Hu ruft zum Aufbau einer harmonischen Welt auf |
Chinas Staatspräsident Hu Jintao hat am Donnerstag in New York auf der zweiten Vollversammlung der UNO zum 60. Jahrestag der Gründung der Vereinten Nationen eine Rede mit dem Titel "Zum Aufbau einer harmonischen Welt mit dauerhaftem Frieden und gemeinsamem Wohlstand" gehalten. Dabei erläuterte er Chinas Standpunkte und Vorschläge zur derzeitigen internationalen Lage, zu wichtigen internationalen Fragen, zur UN-Reform sowie zur internationalen Entwicklung und Kooperation. Hu sagte, in den letzten 60 Jahren habe die UNO eine wichtige Rolle bei der Wahrung des Weltfriedens, der Förderung der gemeinsamen Entwicklung und der Zivilisation der Menschheit gespielt und habe dabei große Erfolge erzielt. Über die Stärkung der Rolle der UNO sagte der chinesische Staatspräsident: "Als Kern des kollektiven Sicherheitsmechanismus sollte die UNO nicht geschwächt, sondern gestärkt werden. Die internationale Gemeinschaft sollte neue Sicherheitskonzepte auf Basis des gegenseitigen Vertrauens und Nutzens, der Gleichberechtigung und Kooperation etablieren und einen fairen und effektiven kollektiven Sicherheitsmechanismus errichten. Die friedliche Lösung internationaler Konflikte muss ermutigt und unterstützt werden. Außerdem sollte man die weltweite Zusammenarbeit verstärken, um den Terrorismus entschlossen zu bekämpfen." Die Frage der Entwicklung liegt nicht nur im Interesse der Völker verschiedener Länder, sondern ist auch notwendig, um die Quelle der Bedrohung für die globale Sicherheit zu bekämpfen. Deshalb wurde diese Frage in den letzten Jahren von der internationalen Gemeinschaft auch mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Im Jahre 2000 hat der Millenniums-Gipfel der UNO ein Millenniums-Entwicklungsziel verabschiedet. Das Ziel ist, die extreme Armut und den Hunger auf der Welt zu bekämpfen. Das Millenniums-Entwicklungsziel ist zu einem Rahmenprogramm der internationalen Zusammenarbeit in diesem Bereich geworden. Über die Frage der Entwicklung sagte er: "Die UNO muss konkrete Maßnahmen ergreifen, um das Millenniums-Entwicklungsziel zu realisieren. Insbesondere die Entwicklung der Entwicklungsländer muss beschleunigt werden, damit das 21. Jahrhundert wirklich allen Menschen zugute kommt. Weiter gilt es, ein offenes, faires und gerechtes System des internationalen Handels aufzubauen und das internationale Finanzwesen zu vervollkommnen. Der globale Dialog und die Zusammenarbeit im Bereich Energie muss verstärkt werden, um die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten und den Energiemarkt zu stabilisieren. Darüber hinaus sollten die Menschenrechte gefördert und geschützt werden, damit alle Menschen über die gleichen Chancen und Rechte für eine umfassende Entwicklung verfügen. Die entwickelten Länder sollten mehr Verantwortungen bei der Realisierung der allgemeinen, koordinierten und ausgewogenen Entwicklung der Welt übernehmen." Seit ihrer Gründung vor 60 Jahren hat die UNO eine unersetzbare Rolle zur Wahrung des Weltfriedens und zur Förderung der gemeinsamen Entwicklung gespielt. Momentan erlebt die internationale Lage eine tiefgreifende und komplizierte Veränderung. China spricht sich dafür aus, die notwendige UN-Reform vernünftig zu gestalten. Dazu sagte Hu: "Die UN-Reform ist vielschichtig und umfasst zahlreiche Bereiche. Ihr Schwerpunkt ist ein verstärkter Einsatz der Vereinten Nationen im Bereich der Entwicklung. Bei der Reform des UN-Sicherheitsrats hat die verstärkte Repräsentanz der Entwicklungsländer, vor allem der afrikanischen Länder, Priorität. Ziel ist, dass mehr Länder, insbesondere mittelgroße und kleine Länder mehr Chancen zur Mitwirkung an Entscheidungen des Weltsicherheitsrats erhalten." Er betonte, China werde seine Entwicklung weiterhin eng an den Fortschritt der Menschheit koppeln. Chinas Entwicklung werde niemanden behindern oder bedrohen, sondern diene einzig dem Frieden, der Stabilität sowie der gemeinsamen Prosperität in der Welt. (China.org.cn, 19. September 2005) |