 40 Jahre dauerte. Anfang des 11. Jahrhunderts vernichtete sie Udun und führte den Islam ins Gebiet um Hotan ein. Von Mitte des 14. Jahrhunderts an wurde der Islam durch die forcierte Durchsetzung seitens des Khanats Qagatay, einen vom zwei ten Sohn von Dschingis Khan in den Westlichen Regionen gegründeten Vasallenstaat, allmählich zu der wichtigsten Religion der dort lebenden Mongolen, Uiguren, Kasachen, Kirgisen und Tadschiken. Anfang des 16. Jahrhunderts löste der Islam schließlich den Buddhismus ab und wurde zu der wichtigsten Religion in Xinjiang.

Nachdem der Islam die wichtigste Religion der uigurischen Nationalität und anderer Nationalitäten geworden war, verschwanden der Zoroastrismus, der Monichäismus und der Nestorianismus allmählich in Xinjiang. Der Buddhismus und der Taoismus existierten jedoch weiter. Von der Ming-Dynastie an nahm der tibetische Buddhismus sogar eine gewaltige Entwicklung und wurde neben dem Islam die wichtigste Religion in Xinjiang. In den letzten Jahren des 17. Jahr hunderts vernichtete Apakhoja, der Anführer der islamischen Fraktion Aktaglik, mit Hilfe der Kräfte des tibetischen Buddhismus die Kräfte der Fraktion Karataglik, seine politischen Gegner, und richtete das Khanat Yarkan, ein von den Nachkömmlingen des mongolischen Khans Qagatay zwischen 1514 und 1680 errichtetes lokales Regime mit dem heutigen Shache als Zentrum, zugrunde, was zeigt, wie stark die Kräfte des tibetischen Buddhismus zu jener Zeit waren. Etwa im 18. Jahrhundert gelangte das Christentum nach Xinjiang, und der Buddhismus, der Taoismus und der Schamanismus entwickelten sich ebenfalls ziemlich schnell. In den Gebieten nördlich und südlich der Tianshan-Bergzüge gab es überall Klöster, Moscheen und Kirchen dieser Religionen, einige Moslems konvertierten sogar zum Christentum und zu anderen Religionen.

Obwohl sich die Religionen in Xinjiang ständig veränderten, wurde die Situation der Koexistenz von mehreren Religionen, die sich nach der Einführung fremder Religionen herausgebildet hatte, stets aufrechterhalten. Heute gibt es in Xinjiang hauptsächlich den Islam, den Buddhismus, einschließlich des tibetischen Buddhismus, das Christentum und den Taoismus. Der Schamanismus hat unter einigen Nationalitäten immer noch einen recht großen Einfluss.

III. Die Verwaltung Xinjiangs durch die früheren Zentralregierungen verschiedener Dynastien

Seit langer Zeit bestehen zwischen Xinjiang und den zentralen Gebieten Chinas enge Beziehungen. In den ersten Jahren der Westlichen Han-Dynastie standen die Westlichen Regionen unter der Herrschaft der Hunnen. Im Jahr 138 v. Chr. entsandte die Han-Dynastie Zhang Qian als Regierungsbeauftragten in die Westlichen Regionen, um die Ausplünderung der Grenzgebiete der Han-Dynastie durch die Hunnen zurückzuschlagen. Im Jahr 121 v. Chr. besiegte die Han-Armee die im Hexi-Korridor stationierte hunnische Armee, danach richtete die Han-Dynastie dort die vier Präfekturen Wuwei, Zhangye, Jiuquan und Dunhuang ein. Im Jahr 101 v. Chr. stationierte die Westliche Han-Dynastie in Bügür, Lopnur und anderen Orten südlich der Tianshan-Bergzüge einige Hundert Soldaten zur Bodenerschließung und -bestellung und setzte einen lokalen Beamten mit dem Titel "Shizhe Xiaowei (Gesandter Befehlshaber)" als Verantwort lichen ein, um sie zu kommandieren. Später wurde "Shizhe Xiaowei" in "Gesandter Befehlshaber zum Schutz der Ge biete Westlich von Qarqan" umbenannt.

Im Jahr 60 v. Chr., dem 2. Jahr der Regierungszeit Shenjue des Han-Kaisers Xuandi, wurde die "Kommandantur für die Westlichen Regionen" eingerichtet. Damals kam es innerhalb der herrschenden Kreise der Hunnen zu einem Aufruhr. Unter Leitung Xian Shans, des in den Westlichen Regionen akkreditierten hunnischen Prinzen Rizhu, ergaben sich Zehntausende Kavalleristen, die ihm unterstanden, freiwillig der Han-Dynastie. Die Westliche Han-Dynastie ernannte Zheng Ji zum "Kommandanten für die Westlichen Regionen". Dieser arbeitete in der Stadt Urli (im heutigen Kreis Luntai) und verwaltete das ganze Gebiet der Westlichen Regionen. Die Stammesführer und die wichtigsten Beamten der Westlichen Regionen nahmen alle die von der Westlichen Han-Dynastie verliehenen Siegel entgegen. Die Einrichtung der Kommandantur für die Westlichen Regionen markierte, dass die Westliche Han-Dynastie begann, die staatliche Souveränität in den Westlichen Regionen auszuüben, und dass Xinjiang ein Bestandteil Chinas, eines einheitlichen Nationalitätenstaates, wurde.

Die Regierung der Östlichen Han-Dynastie (25–220) richtete in den Westlichen Regionen zuerst den Posten des "Kommandanten für die Westlichen Regionen" und dann den Posten des "Gouverneurs für die Westlichen Regionen" ein, um die militärische und die administrative Verwaltung der Gebiete südlich und nördlich der Tianshan-Bergzüge weiter auszuüben. Im Jahr 221 setzte das Wei-Regime (220–265) der Drei Reiche (Wei, Shu und Wu) das System der Han-Dynastie fort und richtete in den Westlichen Regionen den Beamtenposten mit dem Titel "Shujixiaowei" ein, um Gaochang (Turpan) zu verwalten. Später richtete es den Posten des "Gouverneurs für die Westlichen Regionen" ein, um die verschiedenen Nationalitäten in den Westlichen Regionen zu verwalten. In den letzten Jahren der Westlichen Jin-Dynastie (265–316) entsandte Zhang Jun, der Gründer des Früheren Liang-Regimes (301–376), Truppen auf einem Feldzug nach Westen, besetzte das Gebiet Gaochang und richtete die Präfektur Gaochang ein. Die Nördliche Wei- Dynastie gründete die Marktflecken Qarqan und Agini, um die Verwaltung der Westlichen Regionen zu verstärken.

In der Periode der Sui- und der Tang-Dynastie verstärkte die Zentralregierung die Herrschaft über Xinjiang. Ende des 6. Jahrhunderts vereinigte die Sui-Dynastie die zentralen Gebiete Chinas. Kurz nach seiner Thronbesteigung schickte der Sui-Kaiser Yangdi (Reg. 604–618) Pei Ju, Vizeminister für Personalangelegenheiten, nach Zhangye und Wuwei, um den Handel mit den Westlichen Regionen zu verwalten und sich über die Verhältnisse der dortigen Bevölkerung zu informieren. Im Jahr 608 marschierte die Sui-Armee in Iwirgol (Yiwu) ein und baute dort Stadtmauern. Die Präfekturen Qarqan (heute Nopqan), Qiemo (im Südwesten des heutigen Qiemo) und Iwirgol (im heutigen Hami) wurden eingerichtet.

Anfang des 7. Jahrhunderts ersetzte die Tang-Dynastie die Sui-Dynastie und erlebte eine Blütezeit. Im Jahr 630 unterwarf sich der Regent der Stadt Iwirgol, die eigentlich dem Reich West-Tujue unterstanden hatte, mit weiteren sie ben Städten der Herrschaft der Tang-Dynastie. Die Tang- Dynastie richtete die Präfektur West-Iwirgol (später in Iwirgol-Präfektur umbenannt) ein. Im Jahr 640 besiegte die Armee der Tang-Dynastie die Armee der Dynastie unter Qu in Gaochang (501–640), die zusammen mit der Tujue-Armee gegen die Tang-Dynastie kämpfte, und richtete dort die Präfektur Kuju und in Kaganbud (heute Jimsar) die Präfektur Bexibalik und im selben Jahr in Gaochang die Anxi-Kom mandantur ein, die das von der Tang-Dynastie gegründete erste hohe Verwaltungsorgan für militärische und politische Angelegenheiten in den Westlichen Regionen war; später wurde er nach Kuche verlegt und in Große Anxi-Kommandantur umbenannt. Nachdem die Tang-Dynastie die Tujue- Armee niedergeschlagen hatte, vereinigte sie die Westlichen Regionen und richtete 702 in Bexibalik (Tingzhou) die Bexibalik-Kommandantur ein, die später in Große Bexibalik-Kommandantur umbenannt wurde und die militärischen und politischen Angelegenheiten in den Gebieten nördlich der Tianshan-Bergzüge sowie im Osten Xinjiangs verwaltete; die Große Anxi-Kommandantur war für die Gebiete südlich der Tianshan-Bergzüge und westlich der Congling-Bergzüge zu ständig. Während der Regierung des Tang-Kaisers Xuanzong (Reg. 712–756) gründete die Tang-Dynastie das Qixi-Militärgouvernement, dem besagte zwei Kommandanturen unter standen. Damals gab es landesweit acht Militärgouvernements.

Die Zentralregierung der Tang-Dynastie führte in den Westlichen Regionen das System der getrennten Verwaltung der nationalen Minderheiten und der Han durch, d.h., dass sie in Iwirgol, Kuju, Bexibalik und anderen Regionen, in denen vor allem Han-Chinesen lebten, eine administrative Gliederung wie im Landesinnern, nämlich aus Fu (Präfektur), Zhou (Unterpräfektur), Kreis, Gemeinde und Li (Nachbarschaft oder Dorf) bestehend, einführte; im wirtschaftlichen Bereich wurden das Bodenzuteilungssystem, das Zuyongdiaozhi-System (ein Steuersystem der Steuerart und der geleisteten Arbeit entsprechend) und das Fubingzhi-System (ein Militär system für Militärkommandeure in Präfekturen) implementiert. Die Tang-Zentralregierung richtete in den von nationalen Minderheiten bewohnten Gebieten Fu-Präfekturen und Unterpräfektur ein, d.h., sie führte ein Verwaltungssystem, das die Rechte und Interessen der Chefs der nationalen Minderheiten schützte, durch und verlieh diesen die Titel Gouverneur, Militärkommandeur und Präfekt und erlaubte ihnen, nach den alten Gebräuchen ihre Stämme zu regieren. Gleichzeitig richtete die Tang-Dynastie in Qiuci, Udun, Shule, Suyab (einst Agini) Kommandanturen ein, die historisch als die "vier Kommandanturen Anxi" bezeichnet werden.

Während der Fünf Dynastien, der Song-Dynastie, der Liao-Dynastie und der Jin-Dynastie entstanden in den Westlichen Regionen einige lokale Regime, die nebeneinander existierten, weil in den zentralchinesischen Gebieten um die Vorherrschaft gerungen wurde und niemand Zeit hatte, sich um die Westlichen Regionen zu kümmern. Die wichtigsten lokalen Regime waren die Regime in Gaochang, in Karahan und in Udun; alle unterhielten jedoch enge Kontakte mit den Dynastien in den zentralchinesischen Gebieten.

Das Gaochang- und das Karahan-Reich waren lokale Regime, die nach dem Sturz des Huihu-Khanats in Mobei im Jahr 840 von der Huihu-Nationalität, die sich in den Westlichen Regionen angesiedelt hatte, zusammen mit anderen Nationalitäten, die die Turksprachen gebrauchten, gegründet worden waren. Das Erstgenannte verwaltete die Gebiete mit Turpan als Zentrum, während das Letztere die Gebiete einschließlich der Gebiete südlich der Tianshan-Bergzüge und Hezhong (Samarkand) in Zentralasien kontrollierte.

Die Siedlungsgebiete der Huihu-Nationalität in den Westlichen Regionen und besagte lokale Regime unterhielten enge Beziehungen mit den Dynastien in den zentralchinesischen Gebieten. Der Herrscher des Karahan-Reiches nannte sich Tabgaqhan in der Bedeutung von "Chinas Khan", was seine Zugehörigkeit zu China ausdrückte. Im Jahr 1009 schickte das Karahan-Reich Gesandte, um der Nördlichen Song-Dynastie (960–1127) spezielle einheimische Erzeugnisse zu überbringen. Im Jahr 1063 verlieh die Nördliche Song-Dynastie dem Khan des Karahan-Reiches den Titel "Treuer und Gehorsamer König". Im dritten Jahr nach der Gründung der Nördlichen Song-Dynastie schickte das Gaochang-Reich 42 Gesandte, um der Nördlichen Song- Dynastie spezielle einheimische Erzeugnisse zu überbringen.

Udun (Yutian) war ein von den Sai bewohntes Gebiet. Nach der Tang-Dynastie war das königliche Haus Yuchi in Udun an der Macht und behielt den häufigen Austausch mit den zentralchinesischen Gebieten bei. Da die Familie Yuchi einst vom Kaiserhof der Tang-Dynastie belehnt worden war, führte sie den Familiennamen der Tang-Kaiser Li ein. Im Jahr 938 entsandte Kaiser Gaozu der Späteren Jin-Dynastie Zhang Kuangye und Gao Juhui als Gesandte nach Udun, um Li Shengtian den Titel "Dabao-Udun-König" zu verleihen. In den ersten Jahren der Nördlichen Song-Dynastie zahlten Gesandte und Mönche aus dem Udun-Reich dem Song- Kaiserhof ununterbrochen Tribute.

