Ehegesetz

China: Mann will Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe einklagen

23.12.2015

Ein homosexueller Mann aus der zentralchinesischen Provinz Hunan hat letzte Woche die Lokalregierung wegen des Rechts auf gleichgeschlechtliche Ehen verklagt. Dies berichtete China News Service gestern.

Hunan: Herr Sun (li.) spricht sich für die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe aus – und verklagt eine Lokalregierung in Hunan.

Dies ist Chinas erste Klage über das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehen.

Der Mann namens Sun reichte am 16. Dezember eine Klage gegen die Abteilung für zivile Angelegenheiten des Furong-Bezirks in der Stadt Changsha ein, weil diese sich weigerte, ihm und seinem (männlichen) Partner eine Heiratsurkunde auszustellen.

Laut Sun hatte sich am 23. Juni ein Standesbeamter der Abteilung für zivile Angelegenheiten geweigert, ihm und seinem Partner eine Heiratsurkunde auszustellen – und behauptet, dass "nur ein Mann und eine Frau heiraten können".

In den Allgemeinen Bestimmungen des chinesischen Ehegesetzes heißt es aber, dass das Ehesystem auf der freien Wahl des Partners, auf Monogamie und der Gleichstellung zwischen Mann und Frau basiere. Dies bedeute, dass sowohl Männer als auch Frauen das gleiche Recht hätten, einen Mann zu heiraten, argumentierte Sun.

Das Gericht hat die Klage Suns erhalten – es hat aber noch nicht entschieden, ob es die Klage auch annimmt.

Bisher wurde in China noch keine gleichgeschlechtliche Ehe genehmigt. Li Yinhe, ein bekannter chinesischer Sexualtherapeut und Aktivist für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT), hat dem obersten Gesetzgeber seit dem Jahr 2000 mehrere Vorschläge bezüglich der Genehmigung gleichgeschlechtlicher Ehen gemacht, aber keiner seiner Vorschläge wurde bisher angenommen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: homosexuell,Ehe,China,Klage