Xi Jinping (l.) und Ma Ying-jeou (Archivfoto)

Ma Ying-jeou, Leiter der taiwanesischen Behörde sagte am Donnerstag, er wolle die Kooperation zwischen den beiden Seiten der Taiwan-Straße vertiefen und die Feindseligkeiten bei bestimmten Themen reduzieren. Er plane, Unstimmigkeiten bei einem historischen Treffen mit Xi Jinping in Singapur am Samstag auszuräumen. Ma erklärte bei einer Pressekonferenz, er hoffe, das Treffen werde ein erster Schritt für ein reguläres Arrangement in der Zukunft sein. „Das Treffen zielt auf das Wohlergehen unserer nächsten Generation ab. Ich fühle, dass es meine Pflicht ist, eine Brücke zwischen den beiden Seiten zu schlagen. Wer immer auch die nächste Führungsspitze stellen mag, kann diese Brücke verwenden, um den Fluss zu überschreiten“, sagte Ma. Er fügte hinzu, beide Seiten sollten daran arbeiten, Feindseligkeiten zu minimieren, die Kommunikation zu erweitern und die Interaktion zu vertiefen: „Das ist der erste Schritt in Richtung einer Normalisierung bei Treffen zwischen Spitzenpolitikern.“

Seit 2008 hat es 11 Gesprächsrunden zwischen den beiden Seiten der Taiwan-Straße gegeben, wobei 23 wichtige Vereinbarungen unterschrieben wurden. Dazu zählen das Aufheben des Verbots von direktem Postversand und Lufttransport im Jahr 2008 und die lang erwartete Rahmenvereinbarung für wirtschaftliche Kooperation im Jahr 2010. Die Interaktion zwischen den beiden Seiten hat durch Gespräche zwischen Nicht-Regierungsorganisationen Fortschritte gemacht, dazu gab es Treffen zwischen den Leitern der Büros für Taiwan-Angelegenheiten auf beiden Seiten. Das chinesische Festland nannte das geplante Treffen „einen Durchbruch“ und „einen Meilenstein“. Am Mittwoch sagte Zhang Zhijun, Vorstand des Büros für Taiwanangelegenheiten des Staatskonzils, die Entscheidung zeige den Willen auf beiden Seiten, die Differenzen beiseite zu schieben und sich gegenseitig zu respektieren.

Xi Jinping, Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas trifft am 1. September 2015 auf Lien Chan, dem ehemaligen Vorsitzenden der Kuomintang in Beijing.

Das Treffen wird das erste seiner Art nach 66 Jahren sein, seitdem die Kuomintang unter Chiang Kai-shek nach der Niederlage im Bürgerkrieg nach Taiwan flüchteten. Xi und Ma werden sich in ihrer Funktion als „Oberhaupt der beiden Seiten der Straße“ begegnen und sich als „Herr“ anreden. Zhang sagte, das Treffen in Singapur sei ein pragmatisches Arrangement, das zwischen dem Festland und Taiwan unter dem Prinzip der Richtlinie „Ein China“ getroffen wurde. Taiwan und die Medien in Hongkong berichteten, dass das Treffen im Shangri-la Hotel von Singapur stattfinden würde, wo die Politiker ein gemeinsames Abendessen einnehmen werden.