Während der Yuan-Dynastie verwirklichte Dschingis Khan die politische Vereinigung der Gebiete südlich und nördlich der Tianshan-Bergzüge. Das mongolische Khanat richtete anfangs das Amt "Dargaq" (Kommandeur) und in Bexibalik und anderen Gebieten Verwaltungsorgane für die militärischen und politischen Angelegenheiten in den Westlichen Regionen ein. Nach ihrer Gründung richtete die Yuan-Dynastie mit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in den Westlichen Regionen im Gebiet Turpan die Behörde für Justiz, Straf- und Haftanstalten u.a. ein, gründete in Turpan und anderen Gebieten Geldnotendruckereien und Fisken und richtete die Bexibalik-Marschall-Kommandantur ein, die für die Stationierung von Truppen und Urbarmachung von Ödland durch "neu angeschlossene Truppen" verantwortlich war, d.h. Truppen, die aus von der Yuan-Dynastie gefangen genommenen Soldaten der Südlichen Song-Dynastie bestanden. Die Bexibalik-Marschall-Kommandantur entsandte Truppen zur Urbarmachung von Ödland nach Hotan und Qiemo und gründete in Bexibalik Werkstätten zur Herstellung von Agrargeräten. In den Siedlungsgebieten der Uiguren (die Yuan-Dynastie bezeichnete die Huihu als Uiguren) führte die Yuan-Dynastie ein Landwirtschaftssteuersystem durch, nach dem die Landwirtschaftssteuer entsprechend dem Grundbesitz erhoben wurde. Im Jahr 1406 richtete die Ming-Dynastie die Hami-Kommandantur ein und ernannte Stammeschefs in Hami zu Beamten auf allen Ebenen, die wichtige lokale militärische und politische Angelegenheiten verwalteten, die Sicherheit der Handelswege zwischen China und den westlichen Nachbarländern aufrechterhielten und die Kontrolle über weitere Gegenden der Westlichen Regionen durchführten.

Der Vereinigungsumfang und der Zuständigkeitsbereich der Regierung der Qing-Dynastie. Im Jahr 1757 brach das Junggar-Regime, ein separatistisches Regime, das lange Zeit im Nordwesten regiert hatte, zusammen. Zwei Jahre später schlug die Qing-Dynastie die Rebellion des Großen Hoja (Burhanidin) und des Kleinen Hoja (Jahan), Chefs der islamischen Fraktion Aktaglik, nieder und konsolidierte dadurch die Verwaltung der militärischen und politischen Angelegenheiten in den Westlichen Regionen. Was das Verwaltungssystem anbelangt, so richtete die Qing-Dynastie 1762 die Kommandantur des "Ili-Generals" ein und vereinigte die Verwaltung der militärischen und politischen Angelegenheiten in den Gebieten südlich und nördlich der Tianshan-Bergzüge; die besagte Kommandantur befand sich in der Stadt Huiyuan (heute Kreis Huocheng), und sie setzte Amtswalter wie Kommandeure und Minister ein, die die militärischen und politischen Angelegenheiten in verschiedenen Gebieten regelten. Die Qing-Regierung führte nach den Prinzipien, Maßnahmen den örtlichen Verhältnissen entsprechend zu ergreifen und die Verwaltung nach örtlichen Sitten und Gebräuchen durchzuführen, das Präfektur- und Kreisverwaltungssystem in den Siedlungsgebieten der Han- und der Hui-Nationalität nördlich der Tianshan-Bergzüge durch; im Ili-Bezirk und in den Siedlungsgebieten der uigurischen Nationalität südlich der Tianshan-Bergzüge wurde das lokale "Bag"-Verwaltungssystem beibehalten, wobei die Ernennung und Abberufung von Bag (Turksprache: lokale Beamte) der Zentralregierung oblag; die Regierungsgeschäfte waren streng von der Verwaltung der Religionsangelegenheiten getrennt; in den Siedlungsgebieten der Mongolen und der uigurischen Nationalität in Hami und Turpan wurde das "Jasak"-Verwaltungssystem (Jasak, mongolisch: Kontrol leur) durchgeführt, im Rahmen dessen Chefs der mongolischen und der uigurischen Stämme Titel wie König, Prinz und Fürst verliehen wurden, die vererbt wurden. Was die Einstellung von Beamten anbelangt, so favorisierte die Qing-Regierung zwar mandschurische Beamte, hatte jedoch gleichzeitig auch Beamte anderer Nationalitäten im Dienst; sie ergriff wirtschaftliche Maßnahmen, indem sie das Hauptgewicht auf die landwirtschaftliche Produktion legte und den Ackerbau und die Viehzucht gleichzeitig entwickelte; sie reduzierte die Abgaben und Steuern und legte ein Subventionssoll fest. Während der Regierungszeit der Qing- Dynastie erfuhren die Gesellschaft und Wirtschaft Xinjiangs eine ständige Entwicklung.

Nach dem Opiumkrieg von 1840 war Xinjiang der Aggression durch das zaristische Russland ausgesetzt. Im Jahr 1875 wurde Zuo Zongtang, der Generalgouverneur von Shaanxi und Gansu, zum Kaiserlichen Bevollmächtigten für die Verwaltung der Angelegenheiten Xinjiangs ernannt. Ende 1877 hatte die Qing-Dynastie die Gebiete südlich und nördlich der Tianshan-Bergzüge, die von Yakub aus dem zentral asiatischen Kukan-Khanat (Fergana) besetzt worden waren, zurückerobert. Im Februar 1881 war es der Qing-Regierung bereits gelungen, das vom zaristischen Russland elf Jahre lang besetzte Ili zurückzuerobern. Im Jahr 1884 richtete die Qing-Regierung offiziell die Provinz Xinjiang ein. Mit der Bedeutung "erneute Rückkehr des alten Landes zum Vaterland" wurden die Westlichen Regionen in Xinjiang umbenannt. Die Einrichtung der Provinz Xinjiang bedeutete eine große Reform der Verwaltungsformen der vergangenen Dynastien für Xinjiang, d.h. von da an verwaltete der "Xunfu" (Provinzgouverneur) alle militärischen und politischen Angelegenheiten Xinjiangs, und das militärische und politische Zentrum wurde von Ili nach Dehua (heute Ürümqi) verlegt. Bis 1909 unterstanden der Provinz Xinjiang vier "Dao" (Provinzbezirke), die sechs Präfekturen, zehn Ämter, drei Bezirke und 21 Kreise bzw. Unterkreise verwalteten.

Im zweiten Jahr nach der Revolution von 1911 führten die Revolutionäre einen Aufstand in Ili durch, errangen den Sieg, gründeten eine Militärgouverneur- Behörde und proklamierten das Ende der Herrschaft der Qing-Regierung über die Region Ili. Nach der Gründung der Republik China wurde die Verteidigung Xinjiangs ständig verstärkt.

Am 25. September 1949 wurde Xinjiang friedlich befreit. Angesichts der Entwicklung der Lage zur landesweiten Befreiung und im Zuge des Aufschwungs der revolutionären Kämpfe der verschiedenen Nationalitäten Xinjiangs erklärten sich Tao Zhiyue, Garnisonskommandeur Xinjiangs der Kuomintang-Regierung, und Burhan, Xinjiangs Gouverneur, für einen Aufstand. Das 1. Armeekorps der 1. Feldarmee der Chinesischen Volksbefreiungsarmee, das unter Führung von General Wang Zhen stand, marschierte in Xinjiang ein. Am 1. Oktober 1949 begrüßten alle Nationalitäten Xinjiangs zusammen mit dem ganzen chinesischen Volk die Gründung der Volksrepublik China.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass, beginnend mit der Einrichtung der Kommandantur für die Westlichen Regionen in der Westlichen Han-Dynastie im Jahr 60 v. Chr., die Zentralregierungen aller Dynastien die militärische und politische Verwaltung über Xinjiang durchführten. Da die Herrschaft in manchen Dynastien stark und in manchen Dynastien schwach war, war die Verwaltung Xinjiangs durch die Zentralregierungen entsprechend mal stark, mal schwach. Alle Nationalitäten Xinjiangs haben Xinjiangs Beziehungen zur Zentralregierung aktiv gewahrt und ihre eigenen Beiträge für die Entstehung und Konsolidierung der großen Gemeinschaft der chinesischen Nation geleistet.

IV. Der Ursprung der "Ostturkistan"-Frage

In arabischen Geographiewerken aus dem Mittelalter taucht das Wort "Turkistan" bereits auf, das soviel bedeutet wie "wo Turkvölker leben", nämlich in Zentralasien nördlich des Flusses Sir und in dessen angrenzenden Ostzonen. Mit der historischen Evolution hatten viele zentralasiatische Völker nacheinander ihre Länder gegründet. Im 18. Jahrhundert war der geographische Begriff "Turkistan" bereits recht un klar geworden und in den damaligen historischen Schriften im Wesentlichen verschwunden. Mit der zunehmenden kolonialen Expansion der imperialistischen Mächte in Zentralasien Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Wort allerdings wiederbelebt. Im Jahr 1805 benutzte der Russe Jimchowsky in seinem Botschaftsbericht erneut "Turkistan" zur Beschreibung Zentralasiens und des Tarim-Beckens in Süd-Xinjiang Chinas. Aufgrund der unterschiedlichen Geschichten, Sprachen sowie Sitten und Gebräuche und der unterschiedlichen politischen Zugehörigkeit der beiden Gebiete bezeichnete er das Tarim-Becken, das im Osten "Turkistans" liegt, als "Ostturkistan" oder "Chinas Turkistan". Mitte des 19. Jahrhunderts verleibte Russland sich die drei Khante Xiwa, Buhara und Kukhan in Zentralasien ein und richtete ein "Gouvernement" im Gebiet am Mittellauf des Sir ein, so dass einige Westler das Gebiet als "Westturkistan" oder "Russland-Turkistan" und Chinas Xinjiang als "Ostturkistan" zu bezeichnen begannen.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat eine Handvoll Separatisten und religiöse Extremisten Xinjiangs, beeinflusst von der Gedankenströmung des internationalen religiösen Extremismus und nationalen Chauvinismus und den alten Kolonialisten folgend, die nicht standardisierte geographische Bedeutung "Ostturkistan" politisiert und ein "ideologisches und theoretisches System" über die "Unabhängigkeit Ostturkistans" erdichtet. Sie predigen, dass "Ostturkistan" seit jeher ein unabhängiges Land gewesen sei und dass seine Nation, die "beste Nation in der Geschichte der Menschheit", eine etwa zehntausend Jahre lange Geschichte habe; sie rufen alle Nationen, die Turksprachen sprechen und sich zum Islam bekennen, dazu auf, sich zu vereinigen und einen "theokratischen Staat" zu gründen; sie negieren, dass alle Nationalitäten Chinas gemeinsam die Geschichte des großen Mutter lands geschaffen haben; sie erheben ein großes Geschrei, "gegen alle Nationalitäten außer den Turkvölkern zu kämpfen" und alle "Häretiker" zu vernichten; sie behaupten, China sei "seit 3000 Jahren ein Feindesland der Ostturkvölker" usw. Seitdem die sogenannte Theorie von "Ostturkistan" ausgebrütet worden ist, betreiben Separatisten aller Schattierungen unter dem Banner "Ostturkistan" Spaltertätigkeiten und versuchen, wenn auch vergeblich, ihren Wunschtraum, den Staat "Ostturkistan" zu gründen, zu realisieren.

Vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Ende der 40er Jahre stifteten die Kräfte "Ostturkistans", die von feindseligen Kräften im Ausland aufgehetzt und unter stützt wurden, mehrmals Aufruhre an. Im November 1933 gründeten Sabit Damolla und seine Mitstreiter die sogenannte "Islamische Republik Ostturkistan" in Kashgar, die jedoch durch den Kampf der Volksmassen aller Nationalitäten in Xinjiang kaum drei Monate später bereits wieder vernichtet war. Im Jahr 1944 brach als Teil der demokratischen revolutionären Bewegung des chinesischen Volkes die "Revolution in den drei Bezirken" (damals Ili, Tarbagatay und Altay) gegen die Kuomintang-Herrschaft aus, wobei der Separatist Elihan Tore (er stammte aus der ehemaligen Sowjetrepublik Usbekistan) kurz nach Beginn der "Revolution" die Führung der "Revolution" usurpierte, in Yining die "Republik Ostturkistan" ausrief und sich selbst zum "Vorsitzenden" ernannt. Im Juni 1946 enthoben die Leiter der "Revolution" Kasimi Ahmatjan-Ahmetjan, Abdukerim Abbasov u.a. Elihan Tore seines Amtes. Die "Republik Ostturkistan" wurde in eine Ratsversammlung des Sonderbezirks Ili umgebildet. So wurden den Spalterkräften vernichtende Schläge versetzt.

Nach der friedlichen Befreiung Xinjiangs haben sich die Kräfte "Ostturkistans" jedoch mit ihrer Niederlage nicht abgefunden. Einige wenige Separatisten Xinjiangs, die ins Ausland flüchteten und von internationalen chinafeindlichen Kräften unterstützt werden, warten in Kooperation mit den Separatisten im Inland auf Gelegenheiten, Spaltungs- und Sabotagemanövern vorzunehmen. Insbesondere in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Teile der Kräfte "Ostturkistans" innerhalb und außerhalb der Grenzen Chinas vom religiösen Extremismus, Separatismus und internationalen Terrorismus beeinflusst und griffen zu terroristischer Gewalt als Hauptmittel für ihre Spaltungs- und Sabotageaktivitäten. Einige "Ostturkistan"-Organisationen äußerten unverfroren, dass sie durch terroristische und gewaltsame Mittel ihr Spaltungsziel erreichen wollten. In Chinas Xinjiang und anderen Ländern haben die Kräfte "Ostturkistans" eine Reihe von blutigen terroristischen Gewalttaten wie Explosionen, Attentate, Brandstiftungen, Giftanschläge und Überfälle ausgeheckt und organisiert, wodurch die Sicherheit des Lebens und Vermögens der Volksmassen aller Nationalitäten und die soziale Stabilität Chinas wie auch der anderen betroffenen Länder und Gebiete ernstlich gefährdet bzw. bedroht worden sind.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September sind die Stimmen zum internationalen Kampf gegen den Terrorismus und zur diesbezüglichen Zusammenarbeit von Tag zu Tag immer lauter geworden. Um aus ihrer Verlegenheit heraus zukommen, schwingen die Kräfte "Ostturkistans" wieder einmal das Banner der sogenannten Verteidigung der "Menschenrechte", der "Religionsfreiheit" und der "Interessen der nationalen Minderheiten" und haben die Lüge zusammen gebraut, dass "die chinesische Regierung diese Gelegenheit zur Unterdrückung der nationalen Minderheiten benutzt", um die öffentliche Meinung zu verwirren und die internationale Öffentlichkeit hinters Licht zu führen, im Versuch, der Ahndung im internationalen Kampf gegen den Terrorismus zu entgehen.

