von Wolfgang Kuhn, Hangzhou
In Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang findet eines der größten internationalen Drachenbootrennen statt – eine ebenso actiongeladene wie unterhaltsame Veranstaltung, bei der wahrlich kein Auge trocken bleibt.
Am Wochenende wurde in China das Drachenbootfest gefeiert. Der Legende nach ist vor 2000 Jahren der große Dichter Qu Yuan im Fluss Miluo bei Yueyang (Provinz Hunan) ertrunken. Da damals viele einheimische Fischer zur Rettung ruderten, gedenkt man des Poeten jährlich mit Drachenbootrennen. Allerdings ist der Brauch eher in Südchina zu finden, während man sich im trockenen Norden eher auf den Verzehr von Zongzi (in Bambus- oder Schilfblätter eingewickelte Klebereisklöße) beschränkt. Eines der größten Rennen dieser Art geht in Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang, südlich von Shanghai über die Bühne.
Das "Hangzhou International Dragon Boat Race" findet in dieser Form bereits zum fünften Mal statt. Wie der Name schon sagt, sind die Teams international durchmischt, viele Gruppen kommen etwa aus dem nahe gelegenen Shanghai, und auch große Firmen wie DHL oder Siemens stellen eigene Abordnungen. Das Rennen findet in den Xixi-Wetlands statt, dem ersten Feuchtgebiet-Reservat Chinas, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die 3,46 Quadratkilometer große Fläche ist die Heimat seltener Vögel, unzähliger Pflanzen und Tiere – und an diesem Wochenende auch vieler farbenprächtiger Drachen(boote), die sich auf den verwinkelten Wasserkanälen ein wildes Rennen liefern.