Tourismus-Service für LGBT verspricht gute Wachstumsaussichten

15.01.2016

Die Kaufkraft und das rege Interesse an Reisen von Menschen, die in Chinas betuchter Gemeinde der Homosexuellen und Transsexuellen sind, erlangen wachsende Aufmerksamkeit von Tourismusunternehmensgründern und -investoren.

Xu Na (l.) und ihre Ehefrau Xue Mengyao zeigen ihre Ringe, nachdem sie bei einer Gruppenhochzeit für sieben gleichgeschlechtliche Paare aus China in West Hollywood in Kalifornien geheiratet haben (Foto vom 9. Juni 2015).

Wang Zhao, Chef und Mitgründer von GLOW Travel, ein Akronym für Gays and Lesbians On the Way, war jahrelang Reiseberater, als seine homosexuellen Freunde vorschlugen, er solle Dienste anbieten, die für Menschen wie sie gedacht seien. “Menschen wie wir haben völlig andere Interessen, wenn wir ins Ausland reisen. Wir wollen lokale Gemeinschaften erkunden, die Homosexuellen-freundlich sind, und kein pures Sightseeing machen“, so Wang, 35. „Außerdem haben Homo- und Transsexuelle ein starkes Bedürfnis nach Akzeptanz auf ihren Reisen. Reisen ist auch eine gute Methode für sie, Freunde zu finden."

Ein weiteres gerade gegründetes Unternehmen, CandyCANer, versucht ebenfalls, reguläre Reise-Services für Homo- und Transsexuelle zu optimieren. „Ein winziges Details wird sie sich willkommen und komfortabel fühlen lassen. Nehmen wir Bademäntel als Beispiel. Ein normales Hotel wird Bademäntel für einen Mann und eine Frau im Zimmer bereitstellen. Die Hotels, die wir anbieten, würde ein Paar Bademäntel für ein schwules oder lesbisches Paar anbieten“, so Xiao Haisheng, Mitbegründer von CandyCANer. “Unser Ziel für die Zukunft ist es nicht nur, Reise-Services anzubieten, sondern auch einen kulturellen Raum für Homo- und Transsexuelle finden, so dass sie sich treffen können.“

Auch wenn es keine offiziellen Statistiken gibt, wird auf Basis von typischen Zahlen in anderen Ländern geschätzt, dass es in China 50 Millionen bis 70 Millionen Menschen gibt, die homo- oder transsexuell sind. Ein Bericht von WorkForLGBT, ein gemeinnütziges Business-Netzwerk in Beijing, erklärte, die Personen, die das Netzwerk in Chinas Städten befragt habe, hätten nicht nur finanziell keine Probleme, sondern genössen es auch zu reisen. Die Umfrage ergab, dass 75 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr innerhalb des chinesischen Festlands und ein Viertel ins Ausland gereist waren.

Die Marktlücke bietet Chancen für Unternehmensgründungen wie GLOW und auch für Reisedienstleistungsanbieter im Ausland, die auf für Chinas Homo- und Transsexuelle eingehen wollen, aber nur wenig Erfahrung haben, Klienten und Geschäftspartner in China zu finden. Ein Wachstum des Geschäfts könnte vom Anbieten von Service anstelle von Ressourcen kommen, schließlich vertieften sich das Verständnis für Konsum- und Reisegewohnheiten von Homo- und Transsexuellen, so Xiao von CandyCANer. In China rechnen Anbieter von Dienstleistungen damit, dass die Industrie sich entwickelt, da immer mehr Menschen sich dabei wohl fühlen, offen über ihre sexuelle Orientierung zu sein. In WorkForLGBT's Bericht wurde herausgestellt, dass nur drei Prozent der befragten Männer und sechs Prozent der befragten Frauen völlig offen über ihre Orientierung sind. “Wir versuchen, unsere Kunden von sozialen Medien und Orten, die Homo- und Transsexuelle gern besuchen, kennenzulernen. Wir haben außerdem eine enge Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen, die sich auf die Erforschung der Gruppe der Homo- und Transsexuellen konzentrieren“, so Xiao. “Wir müssen unser Geschäft wie traditionelle Geschäftsleute machen: Die Kunden kennenlernen und Produkte auf Basis ihrer Wünsche und Bedürfnisse anbieten.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Homosexuelle,Transsexuelle,Tourismus,Kaufkraft