V. Die Entwicklung der Wirtschaft in Xinjiang nach der Gründung des Neuen China

Vor der Gründung der Volksrepublik China bildeten die Landwirtschaft und Viehzucht den Hauptteil der Volkswirtschaft Xinjiangs, während seine Industrie sehr rückständig war: Es gab hier keinen Zoll an Eisenbahnlinien und auch kaum Fabriken oder Bergwerke im wahren Sinne; einige Gebiete wurden kontinuierlich von Hungersnöten heimgesucht, und die Volksmassen lebten in äußerst ärmlichen Verhältnissen. Am 25. September 1949 wurde Xinjiang friedlich befreit und am 1. Oktober 1955 das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang gegründet, wodurch ein neues Kapitel der Entwicklung der Geschichte Xinjiangs aufgeschlagen wurde. In den vergangenen 50 Jahren haben die Wirtschaft und alle anderen Bereiche der Gesellschaft in Xinjiang eine rasche Entwicklung erfahren.

Die Volkswirtschaft entwickelt sich rapid. Im Jahr 2001 erreichte das Bruttoinlandsprodukt Xinjiangs 148,548 Milliarden Yuan und war, nach vergleichbaren Preisen gerechnet, im Durchschnitt um das 41,9fache gegenüber 1952 gestiegen; die jährliche Wachstumsrate im Durchschnitt betrug 8%. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt war von 166 Yuan 1952 auf 7913 Yuan 2001 angewachsen. Im Jahr 2001 erreichten die finanziellen Einnahmen 17, 807 Milliarden Yuan, ein Anstieg um das 101,9fache gegenüber 1955 (173 Millionen Yuan). Die Wirtschaftsstruktur wurde ständig reguliert und optimiert, und der Anteil des primären, des sekundären und des tertiären Sektors am Bruttoinlandspro dukt betrug 2001 19,4%, 42,4% bzw. 38,2%, wobei gegenüber 1955 der Anteil des primären Sektors um 35 Prozentpunkte abgenommen hatte, während der des sekundären Sektors um 16,3 Prozentpunkte und der des tertiären Sektors um 18,7 Prozentpunkte angestiegen war.

Die umfassende Produktionsfähigkeit der Landwirtschaft hat sich beträchtlich gesteigert. Durch die Erschließung und den Aufbau in den letzten mehr als 50 Jahren, insbesondere seit der Reform und Öffnung, hat ein Bewässerungsnetzwerk für das Ackerland in Xinjiang in Umrissen Gestalt angenommen, und das Niveau in Sachen modernen Agrarequipments ist erhöht worden. Im Jahr 2001 betrug die gesamte Leistung aller Landmaschinen 8,8085 Millionen Kilowatt, und insgesamt wurden 832 900 Tonnen Kunstdünger (umgerechnet in Menge der Wirkstoffe) eingesetzt; die Landbevölkerung verbrauchte 2,545 Milliarden Kilowatt stunden Strom; die Gesamtanbaufläche in Xinjiang erreichte 3,40412 Millionen Hektar und hatte sich gegenüber 1955 verdoppelt; der Gesamtertrag an Getreide, Baumwolle und Zuckerrüben betrug 7,96 Millionen Tonnen, 1,57 Millionen Tonnen bzw. 4,55 Millionen Tonnen und stieg gegenüber 1955 um das 4,4fache, das 61,5fache bzw. das 4550,2fache. Die bekannten Turpan-Trauben, Korla-Duftbirnen und Hami- Honigmelonen finden auf dem inländischen wie internationalen Markt einen guten Absatz. In den letzten Jahren haben der Gartenbau und die anderen Plantagen mit lokalen Charakteristiken eine rapide Entwicklung erfahren. Die moderne Viehzucht, die sich mit der Landwirtschaft verbindet und auf die Wissenschaft und Technik stützt, entwickelt sich weiter. Ende 2001 betrug der Viehbestand 46,0378 Millionen Tiere, eine Zunahme um das 1,8fache gegenüber 1955. Heute ist Xinjiang in China die größte Produktionsbasis für Marktbaumwolle, Hopfen und Tomatenmark und ein wichtiger Viehzuchtstützpunkt sowie ein bedeutendes Produktionszentrum für die Zuckerherstellung aus Zuckerrüben.

Die industrielle Produktionskapazität hat sich schnell erweitert. Kurz nach der Gründung des Neuen China verfügte Xinjiang über nur 363 Industrieunternehmen, und der jährliche Produktionswert betrug 98 Millionen Yuan. Im Jahr 2001 gab es im ganzen Gebiet 6287 Industrie unternehmen von der gemeindeeigenen Ebene aufwärts, und der industrielle Zuwachswert erreichte 45 Milliarden Yuan; die Produktion an wichtigen Industrieprodukten nahm mehrfach zu, die Produktion an Rohöl betrug 19,4695 Millionen Tonnen, die an Rohkohle 28,1961 Millionen Tonnen, die an Garn 302 700 Tonnen und die an Strom 19,762 Milliarden Kilowattstunden und war gegenüber 1955 um das 590,78fache, das 42,68fache, das 80,8fache bzw. das 358,3fache gestiegen; die Produktion an maschinell hergestelltem Zucker erreichte 419 800 Tonnen, die an Stahl 1,3183 Millionen Tonnen, die an Zement 9,8129 Millionen Tonnen und die an Kunstdünger 729 000 Tonnen. Die industrielle Produktionskapazität wuchs beträchtlich, das technische Niveau erhöhte sich bemerkenswert, und ein relativ großes, komplettes und modernes Industriesystem ist entstanden, das mit der Weiterverarbeitung von Agrar- und Nebenprodukten als führender Kraft und mit den Ressourcenindustrien als Hauptsäule betrachtet, fast alle Industriezweige wie die Erdöl- und die Petrochemieindustrie, die Eisen- und Stahlindustrie, die Kohlenindustrie, die Energiewirtschaft, die Textilindustrie, die Baustoffindustrie, die chemische Industrie, die pharmazeutische Industrie, die Leichtindustrie und die Lebensmittelindustrie umfasst.

Der Wasserbau hat große Errungenschaften erzielt. Gemäß der Besonderheit "des Oasen-Ökosystems und der bewässerten Landwirtschaft" wurden in Xinjiang Bewässerungs- und Wasserschutzaufbautätigkeiten in großem Umfang entfaltet. Das Projekt für die umfassende Regulierung des Tarim-Flusses wurde allseitig in Angriff genommen, insgesamt 1,05 Milliarden Kubikmeter Wasser wurden aus dem Bagrax-See viermal in den Unterlauf des Tarim-Flusses abgeleitet. Fertig gestellt wurden eine Anzahl von modernen großen Wasserbauanlagen wie das Kizil-Reservoir und das Ulug-Ata-Schlüsselprojekt der Wasserregulierung in Hotan und eine Reihe von Haupt- und Zweigkanälen sowie Projekte gegen deren Versickerung, so dass die Wasserzuleitungsmenge, die Fassungskapazität der Stauseen und die wirksam bewässerte Fläche rasch zugenommen haben. Bis 2000 wurden insgesamt 485 Reservoire fertig gestellt, deren gesamte Fassungskapazität mehr als 6,716 Milliarden Kubikmeter erreichte, das 162fache bzw. das 200fache von 1949. Die gesamte Bewässerungsfläche betrug 3,388 Millionen Hektar; die Länge der fertig gestellten Dämme zum Hochwasserschutz erreichte 5129 Kilometer, das 17,7fache von 1949 (289 Kilometer).

Das Verkehrs- und Transportwesen hat sich in einem rasanten Tempo entwickelt. Vor der Gründung des Neuen China gab es in Xinjiang überhaupt keinen modernen Verkehr. Alles, was man beim Reisen benötigte, und Güter mussten im Wesentlichen von Tragtieren transportiert werden. In den mehr als 50 Jahren nach der Gründung des Neuen China ist im Verkehrs- und Transportwesen Xinjiangs eine vollständige Veränderung eingetreten. Ende 1962 wurden die Schienen der Eisenbahnlinie Lanzhou-Xinjiang bis nach Ürümqi gelegt, womit der Geschichte ohne Eisenbahnlinie in Xinjiang ein Ende gesetzt wurde; 1984 wurde die 476 Kilometer lange Eisenbahnlinie in Süd-Xinjiang von Turpan bis nach Korla West fertig gestellt und dem Verkehr übergeben, 1990 wurde die 460 Kilometer lange Weststrecke von Ürümqi nach Alatav der Lanzhou-Xinjiang-Linie fertig gestellt und dem Verkehr übergeben; diese ist an die zweite eurasische Kontinentalbrücke angeschlossen; 1994 wurde die doppelgleisige Eisenbahnlinie Lanzhou-Xinjiang fertig gestellt und für den Verkehr freigegeben; 1999 wurde die 975 Kilometer lange Eisenbahnlinie Süd-Xinjiang von Korla West bis Kashgar fertig gestellt und dem Verkehr übergeben; 2001 betrug die Gesamtlänge der Eisenbahnlinien, die dem Verkehr übergeben wurden, 3010,4 Kilometer. Im Jahr 1949 gab es in Xinjiang nur einige einfache Fernstraßen, die Gesamtlänge der für den Verkehr freigegebenen Fernstraßen belief sich auf nur 3361 Kilometer. Ende 2001 betrug die Gesamtlänge der für den Verkehr freigegebenen Fernstraßen im ganzen Autonomen Gebiet Xinjiang 80 900 Kilometer, darunter entfielen 428 Kilometer auf Autobahnen, 230 Kilometer auf Straßen erster Ordnung und 5558 Kilometer auf Straßen zweiter Ordnung; die Straße, die durch die Taklamakan-Wüste führt, ist die weltweit erste lange Straße höherer Ordnung, die in Treibsand angelegt wurde; Xinjiang hat nun ein Straßennetz mit Ürümqi als Zentrum und mit sieben nationalen Fernstraßen als Strahlen. Diese Straßen verbinden sich im Osten mit den Provinzen Gansu und Qinghai, führen im Westen zu allen Nachbarländern Chinas in Zentral- und Westasien und im Süden nach Tibet und sind mit 68 Provinzstraßen in Xinjiang verbunden; zwischen allen Bezirks- und Kreisstädten sowie Gemeinden innerhalb der Grenze Xinjiangs verkehren regelmäßig Busse. Für die Zivilluftfahrt sind der Ürümqi-Flughafen und weitere zehn Flugplätze neu- oder ausgebaut und die internationalen Fluglinien von Ürümqi nach Almaty, Taschkent, Moskau und Islamabad eröffnet worden; Letztgenannte und weitere 92 inländische Fluglinien wie die für Charteflüge nach Hongkong, Flüge in andere Provinzen (autonome Gebiete) und Flüge innerhalb des Autonomen Gebiets verbinden Xinjiang mit 65 Groß- und mittelgroßen Städten im In- und Ausland und zwölf Bezirksstädten in Xinjiang. So ist ein Lufttransportnetz mit Ürümqi als Zentrum entstanden. Die Gesamtlänge der zur Verfügung stehenden Fluglinien erreicht 161 800 Kilometer.

Die Entwicklung der Fernmeldeeinrichtungen ist im Gleichschritt mit der des ganzen Landes gegangen. Zur Zeit hat Xinjiang Digital-Mikrowellenverbindungsnetze von Ürümqi via Kuytun und Bortala nach Ili, von Kuytun via Karamay nach Altay sowie von Turpan via Korla, Aksu und Kashgar nach Hotan; das Digital-Mikrowellenprojekt in Süd- und Nord-Xinjiang ist fertig gestellt worden, vier Hauptlichtleitkabel von Xi’an via Lanzhou, Ürümqi und Yining zur Grenzstadt Korgas, das zweite Lichtleitkabel, das eurasische Lichtleitkabel, von Ürümqi via Turpan, Korla und Qakilik nach Mangya, wo es an ein europäisches Kabel angeschlossen wurde, und die Lichtleitkabel von Ürümqi in die wichtigsten Bezirksstädte in Süd- und Nord-Xinjiang sind alle verlegt worden. Von allen Kreisen und Städten in Xinjiang kann man heute direkt mit allen anderen Landesteilen Chinas telefonisch in Verbindung treten. Im Jahr 2001 gab es in Xinjiang 2,626 Millionen Telefon-Benutzer. Die Daten- und Multimediatelekommunikationsnetze entwickeln sich rapide, wobei die ATM-Breitband-Netze, die alle Bezirke und Städte in Xinjiang abdecken, nacheinander fertig wurden und der Aufbau der Stadtnetze des IP-Breitband-Netzes in Angriff genommen wurde. Die Kapazität der Mobilkommunikationsnetze wurde in großem Maßstab gesteigert und ein Mobiltelefonnetz fertig gestellt, das das ganze Autonome Gebiet abdeckt, wobei die Kapazität der Mobiltelefonvermittlungsanlagen im ganzen Gebiet 2,924 Millionen Benutzer erreichte.

Rasche Entwicklung des Außenhandels Kassageschäfte, Grenzhandel kleinen Volumens, Verarbeitung gelieferter Materialien, Kompensationshandel, touristischer Einzelhandel und vielfältige andere Handelsarten gaben der rasanten Entwicklung des Außenhandels in Xinjiang große Impulse. Bis 2001 hatte Xinjiang Handelsbeziehungen mit 119 Ländern und Regionen der Welt hergestellt. Mehr als 1000 Produkte aus 22 Kategorien wurden in den Außenhandel einbezogen, darunter wurden Waren aus zehn Kategorien im Wert von jeweils über 10 Millionen US-Dollar exportiert. Das gesamte Außenhandelsvolumen des ganzen Gebietes Xinjiang belief sich 2001 auf 1,77 Milliarden US-Dollar. Auch die Struktur der Exporte ist stets weiter verbessert worden. Die Exporte erweiterten sich von primären Massengütern mit geringem Zusatzwert auf Produkte mit hohem Zusatzwert wie Maschinen- und Elektroanlagen sowie präzise Messinstrumente und -geräte. Der Anteil der industriellen Fabrikate am gesamten Export ist bereits auf 67% angestiegen. Xinjiang hat als Schrittmacher bei der Durchsetzung der staatlichen Strategie für die Öffnung der Grenzgebiete mit seiner Entwicklung nach außen und innen, entlang den Grenzlinien, der eurasischen Kontinentalbrücke und den Hauptverkehrslinien, allmählich ein allseitiges, mehrschichtiges und breit gefächertes Gefüge für die Öffnung nach außen herausgebildet und ist zur vordersten Front Chinas für die Erschließung der westlichen Gebiete ge worden.

