Wohlergehen der Tiere

Strengere Regeln für Labortierschutz

18.01.2016

Eine Wissenschaftlerin untersucht Ratten, die bei einem Labortest am nationalen Institut für biologische Wissenschaft in Beijing bei einem Experiment eingesetzt wurden.

Führende Experten arbeiten an einer Revision der nationalen Regulierung für das Management von Labortieren. Wenn die Bestimmungen angenommen werden, sollen diese das Management und den Schutz der Tiere stark verbessern. Beim neuen Regelentwurf sollen auch Änderungen bei der Regulierung für das Management von Labortieren angewendet werden, welches bereits seit 1988 gilt. Sun Deming, Vorsitzender des Wohlfahrts- und Ethikkomitees an der chinesischen Vereinigung für Versuchstierwissenschaften (CALAS) wird dabei helfen, die neuen Regeln aufzusetzen. Dennoch gibt es nach Angaben von Sun nach wie vor einige Diskussionen. Er lehnte es ab, weitere Details zu nennen, auch nannte er keinen Zeitpunkt, ab wann die neuen Regelungen in Kraft treten werden, die vom Ministerium für Wissenschaft und Technologie beaufsichtigt werden.

Die Regulierung für das Management von Versuchstieren ist eine größere Richtlinie für Tiere, die bei wissenschaftlichen Tests eingesetzt werden. Sie wurde bereits mehrere Male überarbeitet, seitdem sie in Kraft getreten ist. Sie soll in erster Linie sicherstellen, dass die Tiere bei Laborexperimenten den Anforderungen der wissenschaftlichen Tests gerecht werden. Das Regelwerk enthält auch einige Paragrafen, die das Wohlergehen der Tiere schützen sollen. Dazu zählt etwa, dass die Wissenschaftler, welche die Tests durchführen, „gut für die Tiere sorgen müssen und sie nicht provozieren oder missbrauchen dürfen“. Seit 1988 wurden auch weitere Richtlinien eingeführt, viele davon betreffen den Schutz der Labortiere. So sollen Experimente an narkotisierten Tieren durchgeführt werden, um den Schmerz zu minimieren - so lange die Testergebnisse davon nicht beeinträchtigt werden.

Im Juni 2014 hat die chinesische Verwaltung für Lebensmittel und Medikamente neue Richtlinien festgelegt, die es den heimischen Produzenten von Kosmetikartikeln wie Shampoo oder Parfüm gestattet, auf Tiertests zu verzichten. Dennoch liegt China im internationalen Vergleich bei der Förderung des Wohlergehens der Tiere nach wie vor zurück, wie Yue Bingfei anmerkt. Er ist der Direktor der Tierversuchsabteilung am Nationalen Institut für Lebensmittel- und Medikamentenkontrolle. Obwohl China in den letzten Jahren große Fortschritte beim Management für Labortiere gemacht habe, gäbe es nach wie vor einen Mangel an Gesetzen und Regulierungen, was ein großes Hindernis beim Vermeiden von Überschreitungen sei. Außerdem gäbe es für chinesische Wissenschaftler weniger Möglichkeiten für einen wissenschaftlichen Austausch.

Er fügte hinzu, dass in China jährlich 20 Millionen Tiere, hauptsächlich Mäuse bei Tests verwendet werden. Daneben werden häufig Hasen, Meerschweinchen, Hunde und Affen eingesetzt. Sun von CALAS sagte, die rapide Entwicklung der Biomedizin hätte dazu geführt, dass viele Tiere bei einer großen Bandbreite von Experimenten eingesetzt werden. Die Öffentlichkeit und Tierschutzorganisationen seien immer mehr an den Bedingungen in den Labors interessiert. Er sagte: „China sollte die Verbesserungen bei der Gesetzgebung und den Managementsystemen verbessern und regulieren. Dabei sollten die Interessen der Wissenschaftler und der Versuchstiere geschützt werden, um eine nachhaltige Entwicklung für die Tiere sicherzustellen.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Labortieren,Schutz,Tiere,Schmerz