Die Überalterung der chinesischen Bevölkerung könnte dazu führen, dass die Zahl der erwerbsfähigen Erwachsenen bis 2040 um mehr als 10 Prozent schrumpft. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Weltbank hervor.

Bis 2040 könnte China laut einer Studie mit dem Namen "Lebe lang und wohlhabend: Altern im Raum Ostasien und Pazifik" einen Nettoverlust von 90 Millionen Arbeitnehmern erleben. "Aufstrebende Länder in Ostasien mit mittlerem Einkommen wie beispielsweise China, altern bereits schnell und der Umgang mit den Folgen stellt eine der dringendsten Herausforderungen dar", hieß es in der Studie.

Die Untersuchung der Weltbank zeigt: Ostasien altert derzeit schneller als jede andere Region in der Geschichte. Fast 36 Prozent der Weltbevölkerung (211 Millionen Menschen) in einem Alter von über 65 Jahren leben in dieser Region, womit der größte Anteil von Senioren in der Region Ostasien zu Hause ist.

Die Bank warnt, dass das rasche Tempo und das schiere Ausmaß der Alterung in Ostasien politische Herausforderungen, Wirtschafts- und Steuerdruck sowie soziale Risiken mit sich bringen. "Ohne Reformen werden sich zum Beispiel bis 2070 die Rentenausgaben in der Region auf acht bis zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts erhöhen", hieß es weiter.

Axel van Trotsenburg, Regionalleiter Ostasien und Pazifik bei der Weltbank, sagte am Mittwoch, dass die Region Ostasien und Pazifik den "dramatischsten demographischen Wandel erlebt, den wir je gesehen haben". Alle Entwicklungsländer der Region stehen in Gefahr zu altern, bevor sie reich werden.

Er schlug daher einen umfassenden politischen Ansatz vor, um den Anteil der Erwerbsbeteiligung am gesamten Lebenszyklus zu erhöhen. Dies könne durch Strukturreformen in der Kinderbetreuung, der Bildung, im Gesundheitswesen, bei den Renten, der Langzeitpflege und vielem mehr geschehen. Der Bericht empfiehlt zudem eine Reihe von drängenden Reformen, einschließlich der Beseitigung von Anreizen im Rentensystemen, die vor allem städtische Frauen ermutigt haben, früh in Rente gehen.