Schwungvolle Entwicklung des Tourismus Aufgrund seiner bizarren Naturlandschaft und seiner vielfältigen Sitten und Gebräuche hat Xinjiang den Tourismus aufsehenerregend entwickelt. Im Jahr 2001 empfing Xinjiang insgesamt 273 000 ausländische Touristen und erwirtschaftete dadurch ein Einkommen von 98,56 Millionen US-Dollar. 8,393 Millionen inländische Touristen brachten ein Einkommen von 7,18 Milliarden Yuan RMB für Xinjiang ein. Die touristische Aufnahmekapazität hat erheblich zugenommen. 2001 verfügte Xinjiang über 250 Hotels internationalen Standards, von denen 173 Sterne-Hotels waren. Der Tourismus ist zu einem neuen Wachstumsbereich der wirtschaftlichen Entwicklung Xinjiangs geworden.

VI. Fortschritte der Bildung, Wissenschaft und Technik sowie des Kultur- und des Gesundheitswesens

In den mehr als 50 Jahren seit der Gründung des Neuen China haben die verschiedenen sozialen Unternehmungen Xinjiangs historische Veränderungen erfahren.

Stete Entwicklung des Bildungswesens Von 1949 bis 2001 hat die Zahl der Grundschulen, der Mittelschulen, der Fachoberschulen sowie der Hochschulen und Universitäten in Xinjiang von 1335, 9, 11 und 1 auf 6221, 1929, 99 bzw. 21 zugenommen, und die Zahl der an den Hochschulen und Universitäten immatrikulierten Studenten stieg von 400 auf 110 000 an. In den vergangenen über 50 Jahren wurden insgesamt 185 000 Hochschulabsolventen ausgebildet. Die Schülerzahl der Fachoberschulen stieg von 2000 auf 97 300 an. Die grundlegende Schulbildung wurde stetig verstärkt, und 65 Kreise sowie diesen entsprechende Städte und Bezirke haben die neunjährige Schulpflicht erfolgreich durchgesetzt. Eine verschiedenartige Erwachsenenbildung hat sich entwickelt, und ein in sich geschlossenes Berufsausbildungssystem auf verschiedenen Stufen und in unter schiedlichster Form wurde im Wesentlichen etabliert. Die Prozentsatz der Bewohner Xinjiangs, die eine Schulbildung erhalten haben, ist merklich gestiegen, und der Anteil der Analphabeten unter jungen und mittelaltrigen Menschen sank auf unter 2%.

Anhaltende Fortschritte der Wissenschaft und Technik Die wissenschaftlich-technischen Kapazitäten Xinjiangs wurden in großem Stil verstärkt, und eine Reihe von lokal geprägten Systemen mit verhältnismäßig kompletten Fachrichtungen und relativ rationeller Standortverteilung wie die Systeme für die Forschung und Entwicklung, für die Verbreitung der Technik, für die technische Verwaltung und für Dienstleistungen wurde etabliert. Eine große Anzahl von hoch qualifizierten wissenschaftlich-technischen Spezialisten wurde ausgebildet, und ein sich aus mehreren Nationalitäten zusammensetzendes Kontingent von Wissenschaftlern und Technikern mit relativ starken Fähigkeiten für die Forschung, Entwicklung, Experimentierung, Verbreitung und Verwaltung ist entstanden. Schwerpunktmäßig wurde eine Reihe von Labor-Zentren und Versuchsbasen, die die wissenschaftlich- technischen Vorteile Xinjiangs widerspiegeln, errichtet. Der Prozess der Industrialisierung und Kommerzialisierung wissenschaftlich-technischer Ergebnisse machte beschleunigte Fortschritte. Der konventionelle Modus der Produktion und Bewirtschaftung der Landwirtschaft Xinjiangs wurde verändert, und die Züchtung zum Artenschutz, die Bewässerungstechnik, die Veredlung von Sorten und Rassen und andere Bereiche haben merkliche Erfolge erzielt. Durch die technische Umgestaltung der industriellen Unternehmen wurde die Wirtschaftseffizienz derselbigen erhöht und ihre Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt verstärkt. Die Wissenschaft und Technik spielen für die volkswirtschaftliche Entwicklung und für den Fortschritt der Gesellschaft eine bedeutende Rolle. Ende 2001 verzeichneten die Unternehmen und Institutionen des ganzen Gebiets 385 100 technische Fachkräfte in den verschiedenen Bereichen. In den mehr als 50 Jahren seit der Gründung des Neuen China wurden in Xinjiang insgesamt 7102 bedeutende wissenschaftlich-technische Ergebnisse erzielt, von denen 201 national ausgezeichnet wurden. Die Technik zur Züchtung und Verbreitung des Chinesischen Meilinu-Schafes erreichte das fortgeschrittene Niveau des Landes, und die Bautechnik für Fernstraßen durch die Wüste ist führend in der Welt.

Aufblühen der Kultur und Kunst Vor der Gründung des Neuen China gab es in Xinjiang weder Ensembles noch Kunstforschungsinstitutionen oder -schulen. Im Jahr 2001 verfügte das Gebiet Xinjinag über 89 Ensembles, 107 Institutionen für Kunstforschung und -schaffen sowie eine Reihe von Kunstschulen. Die verschiedenen Nationalitäten wie Uiguren, Kasachen, Hui, Kirgisen, Mongolen, Tadschiken und Xibo haben jeweils ihre eigenen Ensembles und haben ihre eigenen nationalen Künstler hervorgebracht. Vor der Gründung des Neuen China gab es in Xinjiang so gut wie keine öffentliche Bibliothek und kein Museum. Jetzt stehen dort 81 öffentliche Bibliotheken und 23 Museen zur Verfügung. In den letzten Jahren haben sich der Rundfunk und das Fernsehen rasch entwickelt. Jetzt hat Xinjiang 41 Rundfunk- und Übertragungssender sowie 826 Fernseh- und Übertragungssender, und 91,3% der Xinjianger Bevölkerung können jetzt Radio hören und 90,93% fernsehen. Das literarische und künstlerische Schaffen erzielt nun auch große Erfolge. Eine Reihe von vorzüglichen künstlerischen Werken wie z. B. Regenboden an den Tianshan-Bergzügen und Vorkämpfer Mukam erhielt wichtige nationale Auszeichnungen, und das große Tanzdrama Unser Xinjiang ist ein herrliches Gebiet war eine große Sensation im ganzen Land. Eine Reihe von literarischen und künstlerischen Werken starker Prägung einer einzelnen Nationalität verkaufte sich auch gut in anderen Ländern. Die Vielfalt und die Quantität von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften und anderen Publikationen hat stetig und rasant zugenommen. Im Jahr 1952 gab es in Xinjiang nur vier Zeitungen, wohingegen 2001 bereits 98 Zeitungen publiziert wurden, von denen 43 in Schriften der nationalen Minderheiten erschienen.

Rasche Entwicklung des Gesundheitswesens Im Jahr 1949 verfügte Xinjiang nur über 54 medizinische Einrichtungen mit 696 Betten, auf 10 000 Menschen kamen durchschnittlich nur 1,6 Betten und 0,19 medizinisches Personal. Darüber hinaus lagen die medizinischen Einrichtungen konzentriert in einigen wenigen Städten. Im Jahr 2001 gab es dort hingegen 7309 medizinische Einrichtungen, darunter 1357 Krankenhäuser mit 71 000 Betten. Elf Krankenhäuser sind erstklassig. Durchschnittlich kamen auf 10 000 Menschen 35,1 Betten. Von Xinjiangs 97 500 medizinischen Fachkräften stammten 33 600 aus ethnischen Minderheiten. Sowohl die Anzahl von Ärzten pro 1000 Menschen als auch die von Krankenbetten und Sanitätern in ländlichen Sanitätsstationen pro 1000 Landbewohner war höher als im Landesdurchschnitt. In den weiten Landwirtschafts- und Viehzuchtgebieten sind in Grundzügen dreistufige Netzwerke für die medizinische Betreuung, Krankheitsvorbeugung und Gesundheitspflege auf Kreis-, Gemeinde- und Dorfebene entstanden. Heute ist es in 85 Kreisen (Städten) des ganzen Gebiets Wirklichkeit geworden, dass jeder Kreis über sein eigenes Krankenhaus, seine eigene Prophylaxestation und seine eigene Einrichtung für die Gesundheitspflege von Mutter und Kind verfügt sowie dass jede Gemeinde und jedes Dorf eine Sanitätsstation bzw. eine einfach eingerichtete Klinik haben. Der Zustand, dass die Bauern und Hirten aus Mangel an medizinischer Versorgung bitter unter Krankheiten zu leiden hatten, gehört für immer der Vergangenheit an. Das Niveau der medizinischen Versorgung hat sich erheblich erhöht, und die großen Krankenhäuser des Autonomen Gebiets sowie der Bezirke sind mit modernen medizinischen Ausrüstungen versehen, die Einrichtungen der medizinischen Fachabteilungen haben sich mit der Zeit verbessert, und zahlreiche komplizierte und schwer zu heilende Krankheiten können schon innerhalb des Autonomen Gebiets behandelt werden. Das ganze Gebiet hat 207 Prophylaxestationen und 17 Fachkrankenhäuser und -kliniken zur Vorbeugung und Behandlung von endemischen Krankheiten u. ä. Von der Geschichte hinterlassene endemische und ansteckende Krankheiten, die die Gesundheit der Bevölkerung der verschiedenen Nationalitäten schwerwiegend beschädigten, sind im Großen und Ganzen ausgerottet. Bei der planmäßigen Immunisierung mit dem Autonomen Gebiet, dem Kreis (der Stadt) und der Gemeinde als Einheit wurden 85% der Immunisierungspflichtigen geimpft, und die Morbidität der Infektionskrankheiten nahm merklich ab. Unter der Fürsorge der Zentralregierung führte das Autonome Gebiet groß angelegte Projekte zur Verbesserung der Wasserqualität zwecks Krankheitsvorbeugung durch und erzielte schrittweise Erfolge. Mehr als 8,50 Millionen Menschen profitierten davon, und 8,10 Millionen Menschen darunter können Leitungswasser gebrauchen. Der Arbeit für die Gesundheitspflege von Müttern und Kindern wurde große Aufmerksamkeit geschenkt. Zur Zeit werden über 70% der werdenden Mütter auf dem Land mit modernen Verfahren entbunden, etwa die Hälfte der Entbindungen erfolgt stationär. 90% der schwangeren und gebärenden Frauen in den Städten und 50% auf dem Lande wurden vom Verwaltungssystem für die Gesundheitspflege dieser Frauen erfasst, während 70% der Kinder in den Städten und 30% auf dem Land vom Verwaltungssystem für die Gesundheitspflege der Kinder erreicht wurden.

VII. Erhöhung des Lebensstandards und der Lebensqualität der Bevölkerung

Mit der Entwicklung der Wirtschaft und der anderen Unternehmungen der Gesellschaft wurde auch der Lebensstandard der Bevölkerung der verschiedenen Nationalitäten in Xinjiang jährlich erhöht.

Ständige Erhöhung des Einkommensniveaus der städtischen und ländlichen Bevölkerung Im Jahr 2001 er reichten die Bauern ein durchschnittliches Pro-Kopf-Ein kommen von 1710,44 Yuan und führten ein Leben mit ausreichender Ernährung und Bekleidung, oft sogar mit Überschuss. Die berufstätigen Arbeiter und Angestellten in den Städten hatten einen durchschnittlichen Jahreslohn von 10 278 Yuan zu verzeichnen, und insgesamt gesehen haben sie einen bescheidenen Wohlstand erreicht.

Ununterbrochene Verbesserung der Struktur der Konsumtion der Bevölkerung Der Engel-Koeffizient (An teil der Ausgaben für die Ernährung an den Gesamtausgaben) sank Jahr für Jahr. Auf dem Land war dieser Koeffizient von 60,8% im Jahr 1978 auf 50,4% 2001 gesunken, während er bei der städtischen Bevölkerung von 57,3% im Jahr 1978 auf 35,5% 2001 zurückging.

Schnelle Zunahme der Menge von langlebigen Konsumgütern, über die die Bevölkerung verfügte Auf 100 Bauernhaushalte kamen im Jahr 2001 durchschnittlich 122,3 Fahrräder, 93,3 Fernseher, 22,13 Waschmaschinen und 53,1 Kassettenrekorder, was im Vergleich mit 1985 einer Zunahme um das 0,784fache, 8,3fache, 9,5fache bzw. 6,1fache entsprach. Im Jahr 2001 verfügten je 100 städtische Haushalte durchschnittlich über 107,39 Farbfernseher, 84,47 Kühl schränke, 94,69 Waschmaschinen und 41 Fotoapparate, was gegenüber 1985 eine Zunahme um das 1,9fache, das Siebenfache, 0,767fache bzw. das 3,3fache bedeutete. Darüber hinaus verfügten sie über 42,96 VCDs und DVDs, 18,59 Videorekorder, 17,33 Stereoanlagen und 15,89 Handys. Was die Verbesserung der Wohnverhältnisse betrifft, betrug 2001 die Pro-Kopf-Wohnfläche der Bauern 18,04 Quadratmeter, eine Zunahme um das 1,3fache gegenüber 1981, und die der städtischen Bevölkerung 15,54 Quadradmeter mit einer Steigerung um das 1,6fache gegenüber 1981.

