Erstes China-Europa-Forum in Hamburg

Auf dem ersten China-Europa-Forum in Hamburg haben Wirtschaftsvertreter Europas und Chinas am Samstag den gemeinsamen Wunsch für engere wirtschaftliche Beziehungen geäußert. Der Vorsitzende der Hamburger Industrie- und Handelskammer, Dr. Karl-Joachim Dreyer, sagte dabei, dass sich die europäisch-chinesischen Beziehungen in einer stabilen Entwicklungsphase befänden und eine Förderung der Kooperation in Handel und Technik sowie eine erweiterte Zusammenarbeit in anderen Bereichen benötigten.

Wei Jiafu, Chef der chinesischen Reederei COSCO, sagte, der Export chinesischer Waren stoße derzeit auf viele technische Barrieren in der EU. Es sei notwendig, durch Dialog die Handelsstreitigkeiten beizulegen.

Bereits am Freitag hatte Chinas Vize-Ministerpräsident Zeng Peiyan auf dem Forum bekräftigt, China wolle mit allen EU-Mitgliedsstaaten einschließlich Deutschlands gemeinsam die wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit verstärken und die Entwicklung der chinesisch-europäischen Beziehungen fördern.

Dazu machte Zeng Peiyan 5 Vorschläge: Erstens solle das Niveau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen China und Europa erhöht werden. Zweitens solle der technische Austausch beider Seiten in Information, Biologie, Raum- und Luftfahrt, Verkehr und Transport, Maschinenbau und Elektrotechnik, Landwirtschaft, Energie und Umwelt verstärkt werden. Drittens sollten die Unternehmen beider Seiten ermutigt werden, ihre Investitionen in China bzw. der EU zu erhöhen. Viertens solle die Zusammenarbeit der chinesischen und europäischen kleinen- und mittelgroßen Unternehmen gefördert werden. Fünftens solle der bilaterale politische Dialog verstärkt und der Austausch und die Zusammenarbeit im Bereich des Schutzes des geistigen Eigentums erweitert werden.

Am Donnerstag hatte der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt auf dem Forum in Hamburg in einer Rede seine Zuversicht für die Zukunft Chinas zum Ausdruck gebracht. Chinas Entwicklungsweg von der lange gepflegten Planwirtschaft in Richtung sozialistische Marktwirtschaft chinesischer Prägung erweise sich als richtig und wirkungsvoll. Diese Richtung, so Helmut Schmidt, solle unter allen Umständen beibehalten werden. China brauche Stabilität, und Chinas Stabilität wirke sich günstig nicht nur für das chinesische Volk, sondern auch für Chinas Nachbarländer aus.

Das dreitägige China-Europa-Forum unter dem Motto "Begegnung zwischen China und Europa" wurde am Donnerstag eröffnet. Mehr als 350 Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus China und Europa beteiligten sich an dem Forum. Hauptthema des Forums waren Probleme in der Entwicklung Chinas und die Aussicht der chinesisch-europäischen Beziehungen.

(CRI/China.org.cn, 29. November 2004)