Wen Jiabao zu chinesisch-deutschen Beziehungen

Die chinesisch-deutsche Freundschaft befindet sich nach den Worten des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao derzeit in einer besonders erfolgreichen und lebendigen Entwicklungsphase.

In einem Interview der deutschen Zeitung "Die Welt" zu seiner Deutschland- und Europa-Reise in der nächsten Woche sagte Wen Jiabao in Beijing weiter, Grundlage der chinesisch-deutschen Beziehungen sei gegenseitiges Vertrauen. Für Chinesen seien die Deutschen keine Fremden. China sehe in Deutschland seinen wichtigsten wirtschaftlichen Partner in Europa. Auch im Technologietransfer sei Deutschland das Land in Europa, das mit China am engsten kooperiere. Ferner sprach er von einem wachsenden Interesse chinesischer Unternehmen an Investitionen aus Deutschland.

Ziel seines bevorstehenden Deutschlandbesuchs Anfang Mai sei es, neue Ziele für die weitere Entwicklung der bilateralen Beziehungen zu setzen und einen Mechanismus für die Zusammenarbeit zu entwickeln. Es gelte auch, die Konsultationen beider Länder über wichtige internationale Fragen auszubauen sowie Wirtschaft, Handel und technischen Austausch zu verstärken.

Zudem bezeichnete Wen Jiabao die chinesisch-europäischen Beziehungen als einen Schwerpunkt der chinesischen Außenpolitik. Beide Seiten hätten letztes Jahr beim sechsten chinesisch-europäischen Gipfel für den Aufbau einer strategischen Partnerschaft votiert. Dazu äußerte Wen Jiabao auch die Hoffnung, dass die EU so schnell wie möglich das Embargo über Waffenexporte nach China aufheben und China den Status einer Marktwirtschaft zuerkennen werde.

Auf die Irak-Frage eingehend erklärte Wen, China sei über die derzeitige Lage im Irak sehr beunruhigt und habe großes Mitleid mit der Bevölkerung dort. China habe gleiche oder ähnliche Ansichten wie Europa, was die Frage des Wiederaufbaus nach dem Krieg angehe. Die Vereinten Nationen müssten ihre dominierende Rolle wieder erhalten. Der Wiederaufbau des Irak sei eine gewaltige Aufgabe, an der sich alle Seiten beteiligen sollten.

Ebenfalls tief besorgt sei die chinesische Regierung über die Verschlechterung der Lage zwischen Palästina und Israel. China plädiere nach wie vor für politische Verhandlungen und die Rückkehr zum Prinzip "Land gegen Frieden". Die einschlägigen UN-Resolutionen müssten umgesetzt werden.

Ministerpräsident Wen Jiabao wird zwischen dem 2. und 12. Mai Deutschland, Belgien, dem EU-Hauptquartier in Brüssel, Italien, Großbritannien und Irland einen offiziellen Besuch abstatten.

(CRI/China.org.cn, 30. April 2004)