Merkliche Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung Die Schulbildung wurde allmählich popularisiert, das Bildungsniveau erhöhte sich, und der Rundfunk und das Fernsehen erfassten immer mehr Menschen. Im Laufe der Zeit gab es immer mehr kulturelle und sportliche Massenveranstaltungen. Die medizinische Versorgung und die Bedingungen für die Gesundheitspflege haben sich erheblich verbessert. Die Bevölkerung der verschiedenen Nationalitäten führt ein gesichertes und wohlhabendes Leben. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung Xinjiangs wurde auf 71,12 Jahre verlängert. Der Wachstumsmodus der Bevölkerung ist durch wenige Geburten, eine geringe Sterblichkeit und ein niedriges Wachstum charakterisiert. Im Jahr 1985 wurde Xinjiang, das hinsichtlich der Zahl der alten Menschen mit über 100 Jahren pro Million Menschen an der Spitze Chinas steht, von der Internationalen Gesellschaft für Naturheilkunde als eines der vier Langlebigkeitsgebiete der Welt bewertet.

VIII. An der Gleichberechtigung und Geschlossenheit aller Nationalitäten und an der Glaubensfreiheit festhalten

Seit der Gründung der Volksrepublik China hat die chinesische Regierung für die Verwirklichung der Gleichberechtigung, Geschlossenheit und gemeinsamen Entwicklung aller Nationalitäten des Landes und, von der Realität der chinesischen Nationalitäten und Religionen ausgehend, eine Reihe politischer Richtlinien für die diesbezüglichen Angelegenheiten ausgearbeitet und sie in der Praxis immer wieder bereichert und vervollständigt. Xinjiang hat als ein chinesisches Gebiet mit nationaler Gebietsautonomie die Nationalitäten- und die Religionspolitik der Zentralregierung umfassend durchgeführt, die grundlegenden Interessen der Volksmassen aller Nationalitäten bewahrt und einen neuen Typ von Nationalitätenbeziehungen herausgebildet, entwickelt und konsolidiert, der durch Gleichberechtigung, Geschlossenheit und gegenseitige Hilfe charakterisiert ist.

Gewährleistung der nationalen Gleichberechtigung und Förderung der nationalen Geschlossenheit Die Verfassung der Volksrepublik China schreibt vor: "Alle Nationalitäten der Volksrepublik China sind ausnahmslos gleich berechtigt. Der Staat gewährleistet die legitimen Rechte und Interessen aller nationalen Minderheiten, wahrt und entwickelt die Beziehungen der Gleichberechtigung, Geschlossenheit und gegenseitigen Hilfe zwischen den Nationalitäten. Die Diskriminierung und die Unterdrückung jeglicher Nationalität sind zu verbieten. Jede Tat zur Unterminierung der nationalen Einheit und zur Fabrizierung von nationalem Spaltertum ist untersagt."

Die Verfassung gewährleistet, dass die verschiedenen Nationalitäten alle die gleichen, in der Verfassung und den Gesetzen verankerten Rechte umfassend genießen können. Die Bürger, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, genießen, ungeachtet der Nationalität, der Rasse, des Geschlechts und der Konfession, das aktive und das passive Wahlrecht; die persönliche Freiheit und die persönliche Würde der Bürger aller Nationalitäten sind nicht zu verletzen; alle Nationalitäten haben das Recht auf die Glaubensfreiheit; die Bürger aller Nationalitäten haben das Recht auf die Erhaltung von Bildung; alle Nationalitäten haben die Freiheit, ihre eigene Sprache und Schrift zu gebrauchen und zu entwickeln. Die Regierung ergreift verschiedenartige, spezifische politische Maßnahmen, um die in der Verfassung und den Gesetzen verankerte absolute Gleichberechtigung aller Nationalitäten mit aller Anstrengung im sozialen Leben und in den Regierungstätigkeiten wirksam in die Tat umzusetzen und sicherzustellen.

Nach der Gründung der Volksrepublik China hat die lokale Regierung von Xinjiang administrative Befehle erlassen und alle schikanierenden und erniedrigenden Bezeichnungen und Ortsnamen abgeschafft, so wurde beispielsweise "Dihua (etwa Leuchten und Assimilieren)" in "Ürümqi" und "Zhenxi (Kontrolle über den Westen)" in "Balkol" um benannt. Einige Bezeichnungen der nationalen Minderheiten wurden, auch wenn sie keine schikanierende oder erniedrigende Färbung hatten, nach dem Willen der betreffenden Minderheiten verändert. So wurde beispielsweise die Bezeichnung "Dahur" nach dem Willen der Daworen im Jahr 1958 in Dawor abgeändert.

Um die große Einheit aller Nationalitäten weiter zu festigen und zu entwickeln, entfaltet die Regierung des Autonomen Gebiets seit 1983 jedes Jahr einen Monat lang konzentriert eine gebietsweite Erziehungsaktion im Sinne der nationalen Einheit. In lebhafter Form und mit zeitgemäßen Inhalten wird die Aufklärungs- und Erziehungsarbeit konzentriert, umfassend und vertiefend durchgeführt, damit die Gleichberechtigung, der Zusammenschluss und der Fort schritt zur Hauptmelodie in den Wechselbeziehungen zwischen den Nationalitäten gemacht und das gegenseitige Vertrauen, die gegenseitige Achtung, das Lernen voneinander, die gegenseitige Unterstützung und die gegenseitige Verständigung als die gemeinsam einzuhaltenden Verhaltensnormen aller Nationalitäten verwirklicht werden können.

Das Recht der nationalen Minderheiten auf die Autonomie wird gesetzlich und institutionell gewährleistet. Gemäß der chinesischen Verfassung ist die Durchführung der regionalen Autonomie in den von nationalen Minderheiten bewohnten Gebieten ein grundlegendes politisches System in China. Das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang ist ein Gebiet mit nationaler Autonomie, das hauptsächlich von der uigurischen Nationalität bewohnt ist. Innerhalb des Autonomen Gebiets bestehen außerdem noch von anderen Nationalitäten bewohnte Regionen, wo ebenfalls entsprechende Verwaltungseinheiten mit nationaler Autonomie eingerichtet wurden. Zur Zeit gibt es in Xinjiang fünf autonome Bezirke der vier Nationalitäten Kasachen, Hui, Kirgisen und Mongolen, sechs autonome Kreise der fünf Nationalitäten Kasachen, Hui, Mongolen, Tadschiken und Xibo, und noch weitere 43 Nationalitäten-Gemeinden.

In Übereinstimmung mit der chinesischen Verfassung und den Bestimmungen des Gesetzes über die nationale Gebietsautonomie genießen die Regionen mit nationaler Autonomie die umfassenden Rechte der Autonomie. Neben den Funktionen der lokalen Staatsorgane üben sie noch verschiedene andere Befugnisse und Rechte aus, dazu gehören u.a. die gesetzgebende Gewalt, das Recht, die den tatsächlichen Verhältnissen der Regionen mit nationaler Autonomie nicht entsprechenden Entscheidungen der übergeordneten Staatsorgane flexibel durchzuführen oder deren Durchführung einzustellen, das Recht auf die wirtschaftliche Entwicklung, die finanziellen Befugnisse, das Recht auf die Ausbildung und den Einsatz von Kadern aus den Reihen der nationalen Minderheiten und die Rechte auf die Entwicklung des Bildungswesens und der nationalen Kultur. Der Volkskongress des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang und sein Ständiger Ausschuss arbeiten aufgrund der vom Gesetz über die nationale Gebietsautonomie gegebenen Macht und gemäß der Realität in Xinjiang die verschiedenen, den Besonderheiten und Bedürfnissen Xinjiangs entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen und Regelungen sowie Beschlüsse aus. Bis Ende 2000 hatten sie insgesamt 119 lokale Gesetze und Verordnungen sowie 71 gesetzliche Entscheidungen und Beschlüsse ausgearbeitet, 31 lokale Gesetze und Verordnungen und drei Ausführungsverordnungen genehmigt, die von den untergeordneten Volkskongressen ausgearbeitet worden waren. Darüber hinaus hatte die Regierung des Autonomen Gebiets 173 administrative Regelungen und Satzungen ausgearbeitet.

Die wichtigsten leitenden Posten der Regionen mit nationaler Autonomie werden von Bürgern aus den Nationalitäten bekleidet, die die Autonomie ausüben. Als Vorsitzender der Gebietsregierung, Vorsteher der Bezirke und der Kreise der Regionen mit nationaler Autonomie der verschiedenen Ebenen fungieren ausnahmslos Bürger aus den Nationalitäten, die die nationale Gebietsautonomie ausüben. Auch unter den anderen Mitgliedern der lokalen Regierungen der autonomen Regionen befinden sich Angehörige der Nationalitäten, die diese Gebietsautonomie ausüben, oder Angehörige anderer nationaler Minderheiten. Um die nationale Gebietsautonomie und die verschiedenen Rechte der nationalen Minderheiten wirksam zu gewährleisten, legt Xinjiang großes Gewicht darauf, den Kadern aus den Reihen der nationalen Minderheiten Gelegenheiten zur Schulung und Ausbildung zu verschaffen. Zahlreiche Kader aus den nationalen Minderheiten wurden zur Weiterbildung an Hoch schulen und Universitäten ins Landesinnere entsandt, und in Xinjiang wurden auf verschiedenen Ebenen Kaderschulen für die verschiedenen Nationalitäten eingerichtet und Bildungskurse für die Kader aus nationalen Minderheiten abgehalten. So wurde eine große Anzahl von Verwaltungs- und technischen Fachkräften aus den nationalen Minderheiten herangebildet, die in die Arbeit auf den Gebieten der Politik, Wirtschaft und Kultur sowie in anderen Bereichen involviert sind. Im Jahr 1950 gab es in Xinjiang nur 3000 Kader aus nationalen Minderheiten und 1955 zur Zeit der Gründung des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang auch nicht mehr als 46 000 Kader aus nationalen Minderheiten, wohingegen es zur Zeit 348 000 sind. Sie machen 51,8% der Gesamtzahl der Kader in Xinjiang aus. Die Frauen aus nationalen Minderheiten machen über 46% der gesamten Zahl der Kaderinnen des Autonomen Gebiets aus.

Die nationalen Minderheiten sind in den Volkskongressen der verschiedenen Ebenen in vollem Umfang vertreten. Um die Rechte der nationalen Minderheiten wirksam zu gewährleisten, ist der Anteil der Abgeordneten aus den nationalen Minderheiten in den Volkskongressen der verschiedenen Ebenen des Autonomen Gebiets um etwa 4% höher als der Anteil der Angehörigen dieser Minderheiten an der gesamten Bevölkerung in Xinjiang zur gleichen Zeit. Unter den Abgeordneten Xinjiangs in den jeweiligen Nationalen Volkskongressen waren die nationalen Minderheiten zu über 63% vertreten, dieser Anteil ist höher als der an der gesamten Bevölkerung Xinjiangs zur vergleichbaren Zeit.

Die Freiheit und das Recht der nationalen Minderheiten, ihre eigenen Sprachen und Schriften zu gebrauchen und zu entwickeln, werden vollauf geachtet und gewährleistet. Die Regierung des Autonomen Gebiets hat in den Jahren 1988 und 1993 die "Vorläufigen Vorschriften des Uigurischen Autonomen Gebiets über die Anwendung und Verwaltung der Sprachen und Schriften der Nationalitäten" bzw. die "Verordnung des Uigurischen Autonomen Gebiets über die Arbeit hinsichtlich der Sprachen und Schriften" erlassen, was den nationalen Minderheiten die Freiheit und das Recht des Gebrauchs der Sprache und Schrift ihrer Nationalität weiter gesetzlich gewährleistet. Nicht nur in Bereichen wie Justiz, Administration und Bildung, sondern auch im politischen und gesellschaftlichen Leben werden die Sprachen und Schriften der nationalen Minderheiten in breitem Umfang gebraucht. Die Regierungsorgane des Autonomen Gebiets verwenden beim Ausüben ihrer Funktionen gleichzeitig mehr als zwei Sprachen und Schriften. Auch die Verwaltungsabteilungen der verschiedenen autonomen Bezirke und Kreise verwenden in ihrer Dienstarbeit gleichzeitig die Sprachen und Schriften der Nationalitäten, die jeweils die Autonomie ausüben. Die nationalen Minderheiten sind berechtigt, bei den Wahlen und Rechtsverhandlungen ihre eigenen Sprachen und Schriften zu gebrauchen. In der Presse, den Publikationen, dem Rundfunk, den Filmen und dem Fernsehen finden die Sprachen und Schriften der nationalen Minderheiten ebenfalls breite Anwendung. Der Volksradiosender Xinjiangs strahlt seine Programme in den fünf Sprachen Uigurisch, Kasachisch, Mongolisch, Kirgisisch und Han-Chinesisch aus. Auch das Fernsehen Xinjiangs hat Programme in Uigurisch, Kasa chisch und Han-Chinesisch. Die Uiguren, Han, Kasachen, Kirgisen, Mongolen und Xibo publizieren Bücher, Zeitungen und Zeitschriften in ihrer jeweils eigenen Schrift.

Die Sitten und Gebräuche der nationalen Minderheiten werden vollauf geachtet. Die Sitten und Gebräuche der nationalen Minderheiten hängen unzertrennlich mit ihrer Produktion und ihrem Alltagsleben zusammen und sind eng mit ihren religiösen Tätigkeiten verbunden. Um ihre Sitten und Gebräuche zu respektieren, haben die Zentralregierung und die Volksregierung des Autonomen Gebiets eine Reihe von Bestimmungen erlassen. Zur Sicherstellung der Versorgung der nationalen Minderheiten, insbesondere der moslemischen Nationalitäten, mit spezifischen Nahrungsmitteln haben die Volksregierungen gesetzliche Verordnungen erlassen, eine Reihe von konkreten Maßnahmen getroffen und die großen und mittelgroßen Städte sowie die Kleinstädte mit moslemischen Einwohnern aufgefordert, eine bestimmte Zahl von moslemischen Restaurants zu führen. An den Hauptverkehrslinien sowie in den Unternehmen und Institutionen, wo Angehörige der nationalen Minderheiten beschäftigt sind, wurden moslemische Kantinen oder Küchen eingerichtet. Rinder- und Hammelfleisch wird nach gewohnheitsmäßiger Schlachtung und Behandlung sowie durch separaten Transport und ggf. nach getrennter Lagerung in den spezifischen Metzgereien angeboten. Auch die traditionellen Feste der verschiedenen nationalen Minderheiten werden berücksichtigt, so gibt es beispielsweise zur Feier des Kurban und des Rozah (ein Fastenfest) gesetzlich festgelegte Feier tage für die Angehörigen der nationalen Minderheiten sowie ein Angebot an spezifischen Nahrungsmitteln für ihre Feste. Unter den nationalen Minderheiten, die traditionsgemäß die Erdbestattung praktizieren, wurde von der Regierung die Einäscherung nicht verbreitet. Es wurden konkrete Maßnahmen zur Gewährleistung ergriffen, beispielsweise wurden zweckgebundene Parzellen umgrenzt und spezielle Friedhöfe angelegt. Einigen religiös geprägten Sitten und Gebräuchen der nationalen Minderheiten, wie beispielsweise Hochzeits- und Trauerfeierlichkeiten, Beschneidungen und Taufen, sind keine Beschränkungen auferlegt.

Das Bildungsniveau der nationalen Minderheiten wurde ständig erhöht. Nach der Gründung des Neuen China wurde eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, um dem rückständigen Bildungswesen in Xinjiang entgegenzutreten. Mit der Entwicklung des Bildungswesens der nationalen Minderheiten im Brennpunkt der Erziehungsarbeit wurden u.a. bei der Entwicklungsplanung, dem Kapitalinput und der Ausbildung von Lehrkräften die nationalen Minderheiten schwerpunktmäßig und bevorzugt behandelt und unterstützt. Um das Problem der rückständigen Bildung nationaler Minderheiten in Weidegebieten zu lösen, wurden dort große Geldsummen für die Errichtung von Internatsschulen auf gewendet. Für Schüler und Studenten der nationalen Minderheiten mit großen finanziellen Schwierigkeiten in Internatsschulen, Mittelschulen und Fachschulen bzw. an Hochschulen wurden Stipendien eingerichtet. Im Jahr 2002 wurden beispielsweise den Internaten kostenlos Schulbücher im Wert von 12 Millionen Yuan und Stipendien in Höhe von 30 Millionen Yuan zur Verfügung gestellt. In den Bezirken Hotan, Kashgar und Aksu und dem Kirgisischen Autonomen Bezirk Kizilsu in Süd-Xinjiang wurden schulpflichtige Grund- und Mittelschüler kostenlos unterrichtet, wobei die allgemeine Schulpflicht hier in der Regel neun bis zwölf Jahre beträgt. Die Grund- und Mittelschüler der nationalen Minderheiten in einigen Grenz- und armen Kreisen sind ebenfalls von jeglichen Gebühren und Kosten für Schulbücher befreit. In ganz Xinjiang wurden 5882 spezielle Grund- und Mittelschulen für nationale Minderheiten errichtet, die 69% der gesamten Zahl der Schulen in Xinjiang ausmachen. Gleichzeitig lernen in zahlreichen Schulen Kinder nationaler Minderheiten mit denen der Han zusammen. Mittlerweile hat sich ein Bildungssystem für die nationalen Minderheiten herausgebildet, das eine vernünftige Struktur aufweist, von unterschiedlichen Ebenen betrieben wird und sich koordiniert entwickelt. Die Einschulungsrate der schulpflichtigen Kinder lag 2001 bei 97,41% und der Schüleranteil der Mittelschulen bei 82,02%. Bei der Aufnahmeprüfung der Hochschulen sind entsprechend den Umständen der Prüfungskandidaten spezielle Begünstigungsmethoden praktiziert worden, z.B. wurden die Aufnahme noten zugunsten der Prüflinge aus den nationalen Minderheiten gesenkt.

Die traditionelle Kultur der nationalen Minderheiten wird geschützt und entwickelt. Die verschiedenen Nationalitäten in Xinjiang haben eine glänzende Tradition, Geschichte und Kultur geschaffen und einen einzigartigen Beitrag für die Entwicklung der Kultur der chinesischen Nation geleistet. Die Regierung des Autonomen Gebiets sorgt dafür, dass das Kulturerbe der verschiedenen nationalen Minderheiten planmäßig gesammelt, kollationiert, übersetzt und herausgegeben und die Sehenswürdigkeiten und kost baren Kulturdenkmäler sowie andere historische und kulturelle wichtige Hinterlassenschaften der nationalen Minderheiten geschützt werden. Seit 1984 hat das Büro für die Kollationierung alter Bücher des Autonomen Gebiets über 5000 alte Schriften der nationalen Minderheiten gesammelt, von denen über 100 Bände kollationiert und herausgegeben worden sind. Kutadgu Bilig und das Große Wörterbuch der Turksprachen, zwei große Werke der Karahan-Dynastie aus dem 11. Jahrhundert, die nahe daran waren, in Vergessenheit zu geraten, wurden in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts mit energischer Unterstützung der Regierung und langjährigen Anstrengungen von Gelehrten verschiedener Nationalitäten ins Uigurische und danach ins Han-Chinesische über setzt und herausgebracht. Bei der Sammlung, Kollationierung, Übersetzung und Forschung von Janger und Manas, zwei der drei großen Epen Chinas nationaler Minderheiten, Ersteres von der mongolischen Nationalität in Xinjiang und Letzteres von der kirgisischen Nationalität, wurden große Erfolge erzielt. Die Zwölf Muqam (die uigurischen zwölf klassischen Suiten), die von der uigurischen Nationalität als "Mutter der Musik" gerühmt werden, waren vor der Gründung des Neuen China beinahe in Vergessenheit geraten. Die lokale Regierung von Xinjiang betrachtete dieses musikalische Werk als ein dringend zu rettendes Kunstwerk und setzte sich für dessen Sammlung und Kollationierung ein. Vor rund 50 Jahren gab es nur noch zwei bis drei Balladensänger, die dieses Werk annähernd komplett singen konnten, heute sind Muqam-Ensembles und -Forschungsinstitute gegründet worden, und "Die zwölf Suiten" werden häufig aufgeführt. Auch traditionsreiche Sportarten werden gepflegt, dazu gehören Pferderennen, Kämpfe um ein Schaf, Ringen und Bogenschießen, die allgemein populär sind. Darwaz, eine besondere Seilakrobatik der uigurischen Nationalität, hat sich weltweit einen Namen gemacht.

Für die nationalen Minderheiten wird eine lockerere Familienplanungspolitik als für die Han-Nationalität praktiziert. Im Rahmen der staatlichen Politik für die Familienplanung hat der Volkskongress des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang in Verbindung mit den regionalen Gegebenheiten die "Provisorischen Bestimmungen des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang für die Familienplanung der nationalen Minderheiten" festgelegt, nach denen für die nationalen Minderheiten eine gelockertere Bevölkerungspolitik als für die Han-Nationalität geltend gemacht worden ist, was das Bevölkerungswachstum der nationalen Minderheiten in Xinjiang gewährleistet und dafür sorgt, dass der natürliche Bevölkerungszuwachs der nationalen Minderheiten Xinjiangs höher als der der Han-Nationalität ist. Die natürliche Wachstumsrate der nationalen Minderheiten lag 2001 bei 13,04‰, während die der Han-Nationalität sich auf 8,25‰ belief. Bei der ersten Volkszählung im ganzen Land im Jahr 1953 wurde in Xinjiang die Bevölkerungszahl der nationalen Minderheiten mit 4,54 Millionen Menschen registriert. Als die fünfte Volkszählung im Jahr 2000 stattfand, betrug die Bevölkerung der nationalen Minderheiten Xinjiangs 10,9696 Millionen Menschen.

Die Religionsfreiheit wird respektiert und geschützt. Die meisten Angehörigen der nationalen Minderheiten Xinjiangs sind Anhänger von Religionen. Der Religionsglaube ist oft ethnisch bedingt. Uiguren, Kasachen und Hui sind z.B. Anhänger des Islams, und Mongolen, Xibo und Daworen sind Buddhisten. Das Recht der Bevölkerung der unterschiedlichen Nationalitäten auf die Religionsfreiheit wird in vollem Maße respektiert, und normale Religionsaktivitäten werden durch das Gesetz geschützt. Zur Zeit gibt es in ganz Xinjiang über 24 000 Religionsstätten, darunter 23 753 Moscheen, und rund 26 800 Geistliche, darunter 26 500 Imams. Die Regierung wendet jährlich Sondermittel für die Wartung und Reparatur schwerpunktmäßiger Tempelanlagen, Moscheen und Kirchen auf. Allein im Jahr 1999 hat die Zentralregierung 7,6 Millionen Yuan für die Restauration der Yanghang-Moschee in Ürümqi, der Baytulla-Moschee in Yining und der Jama-Moschee in Hotan bereitgestellt.

Religiöse Persönlichkeiten üben in vollem Maße das Recht aus, sich an der Regelung von Staatsangelegenheiten zu beteiligen und darüber zu diskutieren. Derzeit bekleiden mehr als 1800 religiöse Persönlichkeiten Xinjiangs leitende Posten in den Volkskongressen und den politischen Konsultativkonferenzen der verschiedenen Ebenen, darunter eine im Nationalen Volkskongress, vier im Nationalen Komitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, 21 im Volkskongress des Autonomen Gebietes und 27 im Gebietskomitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes. Sie beteiligen sich im Auftrag der Gläubigen aktiv an der Regelung von Staatsangelegenheiten, diskutieren darüber und überwachen die Regierung bei der Umsetzung der Politik für die Religionsfreiheit. Um den Geistlichen zu gewährleisten, ihren religiösen Aktivitäten standesgemäß nachkommen zu können, stellt die Regierung religiösen Persönlichkeiten, die finanzielle Schwierigkeiten haben, gewisse Zuwendungen für die Lebenshaltung bereit.

Gesetzmäßiger Schutz der legitimen Rechte und Interessen der religiösen Verbände Nach 1982 wurden im ganzen Gebiet insgesamt 88 religiöse Verbände wiederhergestellt bzw. gegründet, darunter die Islamische Vereinigung und die Vereinigung der Buddhisten des Autonomen Gebiets, 13 islamische Vereinigungen, drei Buddhistenvereinigungen und ein "Komitee der Patriotischen Drei-Selbst-Bewegung" der Christen der Bezirke und Städte, 65 islamische Vereinigungen, zwei Vereinigungen der Buddhisten und zwei "Komitees der Patriotischen Drei-Selbst-Bewegung" der Christen der Kreise und Städte. Diese Religionsgemeinschaften entfalten im Rahmen der Gesetze selbstständig ihre religiösen Aktivitäten. Bei der Ausbildung, Erziehung und Verwaltung der Geistlichen, der Einrichtung von Religionsschulen sowie dem internationalen religiösen Austausch usw. spielen die Religionsgemeinschaften eine wichtige Rolle.

Um eine ordentliche Entfaltung der moslemischen Aktivitäten zu gewährleisten, ist in Xinjiang das Institut für Islamische Sutren gegründet worden, das speziell hochrangige Imams ausbildet. Islamische Verbände in verschiedenen Bezirken, autonomen Bezirken und Städten haben je nach Bedarf Kurse für islamische Sutren zur Bildung von Geistlichen veranstaltet. Um das Kenntnissniveau der Geistlichen zu erhöhen und ein Kontingent hoch qualifizierter Geistlicher aufzubauen, wurde ein Bildungssystem auf Gebiets-, Bezirks- und Kreisebene ins Leben gerufen. Mit Finanzmitteln der Regierung werden die Geistlichen abwechselnd geschult und ihnen Besichtigungs- und Inspektionsreisen ermöglicht, damit sie ihr Blickfeld und ihre Kenntnisse erweitern können.

Es ist sichergestellt, dass die religiösen Persönlichkeiten mit Sutren und anderen religiösen Lektüren versorgt werden. In Xinjiang wurden eine Reihe von islamischen Klassikern wie der Koran, Ausgewählte Schriften von Waez und Neu verfasste Reden von Waez sowie wichtige buddhistische und christliche Werke und Schriften anderer Religionen ins Uigurische, Kasachische, Han-Chinesische und andere Sprachen übersetzt, verlegt und vertrieben. Die Zeitschrift Chinas Moslems wird in uigurischer und han-chinesischer Fassung vertrieben. Mit Genehmigung wurden in verschiedenen Orten spezielle Verkaufsstellen für religiöse Publikationen errichtet, damit die gläubigen Menschen leichten Zugang zu diesen haben.

Normale religiöse Aktivitäten werden gesetzlich geschützt. Die Regierung des Autonomen Gebietes legte im Rahmen der Verfassung und der Gesetze "Provisorische Bestimmungen des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang für die Verwaltung der Religionsstätten" und andere Verordnungen fest und verabschiedete diese. Die Gläubigen kommen gemäß ihren Geboten und Ritualien normalen religiösen Aktivitäten nach und werden dabei gesetzlich geschützt. In den letzten Jahren ist die Praxis der Reinkarnation von neuen Lebenden Buddhas weiter respektiert worden; mit der Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung machten mehrere zehntausend Moslems eine Pilgerfahrt nach Mekka; Studenten des Instituts für islamische Sutren haben an nationalen und internationalen Wettbewerben für Koran-Vorlesungen teilgenommen und gute Leistungen erzielt.

IX. Gründung, Entwicklung und Rolle des Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang

Das 1954 gegründete Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang hat die staatlich verliehene Aufgabe, die landwirtschaftliche Produktion zu betreiben und die Grenzen zu befestigen. Es handelt sich um eine gesellschaftliche Sonderorganisation im staatlichen Wirtschaftsplan, die in ihren eigenen Verwaltungsgebieten im Rahmen der Gesetze und gesetzlichen Verordnungen des Staates und des Uigurischen Autonomen Gebiets autonom ihre internen administrativen und juristischen Angelegenheiten regelt und sowohl der Zentralregierung als auch der Volksregierung des Uigurischen Autonomen Gebiets untersteht. Das Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang ist auch unter dem Namen Chinesische Xinjian-Gruppe bekannt. Es verfügt über 14 Divisionen (Staatsgüter), 174 Ackerbau- und Viehzuchtfarmen auf Regimentsebene, 4391 Industrie-, Bau-, Transport- und Handelsunternehmen und komplette Forschungs-, Bildungs-, Kultur-, Medizin-, Sport-, Finanz- und Versicherungsinstitutionen sowie Justizorgane. Von der 2,4536 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung des Produktions- und Aufbaukorps sind rund 933 000 Beschäftigte.

Das Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang wurde vor einem speziellen geschichtlichen Hintergrund gegründet. Im Jahr 1949 wurde Xinjiang friedlich befreit. Um die Grenzen zu befestigen, die Entwicklung Xinjiangs zu beschleunigen und dabei die wirtschaftlichen Belastungen der regionalen Regierung und der Bevölkerung der unter schiedlichen Nationalitäten Xinjiangs zu erleichtern, setzten die in Xinjiang stationierten Verbände der Volksbefreiungsarmee ihre Hauptkraft für die Produktion und den Aufbau ein und entfalteten eine groß angelegte Produktion. Bis 1954 hatten die Verbände der Volksbefreiungsarmee in Xinjiang durch harte Arbeit insgesamt 34 Ackerfarmen und acht Weidefarmen aufgebaut und verfügten über 77 200 Hektar Ackerfelder. Mit der eingebrachten Ernte von Acker- und Viehzuchtprodukten wurde die Versorgung der Verbände der Volksbefreiungsarmee in Xinjiang gedeckt und eine Anzahl von modernen Industrie-, Bergwerks- und Handelsunternehmen sowie von Schulen, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen errichtet.

Die Zentrale Volksregierung erließ im Oktober 1954 den Befehl, die in Xinjiang stationierten Verbände der Chinesischen Volksbefreiungsarmee größtenteils an Ort und Stelle in Zivilstellungen überzuführen, das Produktions- und Aufbaukorps zu bilden und es vom Aufbau der Armee für die Landesverteidigung zu trennen. Seine Mission ist, die Produktion mit dem militärischen Training und Kampf zu verbinden, Ackerfelder zu erschließen und die Grenzen zu befestigen. Seit Mai 1956 untersteht das Produktions- und Aufbaukorps der doppelten Führung des Ministeriums für Urbarmachung und des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang.

Die Urbarmachung und die Grenzbefestigung sind ein geschichtlicher Nachlass der Erschließung und des Schutzes der Grenzgebiete Chinas in den vergangenen Jahrtausenden. Geschichtlichen Überlieferungen zufolge sahen die verschiedenen Dynastien Chinas in der Urbarmachung und Grenzbefestigung eine wichtige Politik des Staates für die Erschließung und Verteidigung der Grenzgebiete. Die Urbarmachung und Grenzbefestigung in Xinjiang durch die Zentralregierung in großem Ausmaß zu praktizieren ist auf die Westliche Han-Dynastie zurückzuführen und wurde von den verschiedenen Dynastien übernommen. Dies hat für die Vereinigung des Landes, die Grenzbefestigung und Förderung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in Xinjiang eine große historische Rolle gespielt. Dass die zentrale Volksregierung 1954 die Errichtung des Produktions- und Aufbaukorps in Xinjiang beschloss, war in gewisser Hinsicht eine Übernahme und Entwicklung dieser historischen Erfahrungen unter neuen geschichtlichen Bedingungen.

Das Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang hat sich unter harten Bedingungen im Anfangsstadium behauptet und entwickelt. Nach seiner Gründung betrachtete das Produktions- und Aufbauskorps Xinjiang die Urbarmachung und die Grenzbefestigung sowie den Wohlstand für alle Nationalitäten Xinjiangs als seine Mission und strebte danach, Industrie, Landwirtschaft, Handel, Bildung und Militär mit einander zu verbinden, Ackerbau, Forstwirtschaft, Viehzucht und Fischerei sowie Nebengewerbe umfassend zu entwickeln und Industrie-, Transport-, Handels-, Bau- und Dienstleistungsunternehmen integriert zu betreiben.

In den 50er Jahren und Anfang der 60er Jahre legte das Korps dem Prinzip "dem Volk keine Vorteile streitig machen" entsprechend am Rand der Wüsten Taklimakan und Gurbantünggüt südlich und nördlich der Tianshan-Bergzüge und entlang der Grenzlinien, wo menschenfeindliche Naturbedingungen herrschten, Wasseranlagen an und machte aus Ödland Ackerfelder. In der unendlichen Wüste Gobi entstanden Oasen bzw. Öko- und Wirtschaftsnetze, die mit Ackerfeldern, Wasserkanälen und Waldstreifen sowie Straßen durchzogen waren. Das Korps entwickelte eine moderne Industrie, indem es mit der Verarbeitung von Agrar- und Nebenprodukten den ersten Schritt tat. Es wurde allmählich ein Industriesystem mit relativ vielen Branchen wie Leichtindustrie, Textilindustrie, Stahl- und Eisenindustrie, Kohlenindustrie, Baumaterialien, Elektrizität, Chemie und Maschinenbau herausgebildet, wobei die Leicht- und die Textilindustrie die Stütze darstellten. Mit der Etablierung des Volkswirtschaftssystems des Korps erfuhren Bildung, Wissenschaft und Technik und Kultur usw. ebenfalls eine beträchtliche Entwicklung. Ende 1966 standen die verschiedenen Arbeiten des Korps auf einem verhältnismäßig hohen Niveau.

Im Dezember 1981 beschloss die Zentralregierung, das 1975 abgeschaffte Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang wiederherzustellen, worauf sie zum zweiten Mal seine Existenz gründete. Der Aufbau und die Entwicklung traten in ein neues Zeitalter ein. Bis 2001 hat das Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang durch Errichtung von Wasserbauan lagen, Aufforstung und Sandbekämpfung an den Rändern der zwei großen Wüsten eine einige tausend Kilometer lange grüne Schutzwand geschaffen, 1,064 Millionen Hektar Oasen herausgebildet und dadurch eine Reihe von neuen Städten wie Shihezi und Wujiaqu aufgebaut. Sein Bruttoinlandsprodukt macht 13,2% dessen des ganzen Autonomen Gebiets aus.

Das Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang hat für die Entwicklung Xinjiangs eine bedeutende Rolle gespielt. Parallel dazu, dass die Acker- und Viehzuchtfarmen auf der Regimentsebene, die Industrie-, Transport-, Bau- und Handelsunternehmen des Produktions- und Aufbaukorps den lokalen Regierungen gesetzmäßig Steuern zahlen, hält sich das Korps seit einigen Jahrzehnten an den Grundsatz, allen Nationalitäten Xinjiangs zu dienen, und unterstützt aktiv den regionalen Aufbau, indem jährlich eine große Zahl von technischen Kräften in die benachbarten Kreise, Gemeinden und Dörfer geschickt wird, wo sie Kurse für Ackerbau und Landmaschinen veranstalten und fortschrittliche Technik verbreiten. Seit 1964 werden jährlich mit eigenen Finanz mitteln die regionale Planung und der Aufbau finanziert. Auch bei der medizinischen Betreuung und Versorgung wird der Bevölkerung verschiedener Nationalitäten Hilfe gewährt. Um Xinjiang bei der industriellen Entwicklung zu unter stützen, hat das Korps lokalen Regierungen unentgeltlich eine Reihe von großen Industrie-, Transport-, Bau- und Handels unternehmen übergeben. Damit hat es zum Aufbau des Autonomen Gebiets große Beiträge geleistet.

Als eine wichtige Kraft für die Stabilität von Xinjiang und für die Befestigung der Grenzen hat das Korps daran festgehalten, die Produktion mit dem militärischen Training zu verbinden und zusammen mit der Armee, der Bewaffneten Polizei und den Volksmassen ein kombiniertes Verteidigungssystem in den Grenzgebieten errichtet, das seit rund 50 Jahren eine unersetzliche Rolle dafür gespielt hat, Sabotage- und Infiltrationsaktivitäten von in- und ausländischen Spalterkräften Schläge zu versetzen und sie zu bekämpfen sowie die Stabilität und Sicherheit der Grenzgebiete des Vaterlandes zu verteidigen.

Bei der Urbarmachung und Grenzbefestigung wurden mit den lokalen Regierungen enge Beziehungen hergestellt. Das Korps lässt sich bewusst durch die Führung der Volksregierung des Autonomen Gebiets leiten, hält die verschiedenen Gesetze und gesetzlichen Verordnungen der Regierung ein, respektiert die Sitten und Gebräuche sowie die Religionsfreiheit der nationalen Minderheiten und bemüht sich darum, gute und praktische Arbeit für die Volksmassen der verschiedenen Nationalitäten Xinjiangs zu leisten und eine Wirtschaft mit allen Sektoren aktiv zu entwickeln, was eine enge Beziehung mit verschiedenen Nationalitäten aufrechterhält und ermöglichte, die Grenzen gemeinsam zu verteidigen, die Ressourcen miteinander zu teilen, die jeweiligen Vorteile zu ergänzen und gemeinsam zu prosperieren.

Für die Entwicklung des Korps haben diesem die Regierungen auf verschiedenen Ebenen des Autonomen Gebiets und die Bevölkerung aller Nationalitäten stets Hilfe und Unterstützung gewährt. Als die Volksbefreiungsarmee mit der Urbarmachung anfing, stellte die Bevölkerung der verschiedenen Nationalitäten ortskundige Führer, Produktionswerkzeuge und verschiedene Hilfe zur Verfügung; die Regierungen unterschiedlicher Ebenen des Autonomen Gebiets lieferten staatliche Ressourcen wie große Flächen von Ödland, Weideflächen, Bergwerke und Naturwälder, was die Grundlage zur Entwicklung des Korps bildete. Seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik hat die Volksregierung des Autonomen Gebiets sehr viele politische Richtlinien ausgearbeitet und veröffentlicht, die alle für das Produktions- und Aufbaukorps geeignet sind und die integrierte Entwicklung der Wirtschaft des Korps mit der lokalen Wirtschaft förderte.

Bei der langwährenden Entwicklung hat das Korps aus Mitgliedern von 37 Nationalitäten wie Han, Uiguren, Kasachen, Hui und Mongolen bestanden. Die wichtigsten Religionen wie Islam, Buddhismus und Christentum sind auch in den Verwaltungsgebieten des Korps vertreten. Rund 250 000 Mitglieder der nationalen Minderheiten des Koprs bekennen sich zum Islam. Das Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang setzt die Nationalitäten- und Religionspolitik, ausgearbeitet von der Zentralregierung, umfassend in die Tat um und regelt die Religionsangelegenheiten gesetzmäßig mit dem Ergebnis, dass das ganze Korps sich wie eine große Familie der verschiedenen Nationalitäten zusammengeschlossen hat.

Die Entwicklung des Produktions- und Aufbaukorps Xinjiang in den letzten fast 50 Jahren spielte für die Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung Xinjiangs, die Förderung des Zusammenschlusses der Nationalitäten, die Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Stabilität, die Befestigung der Grenzen und die Wahrung der Einheit des Vaterlandes eine sehr wichtige Rolle.

X. Staatliche Unterstützung der Entwicklung Xinjiangs

Seit der Gründung des Neuen China hat die Zentralregierung gemäß den Bestimmungen der Verfassung der Volksrepublik China die Unterstützung der von den nationalen Minderheiten bewohnten Grenzgebiete bei der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung und beim Beschreiten des Weges zum gemeinsamen Wohlstand aller Nationalitäten Chinas als eine grundlegende Staatspolitik betrachtet.

Aufstockung des Investments in Sachanlagen in Xinjiang In den zehn von der Zentralregierung ausgearbeiteten und durchgeführten Fünfjahresplänen wurden die Infrastrukturbauprojekte, die fundamentalen Entwicklungsprojekte der Landwirtschaft und die Bauprojekte für ein modernes Industriesystem in Xinjiang stets als staatliche Schwerpunktprojekte geführt. Eine Reihe von politischen Vorzugs- und Sondermaßnahmen wurde erlassen, um die reibungslose Durchführung der Pläne zu gewährleisten. In den mehr als 50 Jahren nach der Gründung des Neuen China wurde in Xinjiang unter kräftiger Unterstützung des Staates in großem Ausmaß investiert und aufgebaut. Zwischen 1950 und 2001 betrug die Investitionssumme der gesamten Gesellschaft in Sachanlagen insgesamt 501,515 Milliarden Yuan, darunter waren 266,223 Milliarden Yuan von der Zentralregierung, 53,1% der Investitionssumme der gesamten Gesellschaft. Insgesamt wurden über 90 000 Projekte fertig gestellt und in Betrieb genommen, darunter 178 große und mittelgroße Projekte sowie eine große Anzahl von Projekten, die für die wirtschaftliche Entwicklung Xinjiangs von enormer Bedeutung sind, was dazu beigetragen hat, ein solides Fundament für ein anhaltendes Wachstum der Wirtschaft in Xinjiang zu legen.

Gewährung großer finanzieller Unterstützung für Xinjiang Laut vorläufigen Statistiken betrugen die finanziellen Subventionen der Zentralregierung für Xinjiang im Zeitraum von der Gründung des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang 1955 bis zum Jahr 2000 insgesamt 87,741 Milliarden Yuan. Besonders seit 1996 hat sich die allgemeine finanzielle Subvention von der Zentralregierung mit der Verstärkung der eigenen Finanzkapazität und mit der Durchsetzung der Strategie für die groß angelegte Erschließung der Westgebiete Jahr für Jahr gesteigert, nämlich auf 5,907 Milliarden Yuan 1996, auf 6,838 Milliarden Yuan 1997, auf 8,012 Milliarden Yuan 1998, auf 9,4 Milliarden Yuan 1999, auf 11,902 Milliarden Yuan 2000 und auf 18,382 Milliarden Yuan 2001. Darüber hinaus hat die Zentralregierung den finanziellen Input und die finanzielle Unterstützung durch verschiedene zweckgebundene Transferzahlungen und Zuschüsse im Rahmen der politischen Vorzugsmaßnahmen für die nationalen Minderheiten intensiviert.

Unterstützung der Regierung des Autonomen Gebiets bei der aktiven Nutzung von Krediten internationaler Finanzorganisationen und ausländischer Regierungen Bis Ende 2001 waren 22 Projekte im Autonomen Gebiet, die Kredite von der Weltbank nutzten, mit Unterstützung und Arrangierung der Zentralregierung fertig gestellt worden bzw. sind noch im Gange. Die Gesamtsumme der diesbezüglichen Investition beträgt 1,79895 Milliarden US-Dollar, im aktuellen Wechselkurs sind das 14,93128 Milliarden Yuan RMB. Drei Joint Ventures wurde bewilligt, Kredite von der Asiatischen Entwicklungsbank in Höhe von 5,524 Millionen US-Dollar zu nutzen. 68 Projekte, die Kredite in Höhe von 410,67 Millionen US-Dollar von Finanzorganisationen aus Kanada und anderen Ländern nutzen, sind im Gange oder bereits fertig gestellt worden. Die umfassende Nutzung von Krediten internationaler Organisationen und ausländischer Regierungen spielt eine aktive und bedeutungsvolle Rolle für die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in Xinjiang.

Vielversprechende Aussichten für Xinjiang durch die Erschließung von Erdöl und -gas Xinjiang verfügt über reiche Erdöl- und Erdgasvorkommen. Seit der Gründung des Neuen China hat die Zentralregierung hinsichtlich des Erdöls und -gases in Xinjiang an der Richtlinie des umfangreichen Schürfens, der umfangreichen Erschließung und Investierung festgehalten, um die wirtschaftliche Entwicklung Xinjiangs voranzutreiben und damit allen Nationalitäten in Xinjiang zum Wohlstand zu verhelfen. Um das strategische Konzept, Xinjiang zur größten petrochemischen Industriebasis des Landes zu entwickeln, zu verwirklichen, hat die Zentralregierung unter den Bedingungen des Preisrückgangs von Erdöl und -gas im In- und Ausland und der relativ hohen Selbst kosten beim Schürfen und bei der Erschließung von Erdöl und -gas in Xinjiang die diesbezüglichen Investitionen Jahr für Jahr aufgestockt, nämlich von 18,196 Milliarden Yuan 1995 auf 29,223 Milliarden Yuan 2000. Die geplante Investitionssumme für das bereits laufende Projekt "Erdgastransfer von West nach Ost", das hauptsächlich mit Erdgas aus Xinjiang versorgt wird, erreicht über 120 Milliarden Yuan.

Die rapide Entwicklung der Erdöl-, Erdgas- und petrochemischen Industrie hat nicht nur den Bedarf der wirtschaftlichen Entwicklung Xinjiangs an Energie und petrochemischen Produkten gedeckt, sondern auch die Entwicklung im Maschinenbau, Verkehr und Transportwesen, Kommunikationswesen, Bauwesen, in der Elektroindustrie, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie, Textilindustrie, chemischen Industrie, Plastikindustrie, Gummiindustrie, Pharmazie usw. energisch vorangetrieben, das Wachstum im Dienstleistungssektor angespornt und eine bedeutende Rolle für das Herausbilden der regionalwirtschaftlichen Struktur in Xinjiang und deren Verbesserung gespielt. Darüber hinaus wurde die Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten deutlich gefördert, z.B. stieg allein im Mongolischen Autonomen Bezirk Bayingolin die Zahl der neuen Beschäftigten im Verlauf der Erschließung des Erdölfeldes Tarim seit 1994 jährlich um mehr als 18%. Der Prozess der Urbanisierung wurde in großem Ausmaß vorangetrieben. Eine Reihe neuer Erdölstädte wie Karamay, Maytag, Fudong und Poskam entstanden in der Wüste. Die Modernisierung der Städte Ürümqi, Korla, Fukang, Luntai usw. wurde beschleunigt. Die Entwicklung der örtlichen Wirtschaft wurde wirksam unterstützt. Verschiedene große Ölfelder in Xinjiang, wie Karamay, Tuha und Tarim, und große petrochemische Unternehmen wie in Poskam, Maytag, Ürümqi und Karamay haben ihre personelle, finanzielle und technische Überlegenheit voll zur Geltung gebracht, indem sie örtliche Betriebe unterstützten und Kapital in den Aufbau einsetzten. Die sich quer durch die Wüste Taklimakan ziehende Fernstraße für den Öltransport ist vom Ölfeld Tarim mit einer Investition von 785 Millionen Yuan gebaut worden. Die Entwicklung der Erdöl-, Erdgas- und petrochemischen Industrie ließ Xinjiangs Finanzeinnahmen in großem Maßstab steigen — das Projekt "Erdgastransfer von West nach Ost" kann beispielsweise den Finanzeinnahmen Xinjiangs jährlich mehr als eine Milliarde Yuan hinzufügen — und wird dadurch gewaltig zur Förderung der Entwicklung verschiedener Unternehmungen in Xinjiang beitragen.

Ausarbeitung der Vorzugspolitik zur Förderung der Entwicklung Xinjiangs Seit der Gründung des Neuen China, insbesondere seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik, hat die Zentralregierung Xinjiang bei der wirtschaftlichen Entwicklung und der Ausarbeitung verschiedener politischer Maßnahmen bevorzugt. Sie hat gesetzliche Verordnungen bezüglich der Durchsetzung der Strategie zur Öffnung in den Grenzgebieten erlassen und acht politische Richtlinien zur Bevorzugung und weiteren Öffnung nach außen für Xinjiang und andere westliche Gebiete ausgearbeitet. Es war ihre Initiative, eine Produktionsbasis für Getreide und Baumwolle in Xinjiang aufzubauen, die Schutzwälder in Nordost-, Nord- und Nordwestchina anzulegen und Projekte zum Sandschutz und zur Sandregulierung durch zuführen. Verschiedene politische Vorzugsmaßnahmen hin sichtlich der Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in den ärmlichen Regionen wurden eingeführt. Grenzlandstraßen wurden gebaut und zu den Grenzübergängen und Fernstraßen gehörige Einrichtungen vervollständigt. Die umfassende Sanierung der Ökosysteme und der Wasserressourcen am Fluss Tarim wurde beschleunigt, und Projekte zur Erschließung von Ressourcen und Infrastrukturbauprojekte wurden vorrangig in Xinjiang eingeplant. Die Zentralregierung praktizierte das standardisierte System des Zahlungstransfers durch die zentralen Finanzen, intensivierte schrittweise die finanzielle Unterstützung und erhöhte den Anteil der staatlichen Darlehen mit politisch-strategischem Charakter sowie der Darlehen internationaler Finanzorganisationen und ausländischer Regierungen. Im Rundschreiben über die Vorschläge betreffs der Durchführung einiger politischer Richtlinien und Maßnahmen bezüglich der groß angelegten Erschließung der Westgebiete von 2001 hat die Zentralregierung im Hinblick auf 18 Aspekte 68 konkrete politische Vorzugsmaßnahmen festgelegt. Entsprechend diesen Bestimmungen des Staates hat die Regierung des Autonomen Gebiets Durchführungsvorschläge über einige Angelegenheiten der Steuerbegünstigungspolitik im Rahmen der Erschließung der Westgebiete ausgearbeitet und erlassen. Außerdem hat sie zehn konkrete steuerpolitische Begünstigungsmaßnahmen aufgestellt mit dem Ziel, in- und ausländische Unternehmen sowie Bauern und Hirten für die Investition und Bewirtschaftung in Bereichen wie Aufbau der gesellschaftlichen Infrastruktur, Schutzprojekte des Öko systems, Industrien mit lokaler Überlegenheit und Prägung sowie Hightech-Industrien in Xinjiang anzuziehen.

Ausbildung von und Versorgung Xinjiangs mit ausgezeichnetem fachlichem und technischem Personal Nach der Gründung des Neuen China hat der Staat mit Rücksicht auf Xinjiangs relativ abgelegene Lage und Mangel an hoch qualifizierten Arbeitskräften mehr als 800 000 Intellektuelle und Fachleute sowie Techniker aus anderen Provinzen durch Zuweisung, Versetzung und Anspornung nach Xinjiang geschickt, damit die Industrie, die Land wirtschaft, das Bildungswesen, das Kulturwesen, die wissenschaftliche Forschung, die Medizin und das Gesundheitswesen Xinjiangs mit einer großen Menge von Hochschulabsolventen, Wissenschaftlern und Technikern sowie spezialisierten Leuten mit höherem Bildungsgang versorgt wurden. Diese Leute haben hervorragende Beiträge für den Modernisierungsaufbau Xinjiangs geleistet.

Seit 1989 hat die Zentralregierung mehr als 80 Hoch schulen und Universitäten anderer Landesteile zur Unterstützung Xinjiangs organisiert, insgesamt 10 000 Angehörige nationaler Minderheiten Xinjiangs in die Hochschulen aufgenommen, 640 fachorientierte Postgraduierte ausgebildet und mehr als 860 Menschen zu Lehrkräften oder Verwaltungskadern für die Bildung der Minderheiten und 1400 zu Verwaltungskadern für Wirtschaft und Betriebsführung der Minderheiten geschult. Außerdem wurde eine beträchtliche Anzahl von Gelehrten aus nationalen Minderheiten zur Weiterbildung ins Ausland geschickt. Seit dem Jahr 2000 haben die Schwerpunkt-Oberschulen der Provinzklasse in den entwickelten Städten Beijing, Shanghai, Tianjin, Nanjing, Hangzhou, Guangzhou, Shenzhen, Dalian, Qingdao, Ningbo, Suzhou und Wuxi Xinjiang-Klassen eingerichtet, um jährlich 1540 Schüler aus nationalen Minderheiten Xinjiangs aufzunehmen, und die Regierungen dieser Städte gewähren Schülern aus Xinjiang finanzielle Subventionen.

Tatkräftige Unterstützung Xinjiangs durch alle anderen Provinzen, autonomen Gebiete und Städte Während einiger Jahrzehnte haben alle Provinzen, autonomen Gebiete und Städte Chinas Xinjiang große technische und personelle Unterstützung gewährt. Aufgrund der rückständigen Zustände in der Entwicklung der industriellen Betriebe in Xinjiang hat die Zentralregierung einige Betriebe und Fabriken von den verhältnismäßig entwickelten Küsten gebieten in Südostchina komplett nach Xinjiang verlegt und Ingenieure und Techniker aus anderen Provinzen in die neu gegründeten Schlüsselunternehmen in Xinjiang versetzt, während gleichzeitig eine große Menge Arbeiter aus den nationalen Minderheiten zur Aus- bzw. Weiterbildung in fortgeschrittene Betriebe im Osten des Landes geschickt wurden, wodurch innerhalb einer kurzen Zeit ein Kontingent von ausgezeichneten Ingenieuren und Technikern für Xinjiang herangebildet wurde. Seit Beginn der Reform und Öffnung haben die Zusammenarbeit und der Austausch auf dem wirtschaftlichen und technischen Gebiet sowie die Fluktuation qualifizierter Leute zwischen Xinjiang und anderen Provinzen, autonomen Gebieten und Städten im Osten des Landes im Verlauf der schrittweisen Etablierung des sozialistischen Marktwirtschaftssystems stetig zugenommen. Eine neue Form zur Unterstützung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Xinjiangs, die marktorientiert, mit Kapital als Bindeglied, geprägt vom Material- und Personalaustausch und mit gegenseitiger Ergänzung durch eigene Vorteile als Prinzip, hat sich dabei rasch herausgebildet. Besonders in den letzten Jahren gewährten mehr als 20 relativ entwickelte Provinzen und Städte wie Beijing, Shanghai, Guangdong, Shandong und Zhejiang entsprechend den Anforderungen der Zentralregierung betreffenden Regionen, Bezirken und Städten in Xinjiang Unterstützung, wobei deutliche Effekte erzielt wurden.

Schlusswort

Unter Anleitung und Unterstützung der Zentralregierung und durch harte Anstrengungen der Bevölkerung aller Nationalitäten in Xinjiang seit über 50 Jahren wurden großartige historische Erfolge in der Entwicklung der Wirtschaft, Gesellschaft und hinsichtlich anderer Aspekte Xinjiangs erzielt. Aufgrund Xinjiangs Lage in den nordwestchinesischen Grenzgebieten und seiner relativ schlechten Naturbedingungen und schwachen wirtschaftlichen Grundlage ist die Entwicklung im Sozialwesen im Bereich wie Bildung, Kultur und Gesundheitspflege immer noch mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert. Das Lebensniveau der Bevölkerung aller Nationalitäten zu erhöhen ist eine langwierige Aufgabe. Die Entwicklung Xinjiangs zu beschleunigen ist ein gemeinsamer Wunsch aller Nationalitäten in Xinjiang und auch Teil der strategischen Planung der Zentralregierung.

Im Jahr 1999 traf die Zentralregierung eine bedeutsame Entscheidung zur Durchsetzung der Strategie für die groß angelegte Erschließung der Westgebiete, die der Entwicklung Xinjiangs eine seltene historische Chance geboten hat. Entsprechend der gesamten Planung des Staates über die Durchsetzung der Strategie für die groß angelegte Erschließung der Westgebiete hat das Autonome Gebiet den Zehnten Fünf jahresplan und das Entwicklungsprogramm bis zum Jahr 2010 ausgearbeitet. Dem Plan nach soll bis 2005 das Bruttoinlandsprodukt des Autonomen Gebietes 210 Milliarden Yuan, gerechnet nach Preisen im Jahr 2000, erreichen. Dies bedeutet einen jährlichen Zuwachs um 9% im Durchschnitt. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt soll über 10 000 Yuan hinausgehen. Investitionen in Höhe von etwa 420 Milliarden Yuan in gesellschaftliche Sachanlagen sollen verwirklicht werden. Die verfügbaren Pro-Kopf-Einnahmen der Stadtbewohner des ganzen Autonomen Gebietes sollen im Jahres durchschnitt um 7% steigen, während die Nettoeinkommen der Bauern pro Kopf jährlich um etwa 150 Yuan anwachsen sollen. Die Pro-Kopf-Baufläche der Wohnungen der Stadteinwohner des ganzen Autonomen Gebiets soll durchschnittlich 23 Quadratmeter betragen. Die Wohnbedingungen, die Wohnungsqualität und die hygienischen Bedingungen der Landbevölkerung sollen sich deutlich verbessern. Bis 2010 soll sich das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich mit dem im Jahr 2000 verdoppelt haben und das Leben der Bevölkerung noch wohlhabender geworden sein.

Die Perspektiven der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Xinjiangs sind vielversprechend. Mit Unterstützung der Zentralregierung und der anderen Provinzen, autonomen Gebiete und Städte kann die Bevölkerung aller Nationalitäten in Xinjiang durch weitere harte Anstrengungen zweifelsohne ein noch schöneres und reicheres Xinjiang aufbauen.

(China.org.cn, 30. April 2004)